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Donnerstag, 31. Juli 2014 Es wird Blut fließen...viel Blut Ich habe mal wieder einen Film “nachgesessen”... THE RAID 2 (1:2.35, 5.1) OT: The Raid 2 Verleih: Studiocanal Land/Jahr: Indonesien 2014 Regie: Gareth Evans Darsteller: Iko Uwais, Arifin Putra, Yayan Ruhian Kinostart: 24.07.2014
Polizist Rama lässt sich auf eine gefährliche Mission ein: als Undercover-Ermittler soll er sich im Gefängnis das
Vertrauen von Uco erschleichen, dem Sohn eines der größten Gangsterboss Jakartas. Das Vorhaben gelingt und so wird
Rama nach seiner Entlassung in das Syndikat aufgenommen... THE RAID 2 knüpft genau dort an wo THE RAID
aufhörte. Doch Regisseur Gareth Evans erliegt nicht der Versuchung, einfach nochmal eine Neuauflage seines
Action-Hits zu inszenieren. Ganz im Gegenteil. Er entwickelt seine Story zu einem spannenden asiatischen Gangsterfilm
weiter. Der steckt natürlich voller fulminanter Actionsequenzen, nimmt sich aber genügend Zeit für seine Figuren, die er
behutsam entwickelt. Das gelingt ihm dank seiner exzellenten Darsteller, die nicht nur schauspielerische Fähigkeiten
unter Beweis stellen dürfen, sondern auch physische Fitness! Keine visuellen Effekte dominieren hier die Fights,
sondern waschechte Martial-Arts-Kunst. Der exzellent fotografierte Film wird von einem gelungenen Sounddesign
(made at Skywalker Sound) unterstützt. Den Bildschnitt besorgte der Regisseur übrigens selbst. Wer harte Action-Kost
mag, der wird sich ganz sicher über die asiatischen Blutfontänen freuen, die oft augenzwinkern dargeboten werden und
durchaus der Freigabe erst ab 18 Jahren würdig sind. Wer noch mehr sehen will: das Ende des Films suggeriert eine
weitere Fortsetzung.
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Mittwoch, 30. Juli 2014 Es rummst gewaltig in der Galaxie! Das Marvel-Kino-Universum hat einen Neuzugang zu vermelden. Wir durften ihn heute sehen. GUARDIANS OF THE GALAXY (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Guardians Of The Galaxy Verleih: Walt Disney Land/Jahr: USA 2014 Regie: James Gunn Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Karen Gillan, Benicio Del Toro, Lee Pace, Djimon Hounsou, Michael Rooker, Glenn Close, John C. Reilly Kinostart: 28.08.2014
Der etwas tölpelhafte, intergalaktische Vagabund Peter Quill kommt durch Zufall in den Besitz einer Wunderwaffe, auf
der es offenbar das gesamte Universum abgesehen hat, insbesondere Ober-Fiesling Ronan. Gemeinsam mit einem
Waschbären, einer Kriegerin, einem Baummenschen und einem Muskelpaket stellt sich Quill, auch Star-Lord genannt,
dem Heer der Widersacher... Da rummst es aber gewaltig in der Galaxie! James Gunn entfesselt in seiner
Comic-Verfilmung ein wahres Feuerwerk aus Bildern und Tönen, die den Zuschauer nach 121 Filmminuten vermutlich
ziemlich geflashed aus dem Kinosaal entlassen werden. Was für den Hardcore Marvel-Fan ein Freudenfest sein dürfte,
erschließt sich anderen Lebewesen wohl fast gar nicht. Eine seichte Story und die immer gleichen aufblitzenden,
komplett überfrachteten Bilder sowie der lautstarke Soundtrack des Films haben mit richtiger Kinounterhaltung nur
recht wenig zu tun. Witzige Momente geraten angesichts des Bombardements mit visuellen Effekten viel zu kurz. Wer
auf sprechende Waschbären oder gar Baummenschen steht, dem sei ein Kinoticket empfohlen. Allen Anderen sei
abgeraten. Und was zu befürchten war: im Abspann wird bereits eine Fortsetzung angekündigt...
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Dienstag, 29. Juli 2014 Wahre Helden Der heutigen Pressevorführung durfte wieder eine Kinderschar beiwohnen. Passt. PLANES 2: IMMER IM EINSATZ (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Planes: Fire & Rescue Verleih: Walt Disney Land/Jahr: USA 2014 Regie: Roberts Gannaway Kinostart: 14.08.2014
Rennflieger Dusty muss einen Gang zurückschalten: sein Getriebe ist defekt und Ersatzteile gibt es nicht mehr. Doch
sein Frust darüber verblasst, als er sich einer neuen Aufgabe widmet: er lässt sich zum Feuerwehrflieger ausbilden. Bei
Rettungshubschrauber Blade Ranger geht er zwar durch eine harte Schule, gewinnt dafür aber neue Freunde sowie neues
Selbstvertrauen... Nach dem ziemlich blassen ersten PLANES, der eigentlich nichts anderes als ein lauwarmer Aufguss
des Pixar-Films CARS war, war ich auf das Schlimmste gefasst. Doch Fehlanzeige: Teil 2 darf man durchaus als
“gelungen” bezeichnen. Der Mix aus fulminanter Action und die feinen Zwischentöne im
zwischenmensch...äh...zwischenflugzeuglichen Bereich macht richtig Spaß. Die kleinen Zuschauer werden an den
halsbrecherischen Aktionen der Flugzeuge beim Löschen der Waldbrände ihre helle Freude haben, während den
begleitenden Eltern vermutlich das Menscheln der Flugzeuge einiges an Schmunzeln abverlangen dürfte. Die
Computeranimationen (made in India!) lassen nichts zu wünschen übrig. Ergänzt werden die Bilder durch eine sehr
effektvolle Tonmischung und einen bemerkenswerten Score von Mark Mancina.
