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Freitag, 28. Juni 2013 Wenn Musik töten kann Das Wochenende naht und mit ihm das Ende des Sommers – so scheint es zumindest. Eine letzte Pressevorführung hatte dieser Tag für mich noch im Gepäck. CHORAL DES TODES (1:2.35, DD 5.1) OT: La Marque Des Anges – Miserere Verleih: Senator Land/Jahr: Frankreich 2013 Regie: Sylvain White Darsteller: Gérard Depardieu, Joey Starr, Héléna Noguerra, Marthe Keller Kinostart: ohne (Direktvermaktung auf Heimmedien)
Auf dem Boden der Kirche liegen nicht nur die Scherben der zersplitterten Kirchenfenster, sondern auch der Leiter des
Kinderchores. Todesursache: Herzinfarkt infolge geplatzter Trommelfelle. Der mysteriöse Tod in seiner Gemeinde ruft
den pensionierten Polizisten Lionel Kasdan auf den Plan. Gegen den Willen seiner Ex-Kollegen beginnt er mit eigenen
Ermittlungen. Da stößt der hitzköpfige Interpol-Agent Frank Salek zu ihm, den der Fall brennend interessiert, gibt es
doch Verbindungen zu einem Fall von Kinderhändlern. Ehe es sich die beiden ungleichen Cops versehen, stecken sie
inmitten einer tödlichen Bedrohung, deren Ursprung im chilenischen Exil lebende Nazis sind... Die Verfilmung eines
weiteren Romans aus der Feder von Erfolgsautor Jean-Christophe Grangé (DIE PURPURNEN FLÜSSE) erweist sich
als solide inszeniertes Thriller-Kino, dem es leider an Spannung fehlt. Das liegt zum größten Teil wohl an der
vorhersehbaren Handlung, die eingefleischte Krimi-Fans enttäuschen dürfte. Auch werden gängige Klischees (der
Interpol-Mann ist durch ein Kindheitserlebnis traumatisiert, der Ex-Cop in Rente kann alles besser als die noch
arbeitenden Kollegen) bemüht, die man zur Genüge bereits kennt. Allein die Besetzung der Hauptrollen mit Gérard
Depardieu und Joey Starr macht den Film, der seine Deutschlandpremiere auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest erleben
wird, noch sehenswert. Letztendlich ein Film in der Kategorie “was man sich anschauen kann, wenn nichts Besseres
läuft”.
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Donnerstag, 27. Juni 2013 Von alten und jungen Menschen Rentner vs. Teenager – mein heutiges Doppelprogramm. GLORIA (1:2.35, 5.1) OT: Gloria Verleih: Alamode (Filmagentinnen) Land/Jahr: Chile 2012 Regie: Sebastián Lelio Darsteller: Paulina Garcia, Sergio Hernandez, Coca Guazzini Kinostart: 08.08.2013
Gloria ist 58, hat eine Ehe hinter sich, zwei längst erwachsene Kinder, die auf eigenen Beinen stehen, und einen Job.
Abends tingelt sie durch Tanzlokale, stets auf der Suche nach einem Mann. In dem etwas älteren Rodolfo glaubt sie
schließlich den richtigen Partner fürs Alter gefunden zu haben. Die Chemie zwischen den beiden stimmt und auch der
Sex macht Spaß. Doch gerade als sich Gloria am Ziel ihrer Träume sieht, bricht das Kartenhaus jäh zusammen...
Regisseur Sebastián Lelio, Jahrgang 1974, wollte nach eigenem Bekunden einen Film über die Generation seiner Mutter
machen, als er die Idee zu GLORIA hatte. Er zeigt die von Paulina Garcia dargestellte Gloria als eine Frau, die sich
trotz ständiger Niederlagen nicht vom Leben unterkriegen lässt. Sein Film ist damit so etwas wie ein Beitrag dazu, dass
das Leben mit Ende 50 noch lange nicht vorbei sein muss und dürfte sich insbesondere an das ältere Publikum richten.
Allerdings passiert nicht gerade viel in diesem Film, was einen dann schon ab und zu etwas unruhig auf dem Kinosessel
herumrutschen lässt.
THE BLING RING (1:1.85, DD 5.1) OT: The Bling Ring Verleih: Tobis Land/Jahr: USA 2013 Regie: Sofia Coppola Darsteller: Katie Chang, Israel Broussard, Emma Watson Kinostart: 15.08.2013
Aus Langeweile und Übermut heraus kommen die Teenager Marc und seine Freundin Rebecca auf die Idee, in die Villas
von Prominenten in Hollywood einzusteigen. Ob ein VIP zuhause ist oder nicht, erfahren die beiden durch gezielte
Internet-Recherche, ebenso die Adresse der Villa. Und meistens liegt der Hausschlüssel einfach unter der Türmatte.
Schon bald schließen sich dem Pärchen weitere Freunde an, um sich an den teuren Accessoires der Promis zu bedienen.
Alles ändert sich, als eine Überwachungskamera zuschlägt... Aus einem kleinen Artikel einen Langfilm zu machen, muss
nicht zwangsläufig schiefgehen. Im Falle von Sofia Coppolas neuem Film THE BLING RING jedoch ist dies leider
passiert. So tritt der Film bis weit über die Hälfte hinaus auf der Stelle. Da sieht man die Teens beim Einbruch in
Promi-Villen, dann wieder auf Partys, dann wieder beim Einbruch, usw. Dazwischen gibt es fast beliebig eingestreute
Interview-Segmente, in denen vornehmlich Marc zur Motivation der Geschehnisse Kommentare abliefert. Auch wenn
sich die Geschichte, die hier erzählt wird, tatsächlich zugetragen hat, so interessiert es kaum, geschweigedenn dass es
irgendwie bewegen würde. Allerdings zeigt der Film auch ganz deutlich, dass in diesen Teenager-Kreisen eine schlimme
Krankjeit grasiert: das Denken in Marken. Wenn kein teures Label drauf ist, ist es völlig uninteressant. Und diese
Denkweise ist wirklich erschreckend.
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Dienstag, 25. Juni 2013 Flippig und langweilig Das erste Doppelprogramm der Woche machte mich mit einer Generation bekannt, der ich längst nicht mehr angehöre und nahm mich danach mit auf den gefühlt längsten Ritt der Filmgeschichte FRANCES HA (1:1.85, 5.1) OT: Frances Ha Verleih: MFA (Filmagentinnen) Land/Jahr: USA 2012 Regie: Noah Baumbach Darsteller: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Adam Driver Kinostart: 01.08.2013
Frances ist 27, flippig, erfolglos. Den begehrten Job als Tänzerin bekommt sie nicht und ist darauf angewiesen,
weiterhin bei ihrer besten Freundin Sophie zu wohnen. Als die jedoch mit einer anderen Freundin zusammenziehen will,
weil deren Wohnung in ihrer Lieblingswohnlage liegt, bröckelt die innige Freundschaft und Frances zieht in eine
Männer-WG... In (fast) Schwarzweiß fängt Noah Baumbachs Film den Rhythmus und das Lebensgefühl der
überstudierten, aber unterbeschäftigten Generation der Endzwanziger perfekt ein. Mit schnellen Schnitten, oft unterlegt
mit Filmmusik aus der Feder von Truffauts Hauskomponist Georges Delerue, witzigen Dialogen und vor Temperament
überschäumenden Darstellern wird eine Generation porträtiert, die zu ihren Freunden eine engere Beziehung hat als zu
ihren Liebhabern. Der zeitweise an Woody Allen erinnernde Film ist ein rasantes Feel-Good-Movie mit einer gesunden
Mischung aus Melancholie und Komik.
