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Samstag, 31. August 2019 Selbstfindung Heute war mal wieder Nachsitzen angesagt GOLDEN TWENTIES (1:1.85, 5.1) Verleih: Fox Land/Jahr: Deutschland 2019 Regie: Sophie Kluge Darsteller: Henriette Confurius, Max Krause, Inga Busch Kinostart: 29.08.2019
Die Rückkehr Avas in ihr elterliches Heim kommt für die 25jährige Studienabsolventin einem Schock gleich: ihr
Kinderzimmer wurde zur Rumpelkammer umfunktioniert und ihre Mutter hat einen Neuen, der kaum älter als Ava ist.
Zudem gestaltet sich die Suche nach einem Job mehr als schwierig. Durch die Vermittlung ihres getrennt lebenden
Vaters landet sie schließlich als Hospitantin am Theater. Dort lernt sie den jungen Schauspieler Jonas kennen. Das
macht die Sache dann noch komplizierter... Liest man den Filmtitel, so könnte man durchaus glauben, dass Sophie
Kluges Komödie in den Goldenen Zwanzigern spielt, doch man wird schnell eines Besseren belehrt. Denn mit den
Goldenen Zwanzigern ist hier das Alter der Protagonistin gemeint, einer jungen Frau, die sich in einer schwierigen
Phase ihres noch jungen Lebens befindet. Sie steht an der Schwelle zur erwachsenen Frau und muss sich selbst erst
finden, um zu entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen möchte. Ohne Filmmusik und mit oft schnellen
Szenenwechseln präsentiert die Regisseurin in ihrem Langsfilmdebüt sehr genau beobachtete Szenen und Situationen
aus Avas Selbstfindungstrip. Ob beim Vorstellungsgespräch oder als Hospitantin bei einer Theatergruppe (köstlich:
CASTING-Regisseur Nicholas Wackerbarth als Theaterregisseur!) oder bei der Flat Warming Party ihrer besten
Freundin – Sophie Kluge schildert hier Szenen, die man so oder etwas anders vielleicht aus seinem eigenen Leben kennt.
Das hier alles extrem authentisch wirkt, liegt vor allem an dem erstklassigen Ensemble, mit dem Sophie Kluge hier
arbeitet. Da stimmt alles bis in die kleinsten Nebenrollen hinein. Ein Film, der nicht nur Spaß macht, sondern dem
Betrachter auch die Augen öffnet.
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Freitag, 30. September 2019 Und ewig plätschert das Wasser Wochenausklang mit ruhigem, französischem Kino EIN LEICHTES MÄDCHEN (1:2.35, 5.1) OT: Une Fille Facile Verleih: Alamode (Central) Land/Jahr: Frankreich 2019 Regie: Rebecca Zlotowski Darsteller: Mina Farid, Zahia Dehar, Benoît Magimel Kinostart: 12.09.2019
Sommer, Strand, Sonnenschein! Naïma lebt an der Côte d'Azur, ist gerade 16 geworden und hat endlich Ferien.
Vollkommen überraschend erhält sie Besuch von ihrer Cousine Sofia, die schon 22 ist und in Paris lebt und arbeitet.
Sofia nimmt die unerfahrene kleine Cousine sofort unter ihre Fittiche, um ihr beizubringen, wie das mit dem Leben so
läuft. Prompt hat sie sich dank dem Einsatz ihrer Reize eine reichen Yachtbesitzer geangelt – und Naïma folgt ihr auf
Schritt und Tritt... Bei aller Kritik, die man dem Film angedeihen lassen könnte, muss man eines klar herausstellen:
Rebecca Zlotowskis farbintensives leichtes Drama eignet sich hervorragend als Reisefilm für die Côte d'Azur!