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Samstag, 26. Juli 2014 Es darf “gepurged” werden! Freitagnacht lud der Filmverleih alle Journalisten zur “Purge”-Nacht ein, in der der alte und der neue Film im Doppelpack im Rahmen einer Preview gezeigt wurden THE PURGE – DIE SÄUBERUNG (1:2.35, 5.1) OT: The Purge Verleih: Universal Land/Jahr: USA 2013 Regie: James DeMonaco Darsteller: Ethan Hawke, Lena Headey, Max Burkholder Kinostart: 13.06.2013
Amerika im Jahre 2022. Einmal im Jahr gibt es für 12 Stunden lang die staatlich verordnete “Purge”-Nacht, in der jeder
Bürger nach Belieben so viel Morden kann wie er möchte und dabei straffrei ausgeht. Die Regierung erhofft sich
dadurch die kostenoptimale Eliminierung von Menschen, die den Sozialsystemen auf der Tasche liegen. Dass die
“Purge”-Nacht jedoch auch zur Befriedigung niederer Instinkte genutzt wird, wird billigend in Kauf genommen. So sieht
sich eine Familie in ihrem hermetisch abgeschirmten Haus in jener Nacht mit einer ganzen Horde mordlustiger Gesellen
konfrontiert und muss sich zur Wehr setzen... Wollten Sie nicht immer schon ihren lästigen Nachbarn rückstandslos
entsorgen? Oder den alten Mann, der Sie ständig daran hindert schneller zu gehen? In der “Purge”-Nacht haben Sie die
Gelegenheit dazu – und das alles vollkommen legal! Die Grundidee von James DeMonacos Überraschungshit THE
PURGE – DIE SÄUBERUNG ist zweifelsohne hochinteressant und stellt im Prinzip eine Weiterentwicklung der
Progromnacht dar. DeMonaco baut daraus einen sogenannten “Home Invasion”-Thriller, in der eine Familie in ihrem
vermeintlich geschützten Zuhause von Fremden drangsaliert wird. Trotz der sich dadurch ergebenden
klaustrophobischen Grundstimmung kann der Film seine Spannung nicht immer aufrecht erhalten und ergeht sich in so
mancher Länge. Zu oft fängt die Kamera die Protagonisten in Großaufnahme ein und beraubt den Film damit echter
Kinoqualität. Dazu gesellen sich genre-typische Logikfehler (warum wird die Sicherungsanlage des Hauses erst
sekundengenau mit dem Beginn der Purge-Nacht aktiviert?), die nicht hätten sein müssen. Das Resultat ist damit leider
nur mäßig spannende Unterhaltung.
THE PURGE – ANARCHY (1:2.35, DD 5.1 EX) OT: The Purge – Anarchy Verleih: Universal Land/Jahr: USA 2014 Regie: James DeMonaco Darsteller: Frank Grillo, Carmen Ejogo, Zach Gilford Kinostart: 31.07.2014
New York im Jahre 2023. Es ist wieder “Purge”-Nacht, jene Nacht des Jahres, in der für zwölf Stunden das Gesetz
außer Kraft gesetzt wird und jeder Bürger nach Belieben morden darf. Ausgerechnet jetzt versagt das Auto eines jungen
Paares, das sich alsbald einer Schar mordlustiger Angreifer ausgesetzt sieht. Eine Mutter und ihre Tochter werden von
einem ziemlich aufdringlichen Nachbarn drangsaliert. Und ein Sergeant geht schwer bewaffnet auf seinen ganz
persönlichen Rachefeldzug. Das Schicksal führt sie alle in der Nacht der Nächte zusammen... Der Fortsetzungsfilm zum
Überraschungshit aus 2013 präsentiert sich weitaus ambitionierter als der erste Teil. Der Produktion stand offensichtlich
ein größeres Budget zur Verfügung, was sich deutlich in den Locations und der agilen Kameraarbeit widerspiegelt: ganz
New York dient jetzt als Spielwiese für die “Purge”-Nacht. Auch die Grundidee des Films wird weiterentwickelt. Mit
Anleihen bei Filmen wie HOSTEL oder THE HUNGER GAMES wird die Dekadenz der Schönen und Reichen
thematisiert, die sich für teures Geld Menschen einkaufen, um sie in der Abgeschiedenheit ihres Zuhauses ihrer
“Purge”-Lust zu opfern. Mit Frank Grillo findet der Film seinen Helden – einen einsamen, namenlosen Rächer, der für
einige Bedürftige zum Erretter wird. MAD MAX lässt grüßen. Regisseur James DeMonaco versteht es hervorragend,
diese Zutaten zu einem konsequent spannenden Thriller zu mischen. Etwas störend wirkt die deutsche Synchronfassung,
die allzu steril ihre Dialoge in den Kinosaal abgibt. Fazit: für Thriller-Freunde durchaus empfehlenswerte Unterhaltung.
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Freitag, 25. Juli 2014 Vertauschte Kinder Ein beeindruckendes Drama aus Japan stand heute auf dem Programm LIKE FATHER, LIKE SON (1:1.85, DD 5.1) OT: Soshite Chichi Ni Naru Verleih: Film Kino Text Land/Jahr: Japan 2013 Regie: Hirokazu Kore-eda Darsteller: Masaharu Fukuyama, Yoko Maki, Jun Kunimura Kinostart: 25.09.2014
Die Eltern des sechsjährigen Keita sind fassungslos: erst jetzt teilt man ihnen mit, dass ihr Baby bei der Geburt
vertauscht wurde! Ein Treffen mit der anderen Familie wird arrangiert und die Eltern ringen nach einer Lösung. Sollen
sie ihr bisheriges Kind gegen das richtige eintauschen? Das Drama nimmt seinen Lauf und bald schon macht man sich
gegenseitig Vorwürfe... Es ist schlicht und ergreifend der Alptraum aller Eltern: feststellen zu müssen, dass das Kind,
welches man seit sechs Jahren hegt und pflegt, gar nicht das eigene Kind ist! In seinem Drama schildert der japanische
Regisseur Hirokazu Kore-eda das Schicksal zweier Familien, die mit diesem Alptraum konfrontiert werden. Er tut dies
ohne je auf die Tränendrüse zu drücken, ja sogar fast nüchtern. Durch die daraus resultierende Authentizität wird sein
Film erst richtig ergreifend und führt dem Zuschauer die menschliche Tragödie dahinter in all ihren Facetten vor Augen.
Mit farbreduzierten Bildern, einem minimalen Filmmusikscore und hervorragenden Darstellern (sowohl die
Erwachsenen als auch die Kinder) schafft er einen zutiefst bewegenden Film, dessen Wirkung auch noch lange nach dem
Kinobesuch anhält. Anspruchsvolles Kino vom Feinsten.
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Donnerstag, 24. Juli 2014 Feelgood Thursday Endlich mal wieder ein Musical auf CinemaScope-Bildwand...made my day! WALKING ON SUNSHINE (1:2.35, 5.1) OT: Walking On Sunshine Verleih: SquareOne/Universum (Walt Disney) Land/Jahr: Spielfilm, Großbritannien 2014 Regie: Max Giwa, Dania Pasquini Darsteller: Annabel Scholey, Hannah Arterton, Giulio Berruti Kinostart: 25.09.2014
Vor drei Jahren verlebte Taylor ihren schönsten Sommerurlaub in Apulien – in den Armen ihres Traummannes Raf.