GOLD (1:2.35, DD 5.1) Verleih: Piffl Land/Jahr: Deutschland 2013 Regie: Thomas Arslan Darsteller: Nina Hoss, Marko Mandic, Lars Rudolph Kinostart: 15.08.2013
1898 bricht ein bunt zusammengewürfelter Haufen von emigrierten Deutschen in Kanada auf, um auf dem Landweg
nach Dawson am Klondike River zu kommen. Dort lockt das Gold, das jeder der Reisenden zu finden hofft. Der Weg
dorthin jedoch ist sehr strapaziös und der Anführer des Trupps ohne jegliche Orientierung. Keine guten
Voraussetzungen für ein solches Unterfangen... Da reiten die Deutschen also durch Kanadas wunderschönes Land, auf
der Suche nach dem großen Glück. Und sie reiten, rasten, reiten, rasten... Das Ganze ist nicht sonderlich aufregend
geschweige denn spannend und man fragt sich unweigerlich: wenn ein Spätwestern weder spannend noch aufregend ist,
warum gibt es ihn dann? Freilich wird der deutsche Stoßtrupp im Laufe der beschwerlichen Reise unweigerlich
dezimiert. Aber interessiert das den Zuschauer? Ganz bestimmt nicht. Betrachtet man sich diesen Filmversuch, so
beginnt man zu verstehen, warum das Western-Genre ausgestorben ist. Einen DJANGO UNCHAINED kann halt auch
nicht jeder machen. GOLD jedenfalls lädt zum Fernbleiben ein.
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Freitag, 21. Juni 2013 Ein Landei geht in die große Stadt Zum Abschluss einer relativ mageren Pressewoche wurde uns deutsche Hausmannskost kredenzt. GROSSSTADTKLEIN (1:2.35, DD 5.1) Verleih: Warner Land/Jahr: Deutschland 2013 Regie: Tobias Wiemann Darsteller: Jacob Matschenz, Jytte-Merle Böhrnsen, Klaas-Heufer Umlauf Kinostart: 15.08.2013
Landei Ole verbringt seine Zeit damit, gemeinsam mit seinen Freunden in Hochgeschwindigkeit auf dem Moped durch
den Wald zu rasen. Bis Mama eines Tages beschließt, ihn zu einem Praktikum zu einem Kalenderhersteller in Berlin zu
schicken. Ole passt das gar nicht, soll er doch auch noch bei seinem Cousin Rokko wohnen, den er seit 15 Jahren nicht
mehr gesehen hat. Und überhaupt sind Oles und Rokkos Väter seit Jahrzehnten verstritten. Doch alles ändert sich für
Ole, als er Rokkos Mitbewohnerin kennenlernt, die flippige Fritzi, in die er sich spontan verliebt. Da erreicht ihn eine
traurige Nachricht aus der Heimat: Oles Opa ist gestorben. Die Beerdigung soll gleichzeitig zur Aussöhnung der Familie
dienen. Doch so einfach ist das nicht... Nach Sichtung des Films muss man sich berechtigterweise die Frage stellen, ob
Til Schweiger dieses Werk tatsächlich nur produziert hat oder ob sich seine Finger nicht auch im Drehbuch verfangen
haben. Es dauert nämlich nicht lange, bis der erste blanke Busen ins Bild rückt und sich kurze Zeit darauf einer der
Protagonisten an einer Intimrasur versucht. Letztere Szene wird natürlich breit ausgetreten, mit allen dazugehörigen
Geschmacklosigkeiten. Lustig ist so etwas keinesfalls, allenfalls oberpeinlich. Überhaupt spürt man die ganze Zeit
während des Films, dass sich die Filmemacher ziemlich verkrampft angestrengt haben, um den einen oder anderen
Lacher herauszukitzeln. Ihre Bemühungen sind leider nicht von Erfolg gekrönt. Alles wirkt sehr bemüht, so sehr sogar,
dass man liebend gerne geholfen hätte, etwas aus dem Stoff zu machen. Hinzu kommen ein paar dumpfbackene
Klischees (der Juniorchef der Kalenderfirma ist natürlich schwul und am Eingang zur Technodisco knutschen zwei
Mädchen), die vermutlich den “Sündenpfuhl” Grossstadt verdeutlichen sollen. Auch wenn man das alles bereit ist zu
akzeptieren, so gibt es eine Zutat, die gehörig nervt: die Musik! Die wird in den meisten Fällen dazu verwendet, Szenen
lautstark zuzudröhnen, so dass mitunter ganze Dialogpassagen nicht mehr zu verstehen sind. Die Mischung aus Songs
und Instrumentalmusik lässt den Film extrem beliebig erscheinen und nimmt ihm jegliche Individualität – ein Phänomen,
das schon sei längerer Zeit im deutschen Film zu beobachten ist. GROSSSTADTKLEIN wirkt wie ein Produkt aus
dem Reagenzglas – Gefühle wie Liebe sind hier nur Attrappe. Fazit: massentaugliches Multiplexfutter, das den
Zuschauern genügend Zeit lässt, nebenher zu Twittern.
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Donnerstag, 20. Juni 2013 Vom Aufbruch in der arabischen Welt Dass es nicht immer ein Riesenspektakel sein muss, um eine Geschichte zu erzählen, führte der heutige Film einmal mehr vor Augen DAS MÄDCHEN WADJDA (1:1.85, DD 5.1) OT: Wadjda Verleih: Koch Media (Neue Visionen) Land/Jahr: Deutschland, Saudi-Arabien 2012 Regie: Haifaa Al Mansour Darsteller: Reem Abdullah, Waad Mohammed, Abdullrahman Al Gohani Kinostart: 05.09.2013
Nichts wünscht sich Wadjda sehnlicher als das tolle Fahrrad, das vor dem Spielzeugladen steht. Damit könnte sie den
Nachbarsjungen endlich einmal in seine Schranken weisen. Dumm nur, dass es Frauen in ihrem Land nicht gestattet ist,
Fahrrad zu fahren. Doch Wadjda ist nicht auf den Kopf gefallen und schert sich nicht so sehr um gesellschaftliche
Konventionen. Mit allerlei Einfällen versucht sie in ihrer Schule das Taschengeld aufzubessern, um sich ihren großen
Traum selbst erfüllen zu können. Einen hoch dotierten Koran-Wettbewerb sieht sie schließlich als die große Chance...