Glasklares Wasser, saubere Strände, leicht bekleidete Mädchen, braun gebrannte Männer, weiße Yachten im Hafen –
Georges Lechaptois schafft mit seinen CinemaScope-Bildern perfekte Stimmungsbilder für Werbekataloge. Freilich geht
es Zlotowski um etwas ganz anderes. Beispielsweise um das Erwachsenwerden eines 16jährigen Mädchens, Naïma, die
sich von ihrer sechs Jahre älteren Cousine in das “Savoir Vivre” einführen lässt. Gespielt wird Naïma von
Nachwuchstalent Mina Farid, die ihre Rolle sehr überzeugend präsentiert: etwas schüchtern, ja fast scheu, unerfahren,
staunend, feinfühlig, aber auch verletzlich und am Ende gar zielstrebig und charakterstark. Ihre Cousine Sofia wird von
Zahia Dehar gespielt, einer der bekanntesten und zwiespältigsten Persönlichkeiten Frankreichs – und diese Rolle ist ihr
wie auf den wunderschönen Leib geschrieben. Sie ist das genaue Gegenteil von Naïma, weiß genau, was sie will und
was sie nicht will – und wie man etwas bekommt, wenn man es haben möchte. Doch schaut man genau hin, so verbirgt
sich hinter ihrer lasziven Fassade eine große Trauer und Einsamkeit. Dehar weiß dies hervorragend durch ihre Blicke
nach außen zu tragen. Viel passiert nicht in diesem sonnendurchfluteten Film. Manchen wird das (verständlicherweise)
einfach zu wenig sein, anderen wird es genügen.
THE WHALE & THE RAVEN (1:1.78, 5.1) Verleih: mindjazz Land/Jahr: Deutschland 2019 Regie: Mirjam Leuze Kinostart: 05.09.2019
Bildgewaltig gibt sich Mirjam Leuzes faszinierender Dokumentarfilm über Walforscher an der Westküste Kanadas.
Dabei stehen Janie Wray und Hermann Meuter im Mittelpunkt, zwei Menschen, die ihr gesamtes Leben den Walen
widmen. Doch das Kleinod, in dem sich Buckelwale und Orcas haufenweise tummeln, ist bedroht: bald sollen hier
Frachtschiffe mit Flüssiggas kreuzen. Der Lärm der Motoren wird das Ortungssystem empfindlich stören, die Tanker
selbst könnten die Wale verletzen. Doch die Regierung will nicht hören, hat sich von den Industrie kaufen lassen, die
sogar durch ein geschicktes Manöver die First Nation, die Ureinwohner der Region, mit ins Boot geholt hat. Angesichts
dieser schlechten Nachrichten stellt Leuzes Film auch die Frage, ob diese Wale nicht auch dieselben Rechte haben wie
Menschen. Schließlich sind die Gewässer vor der Westküste Kanadas deren Jagdgebiet. Dass Wale extrem soziale
Wesen sind, haben die Forscher längst erkannt und bewiesen. Die Frage drängt sich auf, ob wir Menschen die Welt
ausschließlich nach unseren Bedürfnissen formen dürfen. Leuzes beeindruckende Doku lädt ebenso zum Nachdenken
wie auch zum Schwelgen in grandiosen Bildern ein.
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Donnerstag, 29. August 2019 Mit weiblicher List Französisches Kino am Donnerstag DER GLANZ DER UNSICHTBAREN (1:2.35, 5.1) OT: Les Invisibles Verleih: Piffl Land/Jahr: Frankreich 2018 Regie: Julien Petit Darsteller: Audrey Lamy, Corinne Masiero, Noémie Lvovsky Kinostart: 10.10.2019
Die Einrichtung “L’Envol” ist eine Tagesstätte für obdachlose Frauen, die hier den Tag über ein Zuhause finden. Doch
die Stätte steht vor der Schließung, weil sie angeblich zu ineffizient sei. Gerade einmal 4% der sich dort einfindenden
Frauen können die Sozialarbeiterinenn Manu, Audrey, Hélène und Angélique in Brot und Arbeit bringen. Drei Monate
bleiben noch bis zur Schließung. Als dann auch noch ein Zeltcamp geschlossen wird, gerät L’Envol zur heimlichen
Unterkunft aller. Mit viel Einfallsreichtum und dem ein oder anderen Trick setzen die vier Frauen jetzt alles daran,
möglichst viele ihrer Schützlinge zu reintegrieren... “Sisters Are Doing It For Themselves” trällern die Eurythmics und
Aretha Franklin auf der Tonspur in einer Schlüsselszene des Films: da organisieren die engagierten Sozialarbeiterinnen
einen Tag der offenen Tür, um die obdachlosen Frauen zu “vermarkten”. Hier soll jede zeigen, was sie kann. Frei nach
dem Motto “Selbst ist die Frau” nehmen hier die Protagonistinnen ihr Schicksal selbst in die Hand. Wäre doch gelacht,
wenn sich soviel Talent am Ende nicht in Jobs umwandeln ließe! Doch macht Julien Petit in seiner Sozialdramödie
keinen Hehl daraus, dass hier meist mehr Wunschdenken im Spiel ist als echte Chancen. Doch gelingt es ihm, die
Balance zwischen Anliegen und Unterhaltung perfekt zu halten. So streut das Drehbuch immer wieder ganz kurze
witzige Episödchen ein, die das tatsächliche Drama entschärfen. Wie beispielsweise gerade in der zuvor erwähnten
Szene jenen Gast, der eigentlich gar niemanden in seiner Firma einstellen möchte, aber die Frau fürs Leben sucht.