Doch ihren Traummann gab sie zugunsten ihres Studiums auf. Jetzt kehrt sie wieder sehnsüchtig dorthin zurück, nur um
feststellen zu müssen, dass Raf inzwischen mit ihrer lebenslustigen Schwester Maddie liiert ist und die Hochzeit bereits
in zwei Tagen stattfindet. Maddie ahnt nichts davon und Taylor beschließt es dabei zu belassen. Doch wie kann Taylor
ihre große Liebe je vergessen? - In den fünfziger und sechziger Jahren waren sie noch sehr “en vogue” – heutzutage sind
sie als Filmgenre fast komplett ausgestorben: Musicals. Und so freut man sich über jedes kleine Musical, das noch im
Kino angeboten wird. Zuletzt war es SUNSHINE ON LEITH, der leider kurzfristig vom Verleih noch vor dem
Kinostart aus dem Programm verbannt wurde. Der enorme Publikumserfolg von MAMMA MIA!, der Verfilmung des
Abba-Musicals, dürfte Max und Dani (wie die beiden Regisseure im Titelvorspann genannt werden) dazu bewogen
haben, etwas Ähnliches zu inszenieren. Wieder gibt es eine exotische Kulisse und wieder altbekannte, vorproduzierte
Hits, zwischen die eine mehr als triviale Handlung gepackt wird. Das klingt zunächst so, als könne man die Geschichte
gleich komplett vergessen, aber das Ergebnis – und das ist das Wichtige bei der Sache – macht großen Spaß! Dieser
“Best of the 80s”-Mix, der sich hier auf der Tonspur Bahn bricht, fetzt mächtig! Und das in einer Qualität, wie man sie
hierzulande äußerst selten zu hören bekommt. Die komplett neu eingespielten Songs rocken den Kinosaal – allerdings
nur in Filmtheatern mit einer leistungsstarken Tonanlage. Ein bisschen vermisst man freilich die ausladenden
Choreographien der alten Musicals. Die neuen Nummern reichen da längst nicht heran, am ehesten überzeugt hier noch
“Girls Just Wanna Have Fun”, bei dem die Protagonistinnen in der Aufmachung von achtziger Jahre Popikonen den
Junggesellinnenabschied feiern, während parallel dazu die Jungs mit “Wild Boys” zur Sache gehen. Was die Besetzung
angeht gilt auch hier, dass man es nicht mit Charakteren zu tun hat, wie man sie aus Hollywood-Musicals kennt, sondern
um Abziehbilder ohne Tiefe, die einfach nur schön und sexy auszusehen haben. Damit passt WALKING ON
SUNSHINE natürlich optisch perfekt in unsere oberflächlich gewordene Gesellschaft. Der Freude am Genuss der
herrlichen Bilder (Kamera: Philipp Blaubach), die einem Urlaubskatalog entsprungen sein könnten, in Kombination mit
den Hits der 80er Jahre, tut das keinen Abbruch. Ein Feelgood-Movie eben.
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Mittwoch, 23. Juli 2014 Der grießgrämige Opa Passend zum Wetter gab es heute einen Sommerfilm EIN SOMMER IN DER PROVENCE (1:2.35, DD 5.1) OT: Avis De Mistral Verleih: Concorde Land/Jahr: Frankreich 2014 Regie: Rose Bosch Darsteller: Jean Reno, Anna Galiena, Chloé Jouannet Kinostart: 25.09.2014
Opa ist alles andere als erfreut, als Oma zusammen mit den drei Enkelkindern in seinem Einsiedleranwesen in der
Provence auftaucht. Sie hatte ihm einfach nicht gesagt, dass die Kinder den Sommer hier verbringen werden, während
deren Eltern irgendwo anders in der Welt einer Scheidung entgegensteuern. Auch die Kids sind sauer. Nicht nur wegen
des grießgrämigen Alten, sondern auch wegen dem fehlenden Internetzugang. Da bleibt nichts anderes übrig als sich mit
Opa auseinanderzusetzen und den Traditionen im Dorf zuzuschauen... Leise weht der Mistral um die Olivenbäume...und
auch direkt in den Kinosaal. Denn die Bilder, die Stephane Le Parc mit seiner Kamera einfängt, vermitteln dieses
grandiose Gefühl mitten im Sommer zu sein. In dieses Sommerambiente pflanzt Regisseurin Rose Bosch ihre
Protagonisten und deckt damit gleich drei Generationen ab. Die Mitglieder ihrer dysfunktionalen Großfamilie werden
sich erst im Verlauf der nächsten 105 Minuten finden. Dafür müssen alte Wunden erst wieder aufgebrochen werden, um
alsbald wieder heilen zu können, und Familienmitglieder müssen lernen, über den eigenen Schatten zu springen. Alles
unterlegt mit Evergreens, deren Spannbreite von den Sechzigern bis in die Jetztzeit reicht. Abgerundet wird der Film der
leiseren Töne durch exzellente Darsteller. Wenn nach diesem Film der Run auf die Provence losgeht wäre das nicht
weiter verwunderlich.
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Dienstag, 22. Juli 2014 Der Basketballer und die Biene Kontrastprogramm war heute mal wieder angesagt – voll krass. NOWITZKI – DER PERFEKTE WURF (1:1.85, 5.1) Verleih: NFP (Tobis) Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Sebastian Dehnhardt Darsteller: Dirk Nowitzki Kinostart: 18.09.2014
Alleine schon seine Körpergröße macht ihm außergewöhnlich. Mit seinen 215 Zentimetern ist Dirk Nowitzki im
wahrsten Sinne des Wortes ein alles überragender Basketballspieler. 2011 gelangte er zu Weltruhm, als er die “Dallas
Mavericks” zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins bei den NBA Finals zum Sieg führte. In seinem
Dokumentarfilm porträtiert Regisseur Sebastian Dehnhardt nicht nur den Basketball-Superstar und skizziert seinen
Werdegang, sondern konzentriert sich insbesondere auf dessen Coach Holger Geschwindner. Der nämlich machte aus
Nowitzki erst das, was er heute ist. Und das mit damals allseits belächelten, extrem ungewöhnlichen Methoden. Der
Erfolg aber gibt dem Mathematiker und Physiker Recht. Neben Nowitzki und Geschwinder lässt Dehnhardt auch
Nowitzkis Familie und Freunde zu Wort kommen und holt auch etliche NBA-Stars vor seine Kamera, um das Porträt zu
komplettieren. Sein Film zeigt dabei, dass der publikumsscheue Nowitzki trotz der steilen Karriere nach wie vor mit
beiden Beinen fest auf der Erde steht und er sich vom vielen Geld nicht ruinieren ließ. Durch die temporeiche
Gestaltung gelingt es dem Film jene Energie im Kinosaal zu verströmen, die Nowitzki innewohnt. Effektvoll montierte
Ausschnitte aus wichtigen Spielen sowie eine peitschende Filmmusik tragen hervorragend dazu bei. Sehenswert nicht
nur für Basketball-Fans.