Das Regie-Debüt der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour gestattet dem Zuschauer einen Blick in die
saudi-arabische Gesellschaft, in der nach wie vor Frauen Menschen zweiter Klasse sind. Nicht nur müssen sie bereits als
Mädchen in der Öffentlichkeit stets verschleiert herumlaufen, auch gilt in diesem Land noch immer die Polygamie, die
es Männern gestattet, bis zu vier Frauen zu haben. In ihrem wunderbar erzählten Film steht das Mädchen Wadjda als
Symbol für einen Aufbruch: die Zehnjährige widersetzt sich ganz intuitiv den gesellschaftlichen Zwängen, durch die sich
die Frauen im Lande geißeln lassen. So endet der Film mit optimistischen Bildern, die sicherlich vorerst nur ein
Wunschdenken der weiblichen Bevölkerung sind, aber gleichzeitig auch eine unmissverständliche Botschaft in die
arabische Welt hinausschicken.
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Mittwoch, 19. Juni 2013 Z wie Zombie Dass auch weichgespültes Zombie-Kino unterhalten kann, bewies die heutige Pressevorführung. WORLD WAR Z (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1) OT: World War Z Verleih: Paramount Land/Jahr: USA 2013 Regie: Marc Forster Darsteller: Brad Pitt, Mireille Enos, James Badge Dale Kinostart: 27.06.2013
Gerade einmal zehn Sekunden dauert es, bis sich ein Mensch nach der Infektion in eine aggressive Bestie verwandelt.
UN-Mitarbeiter Gerry Lane und seine Familie stecken mittendrin, als sich Philadelphia in einen richtige
Kriegsschauplatz verwandelt: Menschen gegen Zombies! Und die Epidemie breitet sich auf der ganzen Welt aus,
Millionen von Menschen sind betroffen. Im Auftrag der UN soll Gerry helfen, die Ursache zu finden, bevor es zu spät
ist. Getrennt von seiner Familie führt ihn der Weg bis in die Stadtmauern von Jerusalem, wo angeblich das erste Opfer
aufgetreten ist. Dort macht er eine Entdeckung, die für das Überleben der Menschheit ausschlaggebend sein könnte.
Derweil lauern Heerscharen von Zombies vor den Toren der Stadt... Soviel gleich vorweg: wer jetzt einen richtig harten,
mit möglichst vielen Gore-Elementen bestückten Zombie-Film zu Gesicht zu bekommen, der sitzt im falschen Film. Dass
Brad Pitt nicht nur in der Hauptrolle zu sehen ist, sondern auch noch mit seiner Firma “Plan B” den Film mitproduziert
hat, sollte für die Gore-Fraktion wahrhaftig Warnung genug sein. Im Klartext heisst das: WORLD WAR Z ist
weichgespültes Zombie-Kino. Doch das heisst noch längst nicht, dass der Film schlecht sein muss. So fühlte sich der
Autor dieses Textes durchaus gut unterhalten. Regisseur Marc Forster setzt hier nicht auf wirklich krasse Effekte,
sondern dreht seine Kamera in den entscheidenden Augenblicken einfach weg oder setzt einen Schnitt an. Trotzdem
wirken diese Sequenzen erschreckend, was zu einem sehr großen Teil dem ausgezeichneten Sound-Design geschuldet
ist, das sich stets daran erinnert, dass es im Kinosaal eine Vielzahl von Subwoofern zu bedienen gilt. So rummst es
immer wieder ganz ordentlich, jedoch ohne zum Selbstzweck zu verkommen, sondern immer dem dramaturgischen
Kontext verpflichtet. Die beeindruckendste Sequenz im Film ist dabei zweifelsohne der Großangriff der Zombies auf die
Heilige Stadt, Jerusalem, die insbesondere aus der Vogelperspektive gezeigt wird. Hunderte von Untoten türmen sich zu
einer Pyramide auf, um so über die Mauern der Stadt Zugang zu Frischfleisch zu bekommen – ein wirklich imposantes
Schauspiel. WORLD WAR Z versteht sich als so etwas wie ein Zombiefilm für die ganze Familie und da wundert es
nicht, dass sich das Familienmotiv wie ein roter Faden durch den Film zieht: Brad Pitt als liebender Vater tut alles dafür,
seine beiden Töchter und seine Gattin am Ende wieder in die Arme nehmen zu dürfen. Mit den verheissungsvollen
Worten “The War has just begun” endet der Film und stellt damit gleichzeitig eine Fortsetzung in Aussicht. Werden
Zombies jetzt also salonfähig?
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Dienstag, 18. Juni 2013 Die innere Leere Bildgewaltiges italienisches Kino durfte heute im Kinosaal gegen die Hitze draußen ankämpfen. LA GRANDE BELLEZZA (1:2.35, DD 5.1) OT: La Grande Bellezza Verleih: DCM Land/Jahr: Italien, Frankreich 2013 Regie: Paolo Sorrentino Darsteller: Toni Servillo, Carlo Verdone, Sabrina Ferilli Kinostart: 25.07.2013
Jep Gambardella ist Journalist, hat vor vielen Jahren ein Buch geschrieben und genießt seither das süsse Leben inmitten
der High Society in Rom. Jetzt jedoch, mit 65 Jahren, fühlt er sich zunehmend von der Oberflächlichkeit der römischen
Gesellschaft gelangweilt. Er schwelgt in Erinnerungen an seine erste große Liebe und überspielt seine innere Leere mit
Zynismus und Alkohol. Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich... Vollkommen entfesselt schwebt die Kamera
durch die “Ewige Stadt”, zeigt uns japanische Touristen in einem Park, ein paar Nonnen beim Singen, einen
Schlafenden auf einer Bank. Die Perspektiven wechseln ständig, die Kamera kommt zu keinem Stillstand. Und so landen
wir schließlich auf einer Mega-Party der Schönen und Reichen, wo sich zu lautstarken Techno-Rhythmen alte und junge
Körper bewegen. Hier begegnen wir Jep Gambardella alias Toni Servillo zum ersten Mal. Paolo Sorrentinos Film kann
hier durchaus als eine Hommage an “La Dolce Vita” gewertet werden. Oder vielleicht sogar als eine Hommage an die
Filme Fellinis schlechthin, zu deren absoluten Fans sich Sorrentino zählt. Hierfür sprechen nicht nur die unzähligen
Partys, sondern auch die vielen skurrilen Gestalten, denen Jep im Laufe des Films begegnet. Sie könnten wahrhaftig alle
einem Fellini-Universum entstammen. Trotzdem bleibt der fast zweieinhalbstündige Film über weite Strecken rätselhaft.
Vielleicht möchte er sich auch gar nicht jedem erschließen. Doch unabhängig davon liefert Sorrentino gemeinsam mit
Kameramann Luca Bigazzi wieder atemberaubende Bilder, die hier die Stadt Rom mit ungewöhnlichen Perspektiven in
ihren Fokus rücken.