Zweifelsohne lebt der Film vor allem von seinen schillernden Figuren. Die nennen sich zwar Lady Di, Brigitte Bardot
oder Salma Hayek, wenn sie in der Tagesstätte “einchecken”, ihr Äußeres jedoch entspricht bei Weitem nicht ihren
Pseudonymen. Wie etwa Chantal, die äußerlich mehr Mann als Frau ist und in Vorstellungsgesprächen alles andere als
diplomatisch auftritt. So erzählt sie jedem frei von der Leber weg, dass sie ihre Fähigkeiten im Gefängnis erlernt hat.
Während die anwesenden Sozialarbeiterinnen fast schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, antwortet die
korpulente Chantal auf die Frage, weshalb sie denn im Gefängnis war, ganz cool: “Weil ich meinen Ehemann erschossen
habe!”. So haben die meisten Frauen, die in die Tagesstätte kommen, fast unüberwindbare Probleme, doch tun die
Sozialarbeiterinnen alles dafür, den Obdachlosen zu helfen. Genau das aber versetzt der Einrichtung L’Envol am Ende
den Todesstoß. Petits Film ist ein Appell an die Menschlichkeit und die vielen ehrenamtlich engagierten Frauen, die Tag
für Tag mit oft unkonventionellen Methoden darum kämpfen, obdachlosen Frauen zu helfen, wieder in die Gesellschaft
integriert zu werden.
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Mittwoch, 28. August 2019 Mit dem Hund nach Westen Deutsch-deutsche Geschichte als Animation stand heute auf der Tagesordnung FRITZI – EINE WENDEWUNDERGESCHICHTE (1:1.85, 5.1) Verleih: Weltkino Land/Jahr: Deutschland, Luxemburg, Belgien, Tschechien 2019 Regie: Ralf Kukula, Matthias Bruhn Kinostart: 09.10.2019
Man schreibt das Jahr 1989 und es ist Sommer. Fritzi und Sophie sind beste Freundinnen und genießen ihr Leben in
Leipzig. Weil Sophie mit ihrer Mutter nach Ungarn in Urlaub fährt, muss Fritzi auf Sputnik aufpassen, das Hündchen
ihrer Freundin. Als die Sommerferien schließlich zu Ende sind und keine Spur von Sophie zu sehen ist, beginnt Fritzi
allmählich zu verstehen: Sophie und ihre Mutter haben sich in den Westen abgesetzt. Vollkommen unglücklich darüber
schmiedet Fritzi einen Plan, damit Sophie wieder ihren Sputnik bekommt – und wird damit Teil eines großen
historischen Ereignisses... Die Wende und der Fall der Mauer aus der Perspektive eines Mädchens erzählt und das
Ganze als Animationsfilm ausgearbeitet - Ralf Kukula und Matthias Bruhn haben einen sehr ungewöhnliches Werk
geschaffen. Basierend auf der Buchvorlage “Fritzi war dabei” von Hanna Schott und Gerda Raidt versucht der Film, die
Geschichte der friedlichen Revolution für Kinder aufzubereiten. Ob Kinder allerdings alles verstehen werden, bleibt
abzuwarten. Sehr emotional und aufwühlend gibt sich der Animationsfilm ganz sicher für Erwachsene. Mit viel Liebe
zum Detail entstanden die Bilder für den ganz klassisch in gezeichneter Animation realisierten Film. Ob Nikolai-Kirche,
die Montagsdemos durch die Stadt, die Wohnungen der Protagonisten – alles wirkt hier authentisch. Der Score von
André Dziezuk gibt dem Film sein emotionales Gerüst und sorgt immer wieder dafür, dass der Film nicht zu düster
gerät. Teilweise etwas eindimensional erscheinen manche Figuren, speziell die Stasi-Männer oder Fritzis
Klassenlehrerin, die alleine schon durch ihre Farbgebung unsympathisch wirken. Dennoch ein lohnenswerter Kinogang.