DIE BIENE MAJA – DER KINOFILM (1:1.85, 3D, 5.1) OT: Maya The Bee Movie Verleih: Universum Film (Walt Disney) Land/Jahr: Deutschland, Australien 2014 Regie: Alex Stadermann Kinostart: 11.09.2014
Kaum geschlüpft beginnt die kleine Biene Maja die Welt zu erkunden, weil ihr der Bienenstock viel zu eng erscheint.
Bald schon findet sie in Biene Willi, Grashüpfer Flip und einem Hornissenjungen gute Freunde, die ihr dabei helfen, die
Pläne der bösen Bienenratgeberin Gunilla zu durchkreuzen... Hallo liebe Kinder – hier kommt ein Film ganz speziell für
Euch! Wenn Ihr maximal acht Jahre alt seid, dann werdet Ihr das freche und unerschrockene Bienchen Maja ganz sicher
lieben. Für Euch Erwachsene freilich wird da nicht viel dabei sein, was Euch begeistern könnte. Immerhin ist die
zentrale Aussage des Films “Sei einfach so wie Du bist, so wirst Du Deinen Platz im Leben finden” für alle
Altersklassen gültig. Was die Optik des Films angeht, so wurde aus dem zweidimensionalen Zeichentrickabenteuer jetzt
eine dreidimensionale Computeranimation gemacht und dürfte damit aktuelle Sehgewohnheiten befriedigen. Was die
Tonspur des Films betrifft, so erfreut eine gelungene Orchestermusik (Ute Engelhardt) das Ohr. Die Titelmelodie aus
der TV-Serie wurde zwar beibehalten, doch auf Karel Gott wurde zugunsten einer weiblichen Stimme verzichtet.
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Donnerstag, 17. Juli 2014 Depressives und Fröhliches Ein deutsches Doppelprogramm bestimmte meinen heutigen Kinotag LÜGEN UND ANDERE WAHRHEITEN (1:1.85, 5.1) Verleih: Wild Bunch (Central) Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Vanessa Jopp Darsteller: Meret Becker, Thomas Heinze, Florian David Fitz Kinostart: 11.09.2014
Nur noch ein paar Tage trennen Zahnärztin Coco von ihrer Heirat mit Immobilienmakler Carlos. Doch da überstürzen
sich die Ereignisse. Erst muss sie ihre Assistentin Vera entlassen, dann der jungen Nachbarin aus der Wohnung über der
Praxis das Leben retten und schließlich verkracht sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin. Derweil stellt ihr
Verlobter Vera als Chauffeurin ein, weil ihm die Führerschein nach Bordellbesuch und durchzechter Nacht
abgenommen wurde. Die Hochzeit steht wahrhaftig unter keinem guten Stern... Gleich vorweg: ich habe nichts
Grundsätzliches gegen depressive Filme. Solche haben durchaus ihre Berechtigung, spiegeln sie doch meist ein recht
authentisches Bild unserer Gesellschaft wider. Aber eben nur meist. Im vorliegenden Fall beispielsweise trifft dies nicht
zu. Denn die Situationen und die darin agierenden Charaktere wirken in Vanessa Jopps Film extrem künstlich und lassen
auch nicht nur den kleinsten Funken an Authentizität zu. So wird viel deutsche Schauspielerprominenz verheizt. Nach
106 Minuten fragt man sich unwillkürlich “Warum habe ich mir das angetan?” und verlässt verärgert den Kinosaal.
Wundern muss man sich darüber eigentlich nicht, da nicht einmal der Film selber weiß, wie er heisst. Im Film lautet er
schlicht LÜGEN, laut Presseeinladung und Presseheft ist er LÜGEN UND ANDERE WAHRHEITEN betitelt.
Deutsches Kino kann so viel besser sein als diese Frustmaschine.
LOLA AUF DER ERBSE (1:1.85, 5.1) Verleih: farbfilm Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Thomas Heinemann Darsteller: Christiane Paul, Tabea Hanstein, Tobias Oertel Kinostart: 04.09.2014
Lola ist 11 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter auf einem Hausboot. Freunde hat Lola keine, weil sie als
absonderlich gilt. Nicht nur hat sie einen Fleck am Hals, den sie schon seit Jahren nicht abwäscht, auch ihre Schuhe sind
immer dieselben und ihre Haare lässt sie sich nicht schneiden. Alles Symbole für ihren über alles geliebten, aber
verschwundenen Vater. Lola hat sich damit aber arrangiert und gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihr Vater eines Tages
wieder zurückkommt. Alles ändert sich, als Lola in dem Kurden Rebin einen Freund findet und ihre Mutter plötzlich den
Tierarzt Kurt anschleppt, der Papa ersetzen soll... Seine schönsten Momente erlebt Thomas Heinemanns Kinderfilm
immer dann, wenn er seine Protagonistin Lola (wunderbar dargestellt von Tabea Hanstein) direkt ins Publikum sprechen
lässt. Auf diese Weise erklärt Lola ihren Zuschauern, nämlich den Kindern, auf sehr einfache Weise kompliziertere
Zusammenhänge, die sie sympathischerweise aber manchmal selbst nicht ganz versteht. Durch diesen
Kind-zu-Kind-Dialog gelingt es dem Film, sein Zielpublikum direkt mit einzubeziehen. Ebenfalls sehr schön und
anschaulich inszeniert: die behutsame Ablösung Lolas von ihrem Vater. Ist er anfangs noch als Gute-Nacht-Sänger in
dem beweglichen Bild zu hören und zu sehen, das Lola auf dem Nachttisch stehen hat, beginnt er in nachfolgenden
Szenen bereits den Text des Liedes zu vergessen und entfernt sich am Ende gar ganz aus dem Bild. Dazwischen ersinnt
das Drehbuch allerlei lustige Episoden, über die Kinderherzen sicher lachen können, die Erwachsenen natürlich ziemlich
abstrus erscheinen. Aber hier steht eben der Spaß im Mittelpunkt. Die Kinder werden ihren Eltern den Kinobesuch
danken.
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Dienstag, 15. Juli 2014 Von Außenseitern Das heutige Double Feature hatte es in sich: positive Gefühle in Hülle und Fülle! PRIDE (1:2.35, 5.1) OT: Pride Verleih: Senator Land/Jahr: Großbritannien 2014 Regie: Matthew Warchus Darsteller: Bill Nighy, Dominic West, Andrew Scott Kinostart: 30.10.2014
England 1984: schon seit Wochen zwingt Margaret Thatchers eiserne Hand die Minenarbeiter zum Streik. Um die
Arbeiter in ihrem Kampf zu unterstützen, formiert sich in London ein winzig kleiner Trupp zur “LG.SM”, der “Lesbians
and Gays Support the Miners”-Gruppe. Denn da sie selbst, so ihre Idee, von der Gesellschaft ausgegrenzt werden,
müssen sie sich mit anderen Minderheiten solidarisieren. Als ihr Spendenaufruf großen Erfolg hat, werden sie in ein
kleines Grubenarbeiterdorf in Wales eingeladen. Doch die Vorbehalte gegenüber den Andersartigen ist riesengroß...