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Freitag, 14. Juni 2013 Animation im Doppelpack Zum Abschluss der Woche gab es heute geballte Computeranimationspower. DIE MONSTER UNI (1:1.85, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Monsters University Verleih: Walt Disney Land/Jahr: USA 2013 Regie: Dan Scanlon Kinostart: 20.06.2013
Lange war sie geplant – jetzt wurde sie realisiert: die Vorgeschichte zum Computeranimationsfilm DIE MONSTER
AG. Wie sie wurden was sie sind – hier wird es gezeigt. Denn Einauge Mike und Kuschelmonster Sullivan waren nicht
immer Freunde. Kennenlernen tun sich die zwei Ungleichen während des ersten Semesters an der Monster-Uni, wo sich
beide für die Ausbildung zum “Erschrecker” eingeschrieben haben. Doch mit dem Erschrecken klappt es bei Mike nicht
so ganz und schließlich soll er deswegen sogar von der Uni fliegen. Aber Mike gibt nicht so schnell auf. Ein anstehender
Erschreck-Wettbewerb soll das Ruder herumreißen. Aber es gibt ein kleines Problem: Mike und Sullivan sollen im
selben Team kämpfen... Wenn man wie ich den Originalfilm DIE MONSTER AG mag, dann sollte man dieses Prequel
meiden. Denn sonst wird man die Enttäuschung des Jahres erleben. Dem Film fehlt es vollkommen an Herz! Stattdessen
gibt es nur Klamauk zu bestaunen, über den man kaum lachen kann. Von ein, zwei Ausnahmen abgesehen vielleicht.
Technisch ist der neue Pixar-Film ganz sicher wieder allerbeste Sahne, doch was nützt die ganze Technik, wenn den
Drehbuchautoren nichts einfällt. Könnte das eventuell bereits das Diktat des Disneys-Konzerns sein, der Pixar vor ein
paar Jahren vereinnahmt hat? Hoffen wir es nicht.
ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 2 (1:1.85, 3D, DD 5.1) OT: Despicable Me 2 Verleih: Universal Land/Jahr: USA 2013 Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud Kinostart: 04.07.2013
Nachdem ein geheimes Forschungslabor mitten in der Arktis spurlos verschwunden ist und mit ihm eine Substanz, die
Lebewesen in Sekundenschnelle in Monster verwandelt, steht der ultrageheime Geheimdienst vor einem Rätsel. Agentin
Lucy soll deshalb Bösewicht Gru rekrutieren. Denn wer sonst als ein Verbrecher kann einen Verbrecher finden? Gesagt
– getan. Mithilfe seiner kleinen Minions macht sich Gru gemeinsam mit Lucy an die Arbeit. Noch ahnen sie nicht, dass
selbst die Minions sowie Grus Adoptivtöchter in großer Gefahr schweben... Der Fortsetzungsfilm zum großen Erfolg
ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH hat alles, was dem zweiten Teil der MONSTER AG fehlt: jede Menge
Herz! Und dafür sorgen nicht nur die oft fiesen Späße der gelben Minions, deren Rolle im zweiten Teil mehr Raum
einnimmt als im ersten. Auch die drei kleinen Mädels, für die Bösewicht Gru so liebevoll sorgt, sind herzerweichend!
Wenn beispielsweise die Kleinste zum ersten Mal Agentin Lucy sieht, steht sie einfach nur regungslos da und blickt mit
großen Augen und weit aufgerissenem Mund zu ihrer potenziellen Stiefmutter hinauf. Das rührt ja fast zu Tränen! Man
versteht sogleich, warum Gru dem Charme dieser Mädchen nicht widerstehen kann. Gru selbst – man soll es nicht
glauben – verliebt sich dieses Mal, ebenso wie die älteste seiner drei Ziehtöchter. Wer diesen Film nicht absolut süß,
knuddelig, herzerfrischend und total witzig findet, der hat wohl seine Gefühle verloren. Fazit: das ist der Blockbuster
dieses Sommers, den man keinesfalls verpassen sollte!
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Donnerstag, 13. Juni 2013 Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeugs Die Liebe stand heute im Mittelpunkt zweier vollkommen unterschiedlicher Filme. AN IHRER STELLE (1:2.35, 5.1) OT: Lemale Et Ha'halal Verleih: NFP (Filmwelt) Land/Jahr: Israel 2012 Regie: Rama Burshtein, Yigal Bursztyn Darsteller: Hadas Yaron, Yiftach Klein, Irit Sheleg Kinostart: 11.07.2013
Als ihre ältere Schwester hochschwanger stirbt, soll die 18jährige Shira deren Mann Yochay heiraten, damit das Bany
weiterhin in der Nähe ihrer Mutter bleiben kann. Shira, die eigentlich ihr Auge auf jemand ganz Anderen geworfen hat,
kommt in Bedrängnis: soll sie für das Wohl der Gemeinde tatsächlich ihre eigenen Bedürfnisse aufgeben oder soll sie
sich verweigern? - Mit ihrem Drama AN IHRER STELLE entführen Rama Burshtein und Yigal Bursztyn ihre
Zuschauer in eine vollkommen eigenartige Welt – die der ultraorthodoxen Juden in Tel Aviv. Deren Bräuche und Sitten
erscheinen insbesondere westlichen Betrachtern als ziemlich extrem. Hier steht nicht das Wohl und Glück des
Einzelnen, sondern das der Gemeinde an erster Stelle. Dass dadurch einzelne Existenzen zerstört werden ist nicht
wichtig. Man sieht es als Kollateralschaden. Mit seiner exzellenten Kameraarbeit, die trotz oder vielleicht gerade wegen
CinemaScope die Enge dieser Gemeinde deutlich vor Augen führt, sowie den gut ausgewählten Darstellern, bleibt der
Film über seine gesamte Länge spannend und zeigt einmal mehr, dass eine Religion auch Fesseln anlegen kann.
STUCK IN LOVE (Love Stories - Erste Lieben, zweite Chancen) (1:2.35, DD 5.1) OT: Stuck In Love Verleih: Senator Land/Jahr: USA 2012 Regie: Josh Boone Darsteller: Greg Kinnear, Jennifer Connelly, Lily Collins Kinostart: ohne (Direktvermarktung auf Heimmedien)
Der Vater trauert noch immer seiner Ex nach, die sich von ihm vor drei Jahren getrennt hat. Sohn Rusty ist in Kate
verliebt, wagt es aber nicht ihr zu sagen. Und Tochter Samantha, deren erster Roman kurz vor der Veröffentlichung
steht, mag keine feste Bindung, sondern One Night Stands. Doch innerhalb eines Jahres wird sich das alles ändern...
Josh Boones Film umspannt genau ein Jahr, nämlich von einem Thanksgiving zum nächsten. Innerhalb dieses Jahres
gibt es für alle Beteiligten Entscheidungen in puncto Liebe. Das ist mal lustig, mal traurig, etwas sentimental und auch
ein bisschen tiefschürfend, aber immer richtig dosiert. Dank einer überzeugenden Besetzung gelingt es auch, Gefühle in
den Kinosaal zu transportieren. Ob die erste eigene Liebe oder auch die erste Trennung – die verzwickten
Beziehungskonstellationen bergen für jeden Identifikationspotenzial. Obgleich der Film eigentlich am besten zur
Weihnachtszeit passt, bringt ihn der deutsche Verleiher bereits im September in die Kinos. Ansehen kann man ihn sich
aber trotzdem.
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Mittwoch, 12. Juni 2013 Wenn die Machete spricht Wo Männer schweigen, Frauen böse sind und Körperanhänge abgeschlagen werden, da könnte Nicolas Winding Refn am Werk sein. In der Tat. ONLY GOD FORGIVES (1:1.85, DD 5.1) OT: Only God Forgives Verleih: Tiberius (24 Bilder) Land/Jahr: USA, Frankreich, Dänemark 2013 Regie: Nicolas Winding Refn Darsteller: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Vithaya Pansringarm Kinostart: 18.07.2013
Julian betreibt mit seinem Bruder Billy zusammen ein Kickbox-Studio im Rotlichtviertel von Bangkok. Als Billy wegen
dem bestialischen Mord an einem Mädchen von deren Vater ermordet wird, sinnt die Mutter der beiden Brüder auf
Rache. Doch sie weiß noch nicht, dass sie es mit einem selbsternannten Racheengel mit guten Verbindungen zur Polizei
zu tun hat. Und der kann verdammt gut die Machete schwingen... “Irgendwie ist ONLY GOD FORGIVES wie eine
Zusammenfassung aller Filme, die ich bisher gemacht habe. Ich glaube, dass ich mit Hochgeschwindigkeit auf eine
kreative Kollision zusteuere, um alles um mich herum zu verändern”. So Regisseur Nicolas Winding Refn über sein
neuestes Werk. Sieht man den Film und lauscht man seinen Worten, so könnte das Regie-Wunderkind, welches zuletzt
den genialen DRIVE kreierte, auf genau dieselbe “Kollision” (oder besser: Krise) zusteuern wie sein Kollege David
Lynch. Das aber hätte zur Folge, dass Refn sein Publikum verliert. Die Charaktere in ONLY GOD FORGIVES haben
allesamt etwas Lynchhaftes. Oft sieht man sie in abgedunkelten, durchgestylten Räumen alleine stehend oder sitzend,
aber vor allem schweigend. Überhaupt scheint Ryan Gosling inzwischen auf Schweigerollen programmiert zu sein.
Doch so wortkarg wie jetzt hat man ihn noch nicht erlebt. Kristin Scott Thomas spielt Goslings Filmmutter, eine
durchtriebene, böse Frau, die mit ihrem Sohn offensichtlich ein inzestuöses Verhältnis hat. Wodurch wiederum Julians
gestörtes Verhältnis zum Sex begreifbar wird. Der atmosphärisch sehr dichte wie verwirrende Film verdankt seine
surreale Wirkung insbesondere der atemberaubenden Kameraarbeit von Larry Smith, der auch schon für Stanley
Kubrick arbeitete. Rot ist in seinen Bildern die vorherrschende Farbe und Refn tut auch alles dafür, dass das so bleibt: er
hat seinen Film mit sehr krassen, blutrünstigen Szenen ausgestattet, die mit Sicherheit dafür sorgen werden, dass
Jugendliche diesen Film nicht zu sehen bekommen. Ebenso imposant wie die Optik ist auch die Tonspur des Films. Cliff
Martinez lieferte eine teils an Bernard Herrmann erinnernde Filmmusik und das Sounddesign schafft eine Atmosphäre
ständiger Bedrohung. Insgesamt also überzeugt Refns Film zumindest in den technischen Werten. Was den Inhalt
angeht: mehr als Auge um Auge erschließt sich dem Betrachter vermutlich nicht.
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Dienstag, 11. Juni 2013 Französisches Doppel Eine französische Komödie und ein in Paris spielendes Drama machten heute das Desaster von gestern wieder wett. PAULETTE (1:1.85, DD 5.1) OT: Paulette Verleih: Neue Visionen Land/Jahr: Frankreich 2012 Regie: Jérôme Enrico Darsteller: Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique Lavanant Kinostart: 18.07.2013
Seit ihr Mann gestorben ist, muss sich die alte Paulette mit einer knappen Rente durchs Leben boxen. Ihr tristes Dasein
in einer Hochhauswohnung im Pariser Banlieu sorgt dafür, dass sie immer mürrischer wird. Ein Zustand, der damit
begonnen hat, dass ihr kleines Restaurant inzwischen in ausländischer Hand gelandet ist. Kein Wunder also, dass die
alte Dame zu starkem Rassismus neigt. Als ihr eines Tages rein zufällig Haschisch in die Hände fällt, kommt ihr eine
zündende Idee: sie backt Kekse mit dem gewissen Kick. Und die kommen in der Nachbarschaft extrem gut an...
Zugegeben: Jérôme Enricos Film hat gewisse Ähnlichkeit mit dem britischen GRASGEFLÜSTER. Zumindest liegt
beiden Geschichten dieselbe Idee zugrunde. Trotzdem – und das ist bemerkenswert – begeistert PAULETTE. Aber das
ist auch kein Wunder. Denn mit einer so wunderbaren Darstellerin wie Bernadette Lafont kann der Film nur gewinnen.
Lafont spielt ihre Paulette einfach grandios: überzeugt rassistisch. Nur eine Ausnahme gibt es bei ihr: der schwarze
Priester, zu dem sie sagt “Sie hätten es verdient weiss zu sein!”. Natürlich findet die Grande Dame im Verlauf des Films
auch ihr Herz wieder, das sie seit dem Ableben ihres Gatten verloren zu haben scheint. PAULETTE punktet mit vielen
witzigen, oftmals schwarzhumorigen Einfällen, bei denen selbst hartgesottene Filmkritiker zum Lachen animiert werden.
Einfach herrlich!
MR. MORGAN’S LAST LOVE (1:1.85, DD 5.1) OT: Mr. Morgan’s Last Love Verleih: Senator Land/Jahr: Deutschland, USA, Frankreich 2013 Regie: Sandra Nettelbeck Darsteller: Sir Michael Caine, Clémence Poésy, Justin Kirk, Gillian Anderson Kinostart: 22.08.2013
Seit seine Frau vor drei Jahren gestorben ist, lebt der Amerikaner Matthew Morgan ganz abgeschieden in seiner riesigen
Wohnung mitten in Paris. In Gedanken sieht er immer noch seine geliebte Frau vor sich. Eines Tages lernt der kaum
Französisch sprechende Morgan die junge Pariserin Pauline kennen und freundet sich mit ihr an. Nach einem
missglückten Selbstmordversuch ist es auch die lebensfrohe junge Frau, die den Witwer wieder ins Leben holt – weit
mehr noch als seine kurzfristig aus den USA angereisten Kinder... Einmal mehr darf Michael Caine eine seinem Alter
gerecht werdende Rolle spielen: die des Witwers, der durch die Bekanntschaft mit der jungen Französin neuen
Lebensmut fasst, sich schließlich mit der Familie aussöhnt und endgültig seine Trauer überwindet. Neben dem sehr
überzeugenden Caine brilliert Clémence Poésy als die junge Tanzlehrerin – nicht nur ein Lichtblick für den alten
Witwer, sondern auch für den Zuschauer. Der von Sandra Nettelbeck inszenierte Film ist sehr stimmungsvoll
fotografiert und mit einem ansprechenden Score aus der Feder von Hans Zimmer unterlegt. Wer Kino mit viel Gefühl
und ohne Kitsch mag, der liegt bei diesem Drama richtig.