Solidarität ist das Hauptthema in Matthew Warchus wunderbarem Film, der auf wahren Begebenheiten beruht. Damit
weckt sofort Erinnerungen an den ebenfalls großartigen WE WANT SEX über den Streik britischer
Fabrikarbeiterinnen. Mit einem überzeugenden Cast und einem hervorragenden Drehbuch gelingt es Warchus, den
Zuschauer vorbehaltlos für die gute Sache zu gewinnen und ebnet damit gleichzeitig den Weg für die Solidarität mit
Schwulen und Lesben. Als wichtiges dramaturgisches Mittel dient die Musik im Film, die einerseits die Rhythmen der
1980er-Jahre heraufbeschwört und andererseits mit einem Score aus der Feder von Christopher Nightingale (eingespielt
vom Babelsberger Filmorchester) die Gefühlsebene hervorragend bedient und dafür sorgt, das man den Kinosaal am
Ende mit einem wahren Hochgefühl verlässt. Unbedingt anschauen!
MIT GANZER KRAFT (1:1.85, DD 5.1) OT: De Toutes Nos Forces Verleih: Polyband (24 Bilder) Land/Jahr: Frankreich 2013 Regie: Nils Tavernier Darsteller: Jacques Gamblin, Alexandra Lamy, Fabien Héraud Kinostart: 04.09.2014
Der 17jährige Julien sitzt schon immer im Rollstuhl. Seine Mutter tut alles für ihn, doch sein Vater versucht ihm ständig
auszuweichen. Die Enttäuschung über seinen behinderten Sohn sitzt ihm zu tief in den Knochen. Um ihn aus der
Reserve zu locken konfrontiert ihn Julien eines Tages mit einem irrwitzigen Vorschlag: gemeinsam mit seinem Vater
möchte er als Team am “Ironman”-Rennen von Frankreich teilnehmen – 3,8 km Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren
und 42 km Marathonlauf! Sein Vater wiegelt zunächst ab, lässt sich dann aber auf den Vorschlag ein. Doch das
Ironman-Komitee lehnt die Bewerbung ab. Für Juliens Vater eine klare Sache. Doch so schnell gibt sich der Sohnemann
nicht geschlagen... Nils Tavernier ließ sich für seinen Film von einer wahren Vater-Sohn-Geschichte inspirieren. Besetzt
hat er ihn mit zwei grandiosen Darstellern. Jacques Gamblin spielt den Vater, der den Kontakt zu seinem Sohn
vollkommen verloren hat und ihn erst wieder durch das gemeinsame Abenteuer wieder findet. Fabien Héraud, im
wirklichen Leben auch körperbehindert, spielt den mutigen Julien, der sein Rollstuhldasein einfach satt hat und endlich
zu leben beginnen möchte. Eine wunderbare Kameraarbeit (Laurent Machuel) rundet dieses überaus positive
Kinoerlebnis ab, das einmal mehr klar macht, dass sich eine körperliche Behinderung vor allem im Kopf der
Nichtbehinderten abspielt.
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Montag, 14. Juli 2014 Appetithappen Der erste Film der neuen Pressewoche hat mich hungrig gemacht... MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY (1:2.35, DD 5.1) OT: The Hundred-Foot Journey Verleih: Constantin Land/Jahr: USA 2014 Regie: Lasse Hallström Darsteller: Helen Mirren, Om Puri, Manish Dayal Kinostart: 21.08.2014
Hassan Kadam, ein extrem talentierter Koch aus Indien, landet mitsamt Vater und Geschwistern über Umwege in einem
kleinen verträumten Dorf im Süden Frankreichs. Ausgerechnet hier kommt es Herrn Papa in den Sinn, ein indisches
Restaurant zu eröffnen – und zwar direkt gegenüber von Madame Mallorys französischem Gourmettempel. Die
betrachtet das natürlich als Kriegserklärung und so machen sich die Nachbarn das Leben unnötig schwer. Bis Madame
Mallory eines Tages Hassans bemerkenswerte Gabe erkennt und von einem zweiten Michelin-Stern zu träumen
beginnt... Filme über das Essen haben immer ihren ganz besonderen Reiz – zumindest für mich. Zum Einen weil Kochen
eine durchaus meditative Angelegenheit ist, zum Anderen weil gut fotografiertes Essen einem das Wasser im Munde
zusammenlaufen lassen kann. Beide Aspekte erfüllt Lasse Hallströms Verfilmung eines Romans von Richard C. Morais
zwar, doch dem Film fehlt es an – um im Kochjargon zu bleiben - Salz und Pfeffer. Mit der Tatsache, dass die idyllische
Location irgendwo im französischen Hinterland doch recht märchenhaft wirkt (passend dazu sprechen nahezu alle
Franzosen in der englischen Originalfassung perfektes Englisch!), kann man sich durchaus anfreunden. Auch damit, dass
genau dort zwei Restaurants direkt gegenüber eröffnen – das gehört eben zum Märchen dazu. Nicht anfreunden jedoch
kann man sich mit der auf Schritt und Tritt vorhersehbaren Handlung (dafür sind eigentlich die Rosamunde Pilcher
Verfilmungen zuständig!), die aus dem Film eine recht öde Angelegenheit macht. Immerhin ist er fabelhaft besetzt.
Nicht nur Helen Mirren in der Rolle der zunächst arroganten Restaurantbesitzerin entfaltet eine schöne Präsenz, auch
Manish Dayal als Jungkoch Hassan Kadam ist gut ausgewählt und harmoniert hervorragend mit Charlotte Le Bon als
Marguerite. Nicht zu vergessen der Herr Papa, der von Om Puri so gespielt wird, als hätte er noch nie etwas anderes
gemacht. Wer Überraschungen mag, den wird der Film ziemlich enttäuschen und im wahrsten Sinne des Wortes auch
noch hungrig aus dem Kino entlassen.