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Montag, 10. Juni 2013 Superman ist schon wieder zurück! Helden und Totgeglaubte haben etwas gemeinsam: sie leben länger. Die Pressewoche begann heute mit der neuesten Ausgabe von Superman. MAN OF STEEL (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Man Of Steel Verleih Warner Land/Jahr: USA, Kanada 2013 Regie: Zack Snyder Darsteller: Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kevin Costner, Diane Lane, Laurence Fishburne, Antje Traue, Ayelet July Zurer, Christopher Meloni, Russell Crowe, Julia Ormond Kinostart: 20.06.2013
Weil sein Heimatplanet Krypton dem Untergang geweiht ist, schickt Jor-El seinen kleinen Sohn Kal-El mit einem
Raumschiff auf die Erde. Dort wird er von einem Ehepaar adoptiert und lebt unerkannt als Mensch unter Menschen.
Doch es fällt ihm schwer, seine übermenschlichen Kräfte zu unterdrücken. Und genau die werden benötigt, als sich ein
Trupp böser Kryptoiden unter Führung von General Zod zur Erde aufmacht, um den Planeten für sich in Anspruch zu
nehmen. Ein erbarmungsloser Krieg entbrennt... Auch wenn er mit Filmen wie 300, WATCHMEN oder SUCKER
PUNCH zwar nicht beweisen konnte, dass er anspruchsvolle Filme inszenieren kann, so waren Zack Snyders
Regiearbeiten zumindest optisch durchaus imposant. Das jedoch trifft nicht auf seine neuestes Werk zu. MAN OF
STEEL entpuppt sich als eine vollkommen einfallslose und visuell durchschnittliche Materialschlacht. Charaktere?
Fehlanzeige. Spannung? Fehlanzeige. Noch nicht einmal die Musik von Hans Zimmer kann überzeugen. Offenbar hat
sich Deutschlands Filmmusik-Export von dem unsäglichen Werk den Wind aus den Segeln nehmen lassen – was nicht
weiter verwunderlich ist. Mit Wehmut denkt man zurück an Richard Donners SUPERMAN-Verfilmung, die nicht nur
eine gute Story, viel Emotionen und eine gute Portion Humor hatte, sondern auch einen Score (aus der Feder von John
Williams), die das Superhelden-Feeling auf den Punkt brachte. Snyders Film ist sehr düster. Und das nicht nur während
der Szenen auf Krypton, sondern eben auch während der kompletten Erd-Sequenzen. Verblüffend: nicht einmal in
tontechnischer Hinsicht erfüllt der Film die hohen Erwartungen: die Musik klirrt gewaltig! Fazit: wer SUPERMAN
sehen möchte, der greife zur 1978er-Verfilmung und meide MAN OF STEEL.
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Freitag, 07. Juni 2013 Illusionen und Sorgerecht In den letzten beiden Pressevorführungen dieser Woche ging es um Illusionisten mit Durst nach viel Geld und ein kleines Mädchen im Kreuzfeuer ihrer geschiedenen Eltern. DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME (1:2.35, DD 5.1) OT: Now You See Me Verleih: Concorde Land/Jahr: USA 2013 Regie: Louis Leterrier Darsteller: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Melanie Laurent, Morgan Freeman, Michael Caine Kinostart: 11.07.2013
Vier Illusionskünstler werden von einem geheimnisvollen Unbekannten engagiert, um millionenschwere Raubzüge
ungestraft durchzuziehen. Doch die Polizei und eine Interpol-Agentin sind der Truppe auf den Fersen. Das glauben die
Gesetzeshüter zumindest... Hinter jeder Magie steckt nur ein Trick. So könnte der Leitspruch für Louis Leterriers
Thriller lauten. Denn alles, was seine Protagonisten ihrem Publikum hier als pure Magie verkaufen, entpuppt sich als
perfekt geplante Illusion, eine Art MISSION IMPOSSIBLE mit David Copperfield Touch. Die aber ufert im Laufe des
Films derart aus, dass selbst der Plan an sich illusorisch erscheint. Um den Film zu mögen und ihn gar spannend zu
finden, sollte man also nicht den Fehler begehen und alles haarklein zu erklären versuchen. Mit Popcorn bewaffnet lässt
sich der Film, in dem nichts so ist wie es anfangs scheint, durchaus genießen. DAS GLÜCK DER GROSSEN DINGE (1:2.35, DD 5.1) OT: What Maisie Knew Verleih: Pandastorm (Neue Visionen) Land/Jahr: USA 2012 Regie: Scott McGehee, David Siegel Darsteller: Julianne Moore, Alexander Skarsgård, Onata Aprile Kinostart: 11.07.2013
Wenn sich ihre Eltern wieder einmal streiten, flüchtet sich die sechsjährige Maisie zu ihrem Kindermädchen Margo. Bei
ihr fühlt sie sich wohl und beschützt. Als jedoch der Ehestreit weiter eskaliert und die Scheidung ins Haus steht, beginnt
für Maisie eine harte Zeit. Hin- und hergerissen zwischen Mutter und Vater fällt es ihr schwer, sich zurechtzufinden. Nur
der neue Lebensgefährte ihrer Mutter sowie Margo, mit der Maisies Vater eine neue Ehe eingeht, geben ihr Halt... Die
Drehbuchautorinnen Nancy Doyne und Caroll Cartwright haben etwas Besonderes gewagt: sie haben den von Henry
James im Jahre 1897 veröffentlichten Roman in die Neuzeit umgesetzt. Und es ist ihnen tatsächlich perfekt gelungen.
Kein Detail lässt darauf schließen, dass die Grundidee schon über 100 Jahre alt ist. Das Thema indes ist in der heutigen
Zeit präsenter denn je. Der vom Regie-Duo Scott McGehee und David Siegel inszenierte Film zeigt den Kampf um das
Sorgerecht aus der Perspektive des “Opfers”. Die kleine Maisie ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Sämtliche
entstehenden und auch auseinanderbrechenden Beziehungen ranken um das Mädchen. Und die wird großartig gespielt
von Onata Aprile. Insbesondere jene Szene, die deutlich zeigt, wie sehr sich Maisie von ihrer Mutter bereits entfremdet
hat, berührt zutiefst. Auch die erwachsenen Darsteller, die Onata Aprile umgeben, sind perfekt besetzt. Julianne Moore
mimt Maisies Mutter, die sich mehr um ihre Karriere als Rocksängerin kümmert als um ihre Tochter. Alexander
Skarsgard spielt Maisies Stiefvater, einen Barkeeper, der mehr Gefühle für Maisie entwickelt als ihr leiblicher Vater
jemals hatte. Der wird hervorragend von Steve Coogan als relativ rücksichtsloser Geschäftsmann porträtiert. Last but not
least ist Joanna Vanderham als Maisies Kindermädchen und zukünftige Stiefmutter zu sehen, eine Rolle, die sie sehr
glaubwürdig abliefert. Auch wenn Maisie noch nicht alles verstehen kann, was um sie herum geschieht, so spürt sie
zunehmend, dass sie selbst entscheiden muss, was gut für sie ist. Eine Botschaft, die der Film unaufdringlich vermittelt
und damit zu einem wunderbaren Kinoerlebnis werden lässt.