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Donnerstag, 10. Juli 2014 Ein echter Culture Clash Erst der dritte Film und schon Wochenende – das muss noch besser werden! AMMA & APPA (1:1.85, 5.1) Verleih: Zorro Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Franziska Schönenberger, Jayakrishnan Subramanian Kinostart: 04.09.2014
Komödien gab es schon viele darüber. Jetzt wurde es Zeit, dass sich mal jemand dokumentarisch mit einem “Culture
Clash” befasst. Also jenem Zusammenprall der Kulturen, die meist durch eine Liebesheirat ausgelöst werden. So wie bei
Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian. Sie Deutsche, Er Tamile. Während seine Eltern zuhause im
fernen Indien nach einer passenden Frau für ihn suchen, ist Kunststudent “Jay” in Deutschland schon ein ganzes Jahr
lang mit “Franzi” zusammen. Erst jetzt erwähnt Jay gegenüber “Amma und Appa” (Mutter und Vater) seine Freundin,
die er heiraten möchte. Franzis Antrittsbesuch bei ihren Schwiegereltern in spe ist alles andere als einfach. Denn Amma
kann es nicht überwinden, dass ihr Sohn eine Liebesheirat begehen möchte, denn das gab es in ihrer Familie noch nie
und würde somit sämtliche Traditionen brechen. Hautnah zeigen die beiden verliebten Filmemacher mit ihrer immer
präsenten Kamera, wie dieser “Culture Clash” verläuft. Auch den Besuch der deutschen Eltern im Hause der Inder wird
dokumentiert und zeigt sehr deutlich, dass Vorbehalte auf beiden Seiten vorhanden sind. Mit vielen amüsanten Szenen
wie z.B. der Einkaufsbummel der deutschen Eltern auf einem indischen Markt oder das Groß-Reinemachen der
Gastgeber demonstriert der Film, dass an jedem Klischee ein Fünckchen Wahrheit haftet. Der Dokumentarfilm ist
bewusst im Retro-Look gehalten. Alles soll so aussehen, als hätte Franzi es mit ihrer Super 8 Kamera eingefangen. Da
wird Unschärfe zum Stilmittel. Passend dazu gibt es indische Schnulzenmusik in Low Fidelity. Übergänge zwischen den
unterschiedlichen Passagen des Films machen witzig angefertigte Animationen, die dem Film dadurch zu einer gewissen
Kurzweiligkeit verhelfen. Umso überraschender dann das Ende der Dokumentation, das eigentlich kein Ende darstellt
und eine Fortsetzung suggeriert.
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Mittwoch, 09. Juli 2014 Bayhem Rules Again! Ist ein Film ohne innere Werte ein Synonym für waschechtes Blockbuster-Kino? Vermutlich ja.. TRANSFORMERS: ÄRA DES UNTERGANGS (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Transformers: Age Of Extinction Verleih: Paramount Land/Jahr: USA 2014 Regie: Michael Bay Darsteller: Mark Wahlberg, Bingbing Li, Stanley Tucci Kinostart: 17.07.2014
Mechaniker und Tüftler Cade Yeager gerät gemeinsam mit seiner Teeanger-Tochter und deren Freund in einen Kampf
auf Leben und Tod zwischen Autobots und einem garstigen Kopfgeldjäger aus einer fernen Welt... Regisseur Michael
Bay zelebriert mit dem neuen TRANSFORMERS-Film wieder einmal genüsslich seinen “Bayhem”! Das ist ein
Kunstwort, zusammengesetzt aus “Bay” und “Mayhem” (= Chaos), welches das Wesen der Bay’schen Filme auf den
Punkt bringt: soviel Zerstörungswut und Materialschlachten gibt es nur bei diesem Regisseur. Die Story bleibt dabei
freilich auf der Strecke. Dafür dauert das Bombardement fast drei Stunden – und ist damit definitiv zuviel des Guten.
Spektakulär ist die ganze Sache natürlich zweifelsohne und die visuellen Effekte sind atemberaubend. Und im
TRANSFORMERS-Fall lässt sich der gesamte Film genau darauf reduzieren. Wer auf derlei Kost steht, den wird’s
umhauen. Allerdings sollte man sich den Film dann in einem extrem guten Kino anschauen, z.B. in einem IMAX-Saal.
Mindestens eine Szene in seinem Blockbuster hat der Action-Regisseur vermutlich speziell für die Auswertung in IMAX
konzipiert und dürfte dort zu schwindelerregendem Adrenalinausstoß führen. Wer kein IMAX-Kino gleich um die Ecke
hat, der sollte nach Kinos Ausschau halten, die den Film mit Dolby Surround 7.1 oder noch besser mit
Dolby-Atmos-Sound präsentieren. Dort bekommen dann die Subwoofer eine Menge Arbeit!
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Montag, 07. Juli 2014 Und täglich speit der Feuerdrache Eine sehr spärliche Pressewoche begann heute mit der Fortsetzung zu einem meiner Lieblingsfilme DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2 (1:2.35, 3D, Auro 11.1, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: How To Train Your Dragon 2 Verleih: Fox Land/Jahr: USA 2014 Regie: Dean Deblois Kinostart: 24.07.2014
Auf ihren tagtäglichen Ausflügen mit ihren zahmen Drachen machen Hicks und seine Verlobte Astrid eine erstaunliche
Entdeckung: ein in Eis gehülltes, zerstörtes Stück Land. Noch bevor sie wieder zurück in ihre Heimat Berk fliegen
können, werden sie vom Drachenjäger Eret festgesetzt. Der will ihre und auch alle anderen Drachen dem gemeinen
Drago übergeben. Doch Eret hat weder mit der List von Hicks und Astrid noch mit der Solidarität ihrer Freunde
gerechnet... Es war natürlich von Anfang an klar, dass es die Fortsetzung zu einem Film, der bereits so gut war, dass er
keine Fortsetzung benötigt hätte, sehr schwer haben würde gegen das Original zu bestehen. Die Enttäuschung hielt sich
daher in Grenzen. Man muss Teil 2 nicht schlechter machen als er wirklich ist, doch recycled im Wesentlichen alle
guten Ideen aus dem Originalfilm. Dazu gehört insbesondere das Verhalten der Drachen, die uns automatisch an
Verhaltensmuster gängiger Haustiere wie Hunde oder Katzen erinnert. Das anzuschauen ist auch in Teil 2 der
DRACHENZÄHMEN-Saga einfach genial und schickt immer wieder ein Schmunzeln durch die Reihen. Wer sich
schon von jeher dafür interessierte, warum Hicks so ist wie er ist und ganz anders als sein Herr Papa, der wird im neuen
Film bestens bedient. Ärgerlich indes jedoch ist, dass es schon wieder einen Kampf der Bürger von Berk gegen eine
große Übermacht gibt. Waren es damals noch die Drachen selber, so ist es dieses Mal ein machtgieriger Unmensch,
dessen Motivation viel zu nebulös bleibt. Als Zuschauer soll man das einfach so hinnehmen. Das allerdings setzt ein
Publikum voraus, das es bevorzugt, nicht nachzudenken. Die Computeranimation ist wie gehabt absolut perfekt (man
ließ sogar die Hauptcharaktere etwas altern!), wie auch die Musik von John Powell, der seinen Score aus dem ersten
Teil deutlich erweitert. Was die Tonspur des Films angeht, so haben die Toningenieure wieder sehr viel Herzblut in das
Projekt gesteckt. Das gilt nicht nur für die Geräusche wie beispielsweise die Laute von Drache Ohnezahn, die von
Randy Thom kreiert wurden, sondern auch für die von Studiolegende Shawn Murphy aufgenommene Orchestermusik.