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Donnerstag, 06. Juni 2013 Episodenfilm und Liebesgeschichte Streng genommen waren es heute eigentlich acht Filme, die zur Aufführung kamen – verteilt auf zwei Langfilme. 7 TAGE IN HAVANNA (1:1.85, DD 5.1) OT: 7 Días En La Habana Verleih: Alamode (Filmagentinnen) Land/Jahr: Frankreich, Spanien 2012 Regie: Benicio Del Toro, Pablo Trapero, Julio Medem, Elia Suleiman, Gaspar Noé, Juan Carlos Tabío, Laurent Cantet Darsteller: Josh Hutcherson, Vladimir Cruz, Magali Wilson Kinostart: 11.07.2013
Ein amerikanischer Nachwuchsschauspieler kommt nach Havanna, lernt Frauen kennen und erlebt eine Überraschung,
Filmregisseur Emir Kusturica kommt zu einem Filmfestival in Kubas Hauptstadt, hat aber nur Interesse an Alkohol. Eine
junge Sängerin muss sich zwischen ihrem Lover und einem jungen Musikagenten entscheiden. Ein Neuankömmling
beobachtet Land und Leute, während er in Havanna auf ein Gespräch mit dem Präsidenten wartet. Das sind nur vier von
insgesamt sieben Episoden, die von ebenso vielen namhaften, zum,eist lateinamerikanischen Regisseuren inszeniert
wurden. Den Rhythmus Havannas in einem Kurzfilm einzufangen – das war ihre Aufgabe. Mit seiner Lauflänge von 129
Minuten jedoch nervt das Endprodukt schon ziemlich schnell. Einzig der Beitrag von Gaspar Noe überzeugt in seiner
visuellen Gestaltung, obgleich sein Inhalt (eine junge Frau wird im Auftrag ihrer Eltern einer exorzistischen Säuberung
unterzogen, weil sie sich der lesbischen Liebe hingegeben hat) etwas verstörend wirkt (was bei diesem Regisseur freilich
nicht weiter verwunderlich ist). Die Episode von Elia Suleiman driftet vollends in das Surreale ab und erinnert
irgendwie an die Filme von Jacques Tati. Ein insgesamt unbefriedigendes Werk. DREI STUNDEN (1:1.85, DD 5.1) Verleih: NFP (Filmwelt) Land/Jahr: Deutschland 2012 Regie: Boris Kunz Darsteller: Nicholas Reinke, Claudia Eisinger, Peter Nitzsche Kinostart: 25.07.2013
Martin schreibt schon seit Jahren an seinem großen Theaterstück. Seine Freundin Isabel ist überzeugte Aktivistin und
kämpft gegen genmanipuliertes Saatgut auf der ganzen Welt. Die Beziehung der beiden ist rein platonischer Natur.
Bisher. Denn der Träumer Martin hat es noch immer nicht gewagt, ihr seine Liebe einzugestehen. Erst als Isabel gerade
dabei ist, den Flieger nach Südafrika zu besteigen, um dort für mehrere Jahre zu arbeiten, wagt Martin den Schritt und
offenbart sich ihr beim Abschied auf dem Flughafen und verschwindet. Nachdem ihr Abflug plötzlich um Stunden
verschoben wird, beschließt die zunächst verwirrte Isabel, ihren Freund zur Rede zu stellen. Der aber ist plötzlich wie
vom Erdboden verschwunden... Mit seinem Debütfilm liefert Regisseur und Drehbuchautor Boris Kunz einen recht
passablen Beitrag für das Genre der “Romantic Comedy”, in der es vornehmlich um die Liebe geht. Angesiedelt im
sommerlichen München entwickelt er interessante Ideen und pointierte Dialoge, die von seinen Protagonisten Nicholas
Reinke und Claudia Eisinger überzeugend vorgetragen werden. Hier fällt es dem Zuschauer sehr leicht, Sympathien für
die Hauptfiguren aufzubauen. Die Filmmusik, bestehend aus einem Score von Konstantin Ferstl sowie Songs der Gruppe
“Rosalie und Wanda”, setzt ein paar wunderbare Akzente und spricht die Gefühlsebene an. Immer wieder merkt man
dem Film zwar an, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt (das Timing, spezielle Handlungsabschnitte sowie ein paar
der Nebenfiguren sind nicht ganz stimmig), doch es überwiegt der positive Eindruck. Fazit: hervorragendes Material für
einen romantischen Kinoabend zu zweit.
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Mittwoch, 05. Juni 2013 Blutige Füße Heute war ein Tag zum Durchatmen: es gab nur eine einzige Pressevorführung. Die jedoch hielt mich in Atem. FIRST POSITION – BALLET IST IHR LEBEN (1:1.85, DD 5.1) OT: First Position Verleih: Ascot Elite (24 Bilder) Land/Jahr: USA 2011 Regie: Bess Kargman Darsteller: Miko Fogarty, Jules Fogarty, Joan Sebastian Zamora Kinostart: 04.07.2013
“First Position” hat gleich doppelte Bedeutung. Rein praktisch gesehen handelt es sich dabei um die sogenannte “1.
Position” beim Ballett, bei der die Füße in einem 180-Grad-Winkel nach außen gedreht sind, die Fersen sich berühren
und die Beine auch von der Hüfte aus nach außen gestellt sind. Doch könnte man den Filmtitel auch in einem
erweiterten Kontext verstehen. Denn Regisseurin Bess Kargmann zeigt in ihrer fesselnden Dokumentation junge
Talente, die liebend gerne an erster Stelle im Ballett stehen würden. Ihre jungen Protagonisten sind Mädchen und
Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren, die sich auf einen der bedeutendsten Nachwuchs-Ballett-Wettbewerbe, den
“Youth America Grand Prix”, vorbereiten. Der Wettbewerb ist gleichzeitig eine Plattform für die Nachwuchstalente, um
sich für ein Stipendium an einer der bekannten Ballettschulen zu qualifizieren oder sich sogar ein Engagement zu
angeln. Was Bess Kargmanns Film so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie mit den althergebrachten Stereotypen
der Nachwuchstalente bricht: nicht jedes magere Mädchen hat Magersucht und nicht jeder tanzbegeisterte Junge ist
schwul! Der Film beobachtet die jungen Tänzerinnen und Tänzer bei ihren Vorbereitungen für das Halbfinale des
Wettbewerbs und begleitet sie natürlich auch zum Finale nach New York. Blutige Füße und unvorstellbare Schmerzen
teilen das Parkett beim knallharten Training mit Freudentränen und totaler Verzweiflung. Kargmann bleibt ganz nah bei
ihren Heldinnen und Helden, zeigt sie nicht nur beim Ballettunterricht, sondern beleuchtet auch ihr soziales Umfeld.