Leider ist zu befürchten, dass von dem großen tontechnischen Aufwand trotz Auro 11.1 und Dolby Atmos in
bundesdeutschen Lichtspielhäusern nicht viel übrig bleiben wird, was die heutige Pressevorführung (in Anwesenheit
unzähliger Kinder!) zutage brachte. Denn noch immer gilt die Devise, dass Filme, deren Zielpublikum Kinder sind, mit
geringerem Lautstärke-Pegel vorgeführt werden. Dass damit die Dynamik komplett verloren geht, nimmt man dabei
offensichtlich billigend in Kauf. Wie gut, dass es auch noch Heimkinos gibt.
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Freitag, 04. Juli 2014 Superlaut und ganz leise Kaum zu glauben, aber der letzte Film der Pressewoche entpuppte sich als der beste Film seit langer Zeit! WACKEN 3D (1:2.35, 3D, 5.1) Verleih: NFP (Filmwelt) Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Norbert Heitker Kinostart: 24.07.2014
Willkommen im “Holy Wacken Land”! Was sich in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dörfchen Jahr für Jahr vier
Tage lang abspielt, ist schlicht und ergreifend der pure Wahnsinn. Hier trifft sich die gesamte Prominenz der Heavy
Metal Szene, um gemeinsam mit Fans aus der ganzen Welt richtig abzufeiern. Regisseur Norbert Heitker und sein
25köpfiges Filmteam haben das gesamte Spektakel im vergangenen Jahr mit 3D-Kamers neuester Generation
eingefangen und daraus eine Musik-Doku gemacht, die Kinozuschauern überall das echte Wacken-Feeling
nahezubringen. Neben Live Acts von u.a. Rammstein, Alice Cooper, Deep Purple kommen einige der Konzertbesucher
zu Wort, u.a. eine Taiwanesin, ein deutsches Vater-Sohn-Gespann sowie eine Heavy-Metal-Nachwuchsband aus der –
Mongolei! Heitkers Kameras blicken nicht nur auf die Bühne dreidimensional, sondern blicken auch hinter die Kulissen
und beweisen, dass Wacken das friedlichste Musikfest der Welt ist. Wer Heavy Metal mag und auf superlaut oder sogar
krankenhauslaut steht, der wird an diesem Event-Film großen Spaß haben!
MR. MAY UND DAS FLÜSTERN DER EWIGKEIT (1:1.85, DD 5.1) OT: Still Life Verleih: Piffl Land/Jahr: Großbritannien, Italien 2013 Regie: Uberto Pasolini Darsteller: Eddie Marsan, Joanne Froggatt, Karen Drury Kinostart: 04.09.2014
Seit 22 Jahren schon arbeitet John May von einem kleinen Kellerbüro aus für einen der Stadtbezirke in London. Seine
Aufgabe ist es, den Nachlass von Verstorbenen, die offenbar keine Angehörigen hatten, zu verwalten und deren
Beerdigung zu organisieren. Das tut er mit großer Hingabe und äußerst penibel. Gelingt es ihm wider Erwarten
tatsächlich, einen Angehörigen ausfindig zu machen, weigert der sich aber meist, der Beerdigung beizuwohnen. Denn
niemand beschäftigt sich gerne mit dem Tod. So bleibt es an John May, dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben.
Eines Tages muss May feststellen, dass sich der neueste Todesfall direkt gegenüber von seiner eigenen Wohnung
ereignete. Der Fall beschäftigt ihn so sehr, dass er beginnt, in seiner Freizeit nach Angehörigen des Verstorbenen zu
suchen... Wenn uns die Kamera Mr. May sehr ausgiebig vorstellt und wir nicht nur Zeuge werden, wie er die
Gegenstände auf seinem Schreibtisch im rechten Winkel ausrichtet, sondern auch das Abendbrot in seiner tristen
Wohnung nach immer demselben Ritual herrichtet, dann wissen wir im Grund genommen bereits mehr als der
Protagonist. Denn auch Mr. May gehört zu jenen Menschen, die vollkommen alleine sind und sehr zurückgezogen
leben. Und vermutlich eines Tages selbst zum Fall für Mr. Mays Schreibtisch werden. Eddie Marsan spielt ihn mit
einem Minimum von Emotionen derart überzeugend, dass daran kein Zweifel besteht. Seine Einsamkeit spiegelt sich
auch in der Ausstattung des Films, bei der triste Farben dominieren. Rachel Portman packt die gesamte Tristesse von
Mr. Mays Alltag perfekt in ihren wunderbaren Score zu diesem kleinen Meisterwerk, dessen deutscher Verleihtitel
leider ganz weit entfernt vom Original ist. Uberto Pasolinis Tragikomödie thematisiert auf sehr bewegende und
berührende Weise den Tod, der aus unserem Alltag zwar komplett verdrängt wird, dem sich jedoch niemand entziehen
kann. Ein Geheimtipp!
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Donnerstag, 03. Juli 2014 Wenn Tanzen Sünde ist Heute gab es in der Pressevorführung den Film zu sehen, mit dem sich der britische Regisseur Ken Loach voraussichtlich aus dem Filmgeschäft verabschieden wird JIMMY’S HALL (1:1.85, DD 5.1) OT: Jimmy’s Hall Verleih: Pandora Land/Jahr: Großbritannien 2014 Regie: Ken Loach Darsteller: Barry Ward, Simone Kirby, Jim Norton Kinostart: 14.08.2014
Irland im Jahre 1932: 10 Jahre nachdem er seine Heimat verlassen musste, kehrt Jimmy Gralton aus den USA wieder in
seine irische Heimat zurück. Die einst von ihm aufgebaute “Pearse-Connolly-Hall”, ein Ort der freien Inspiration und
Entfaltung sowie ein Tanzsaal gleichermaßen, ist schon lange geschlossen und droht zu verrotten. Mit Hilfe seiner
Freunde aber lässt er den Saal wieder auferstehen und zieht so alsbald den Groll der katholischen Kirche auf sich...
Ken Loachs Film basiert auf der wahren Geschichte des irischen Freiheitskämpfers Jimmy Gralton und inszeniert damit
ein dunkles Kapitel irischer Geschichte. Es geht um das Aufbegehren der armen Unterschicht gegen die reiche
Oberschicht, die den gesamten Grundbesitz an sich reisst. Unterstützt wird sie dabei von der katholischen Kirche, die
den Tanzsaal mit einem Sündenpfuhl gleichsetzt. Die rauhe irische Landschaft mit ihren Schattierungen von Grün bildet
dabei die Bühne für dieses Drama, das durchgängig mit hervorragenden Darstellern ausstaffiert ist. Spannende
Kinounterhaltung mit Tiefgang.