Nicht nur die Ballettlehrer kommen zu Wort, auch die Eltern und Geschwister, Freunde und Bekannten der Jungtalente
äußern sich vor der Kamera. So gelingt es der Regisseurin Nähe zwischen ihren Filmfiguren und dem Publikum
aufzubauen. Da wundert es nicht, wenn man mit den Tänzerinnen und Tänzern beim Wettbewerb mitfiebert. Die
ausgezeichnete Filmmusik von Chris Hajian gibt dem Film Dynamik und Gefühl und vertieft so das Filmerlebnis. Auch
wenn man kein Ballettfan ist (so wie der Autor dieser Kurzrezension!), so springt dennoch der Funke über und man kann
sich der Faszination dieses Leistungssports nicht entziehen.
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Dienstag, 04. Juni 2013 Von Frauen und Männern Bei einem solchen ersten Film wie heute konnte der zweite nur gewinnen... ADIEU PARIS (1:2.35, DD 5.1) Verleih: farbfilm (24 Bilder) Land/Jahr: Deutschland, Luxemburg, Frankreich 2012 Regie: Franziska Buch Darsteller: Jessica Schwarz, Hans-Werner Meyer, Sandrine Bonnaire Kinostart: 11.07.2013
Dass ihre große Liebe Jean-Jacques verheiratet ist, erfährt die Düsseldorfer Buchautorin Patrizia erst, als sie den im
Koma liegenden Geliebten im Pariser Krankenhaus besucht. Spontan beginnt sie zuhause eine Affäre mit einem jungen
Architekten und lernt auch den Geschäftsmann Frank kennen, der selber in Schwierigkeiten steckt. Er ist es aber, der ihr
mit Rat beisteht, als Patrizia gemeinsam mit Jean-Jacques Gattin entscheiden soll, ob der Geliebte weiter künstlich am
Leben gehalten werden soll oder nicht... Franziska Buchs Film möchte ein Film sein über die Zufälle und Schicksale im
Leben, an dessen Ende die Erkenntnis steht, dass es ohne ein Ende keinen Neuanfang geben kann. Ein durchaus
begrüßenswerter Ansatz, der aber leider an der Inszenierung kläglich scheitert. Das fängt schon mit dem ominösen
Unfall beim Morgengrauen in Paris an, der derart dilettantisch in Szene gesetzt ist, dass sein Ergebnis (der Fahrer wird
im Koma liegend ins Krankenhaus eingeliefert) nicht nachvollziehbar ist. Wenn man Frank (gespielt von Hans-Werner
Meyer) gegen Ende des Films dann mit einer Flasche Alkohol und Vollbart im abgedunkelten Haus dahin vegetieren
sieht, weil ihn Frau und Kind verlassen haben, muss man sich das Lachen verkneifen. Soviel Klischee fordert einfach die
Lachmuskeln heraus, obwohl das Drehbuch das so gar nicht vorgesehen hat. Gerard Jugnot alias Wurstfabrikant Albert
will so gar nicht in den Film passen und lässt vermuten, dass man einen halbwegs bekannten französischen Schauspieler
irgendwie im Film unterbringen musste. Positiv fällt übrigens die Musik im Film auf, die von dem Luxemburger Gast
Waltzing stammt. Sie kann freilich den Film auch nicht mehr retten.
EIN FREITAG IN BARCELONA (1:1.85, DD 5.1) OT: Una Pistola En Cada Mano Verleih: Camino Land/Jahr: Spanien 2012 Regie: Cesc Gay Darsteller: Luis Tosar, Javier Cámara, Eduardo Noriega Kinostart: 11.07.2013
Männer haben es nicht leicht. Speziell dann, wenn sie die 40 schon überschritten haben und mitten in einem
gescheiterten Leben stehen. Einige Exemplare dieser besonderen Spezies beleuchtet EIN FREITAG IN
BARCELONA. Da wären zwei alte Freunde, die sich zufällig treffen. Der Eine ist in Therapie, um seine Phobien
loszuwerden, der Andere arbeitslos und geschieden. Oder Einer, der versucht, seine geschiedene Frau wieder
zurückzuerobern. Ganz anders jener Zeitgenosse, der von einer Parkbank aus die Wohnung des Liebhabers seiner Frau
beobachtet und dabei einen alten Bekannten trifft. Oder der kleine Angestellte, der nach einer Feier im Büro eine
Kollegin anbaggert, obwohl Frau und Kind zuhause auf ihn warten. Und last but not least die beiden Freunde, die
ungewollt die Probleme des Anderen erfahren. Ein Sammelsurium von rastlosen, verwirrten und verlorenen Männern,
beobachtet im spanischen Barcelona an einem einzigen Tag... Da stehen die beiden Freunde und warten gemeinsam auf
den Fahrstuhl. Jeder von den beiden kennt die Probleme des Anderen, weil die jeweils andere Lebensgefährtin diese im
Vertrauen darauf, dass sich die Kumpels aussprechen und gegenseitig helfen werden, ausgeplaudert hat. Das Warten auf den Fahrstuhl
wäre der ideale Moment dafür. Doch es passiert nichts. Stattdessen machen die Männer das, was sie vorzüglich
beherrschen: sie schweigen! Dieses grandios bebilderte Männergespräch ist nur eine von vielen perfekt inszenierten
Sequenzen, in deren Mittelpunkt Männer jenseits der 40 stehen. “Wieso hat keiner gesagt, dass es mal so kommt” ist
dabei einer der Leitsätze des Films – Männer in der Midlife-Crisis eben. Oder anders ausgedrückt: Männer am Rande
des Nervenzusammenbruchs. Mit der Creme de la Creme spanischer Schauspieler besetzt, inszenierte der 1967 geboren
Cesc Gay diese Tragikomödie über acht Männer im besten Alter, bei denen durch die Bank schon der Lack ab ist und
die eigentlich nur noch ein Schatten ihrer selbst sind. Männer in der Identitätskrise. Der von Dialogen geprägte Film
bietet dabei ungeheuer viel Identifikationspotenzial für den vornehmlich männlichen Zuschauer. Hat man sich selbst
dann erst einmal in einer der Rollen (oder auch in ihrer Summe) erkannt, setzt ein Schmunzeln ein. Spätestens wenn
einer der geknickten Helden feststellt, dass “die einem nicht einmal eine Bedienungsanleitung geben” (gemeint ist damit
das Leben), nickt man zustimmend, lehnt sich im Kinosessel zurück und genießt.
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