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Mittwoch, 02. Juli 2014 Alleingelassen Was tun, wenn die Mutter verschwunden ist und niemand da ist, der einem die Tür öffnet? Im heutigen Pressefilm gab es die Antwort. JACK (1:1.85, 5.1) Verleih: Camino (Filmagentinnen) Land/Jahr: Deutschland 2014 Regie: Edward Berger Darsteller: Ivo Pietzcker, Georg Arms, Luise Heyer Kinostart: 09.10.2014
Der 10jährige Jack leistet ganze Arbeit: er schmeisst den gesamten Haushalt und versorgt dazu noch seinen 6jährigen
Bruder Manuel. Seine Mutter Sanna, gerade mal 26, ist alleinerziehend und muss für den Lebensunterhalt sorgen. Auf
Anordnung des Jugendamts wird Jack in ein Heim gebracht. Sehnsüchtig wartet er auf die Ferien. Am letzten Schultag
jedoch erhält er einen Anruf seiner Mutter, die ihn erst ein paar Tage später abholen will. Jack bleibt alleine im Heim
zurück. Einzig der gemeine Danilo ist noch da. Zwischen den beiden kommt es zu einem heftigen Streit, bei dem Jack
seinen Widersacher verletzt. Verängstigt läuft Jack nach Hause. Doch seine Mutter ist nicht da. Gemeinsam mit Manuel
macht er sich auf die Suche... Edward Berger schildert in seinem Jugenddrama, wie es sich wohl tagtäglich in
Deutschland zuträgt. Wird das Familienleben der beiden Jungen und der Mutter anfangs noch als wahres Idyll
geschildert, beginnt man spätestens dann zu zweifeln, als Jack von seiner Mutter telefonisch vertröstet wird. Am Ende
wissen wir, dass Jack mit 10 Jahren schon so erwachsen ist, wie es seine Mutter nie sein wird. Diese Erkenntnis wird ihn
zu der einzig richtigen und schwerwiegenden Entscheidung veranlassen. Bis es aber soweit ist, bleibt die Kamera immer
auf Augenhöhe ganz dicht bei Jack, während er sich gemeinsam mit dem kleinen Bruder auf eine Odyssee durch die
Stadt begibt, um die Mutter zu finden. Ivo Pietzcker gibt diesem Jack ein Gesicht und er macht seine Sache
außerordentlich gut. Eine Rolle, die auch einiges an physischem Einsatz von ihm abverlangt. Eine tolle Leistung.
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Dienstag, 01. Juli 2014 Von Kondomen und Werwölfen Was haben ein Priester, der Kondome manipuliert, und ein Mädchen, das zum Tief mutiert, gemeinsam? Richtig: sie waren beide Gegenstand des heutigen Pressedoppels! GOTT VERHÜTE! (1:2.35, 5.1) OT: Svecenikova Djeca Verleih: Neue Visionen Land/Jahr: Kroatien, Serbien 2013 Regie: Vinko Bresan Darsteller: Kresimir Mikic, Niksa Butijer, Marija Skaricic Kinostart: 07.08.2014
Weil es auf der dalmatinischen Insel keine Geburten, sondern lediglich Sterbefälle gibt, greift der Geistliche Fabian, der
die nachfolge des beliebten Dorfpfarrers antreten soll, zu einer List: in alle Kondome, die Kioskbesitzer Petar verkauft,
macht er in nächtlicher Fleissarbeit winzig kleine Löchlein. So soll die Geburtenrate drastisch in die Höhe schnellen.
Doch Fabian ahnt noch nicht, welche ungeahnten Folgen das für ihn und die Insel haben wird... Warum aus der so
herzerfrischend beginnenden Komödie nach der Hälfte plötzlich ein bierernstes Melodram wird, dürfte sich wohl den
wenigsten Zuschauern erschließen. Die gute Laune, die man noch hat, wenn Pastor und Kioskbesitzer die kleinen
Löchlein in die Kondome stanzen und dabei zunehmend effektivere Methoden einzusetzen wissen oder der Apotheker,
ein verkappter Militarist, plötzlich in voller Soldatenmontur mitsamt großkalibriger Waffen aufkreuzt, schwindet sofort,
wenn der Film seine 180-Grad-Wendung nimmt. Jetzt werden plötzlich die jüngst aufgedeckten sexuellen Entgleisungen
katholischer Priester thematisiert. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Aber vielleicht gehört das ja zum
serbisch-kroatischen Verständnis von Humor.
WHEN ANIMALS DREAM (1:2.35, 5.1) OT: Når Dyrene Drømmer Verleih: Prokino (Fox) Land/Jahr: Dänemark 2014 Regie: Jonas Alexander Arnby Darsteller: Sonia Suhl, Lars Mikkelsen, Sonja Richter Kinostart: 21.08.2014
Marie ahnt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Ist es nur ein Ausschlag oder wachsen ihr tatsächlich oberhalb ihrer Brust
Haare? Auch ihre Träume sind alles andere als normal. Aber vielleicht liegt es ja einfach an der familiären Situation.
Denn das Mädchen lebt zusammen mit ihrem Vater und der apathisch im Rollstuhl sitzenden Mutter, die ständig
mysteriöse Spritzen benötigt. Zudem wird Marie an ihrem Arbeitsplatz in der Fischfabrik ständig gemobbt. Nur der
junge Daniel scheint sie zu mögen. Eines Tages fällt Marie die Krankenakte ihrer Mutter in die Hände. Offenbar hüten
ihre Eltern ein großes Geheimnis... Jonas Alexander Arnbys Film weckt von Anfang an Erinnerungen an den großartigen
schwedischen Vampirfilm SO FINSTER DIE NACHT. Die atmosphärisch dichten Bilder von Kameramann Niels
Thastum schaffen die ebenso geheimnisvolle wie bedrohliche Grundstimmung für die Werwolf-Variation, die
lobenswerterweise auf Splattereffekte weitgehend verzichtet und vieles einfach der Phantasie des Zuschauers überlässt.
Letztendlich geht es in Arnbys Film nicht vordergründig um blanken Horror, sondern um die Liebe, die alle Hindernisse
überwinden kann. Auch darin ähnelt der Film seinem schwedischen Pendant. Mit Sonia Suhl in der Rolle der Marie ist
der Film erstklassig besetzt – ein unverbrauchtes, fast scheues Gesicht, mit dem wirklich alles möglich ist. Fans subtiler
Horrorgeschichten sollten sich den Film unbedingt anschauen.
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