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Dienstag, 27. August 2019 Die Freuden der Pflicht Eine Literaturverfilmung stand heute auf dem Programm DEUTSCHSTUNDE (1:1.85, 5.1) Verleih: Wild Bunch (Central) Land/Jahr: Deutschland 2019 Regie: Christian Schwochow Darsteller: Levi Eisenblätter, Ulrich Noethen, Tobias Moretti, Johanna Wokalek, Louis Hofmann Kinostart: 03.10.2019
Deutschland kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In einer Strafanstalt muss Siggi Jepsen einen Aufsatz zum Thema
“Die Freuden der Pflicht” schreiben. Darin verarbeitet er die Erinnerungen an seine Jugend in einem norddeutschen
Dorf, in dem sein Vater als Polizist tätig war und den Pflichten seines Amtes rückhaltlos ergeben war. Als er während
des Zweiten Weltkriegs auf Anordnung der Nationalsozialisten seinem Jugendfreund, dem expressionistischen Maler
Max Nansen, ein Malverbot erteilen muss und dieses gemeinsam mit seinem elfjährigen Sohn Siggi penibel überwacht,
erwächst daraus eine Feindschaft, unter der ganz besonders Siggi zu leiden hat... Nach dem Drehbuch seiner Mutter
Heide Schwochow verfilmte Regisseur Christian Schwochow eines der großen Werke deutscher Literatur: Siegfried
Lenz‘ 1968 erschienenen Roman DEUTSCHSTUNDE. Darin geht es um Repression und die Zerstörung menschlicher
Beziehungen in einem autoritären Regime, das aus zwei Freunden erbitterte Feinde werden lässt. Ulrich Noethen und
Tobias Moretti spielen diese beiden Männer und laufen dabei zur Hochform auf. Mittendrin der von Levi Eisenblätter
bravourös dargestellte Siggi im Kindesalter, der in dieser Feindschaft aufgerieben wird, weil er von beiden Männern
geliebt werden will. Frank Lamm liefert die düsteren, farblosen Bilder zu diesem Drama, die besser nicht passen
könnten. Schwochows Film ist alles andere als Wohlfühlkino, geht unter die Haut und animiert zum Nachdenken, ist der
Film angesichts der anhaltenden antidemokratischen Tendenzen hochaktuell.
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Montag, 26. August 2019 Es floddert in Korea Auftakt zur neuen Pressewoche machte heute der diesjährige Cannes-Gewinner PARASITE (1:2.35, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Gi-saeng-chung Verleih: Koch Films (Central) Land/Jahr: Südkorea 2019 Regie: Joon-ho Bong Darsteller: Song Kang-ho, Lee Sun-kyun, Cho Yeo-jeong Kinostart: 17.10.2019
Wohnung kann man die Räumlichkeiten kaum nennen, in denen die arbeitslose Familie Kim haust: es ist ein Keller! Als
der Jüngste einen Job als Nachhilfelehrer in der Villa der stinkreichen Familie Park antritt, wendet sich das Blatt. Denn
ab sofort arbeiten die Kims eifrig daran, das gesamte Personal der Parks durch Familienmitglieder zu ersetzen. Dass es
dabei nicht immer koscher zugeht, versteht sich von selbst. Die Parks indes wissen natürlich nicht, dass es sich allesamt
um Mitglieder der Familie im handelt. Ganz im Gegenteil: sie sind begeistert vom neuen Personal. Bis zu jenem Tag
zumindest, an dem etwas vollkommen Unvorhergesehenes passiert... Man kennt das ja schon von den FLODDERS.
Auch die haben sich seinerzeit in einer feinen Gegend eingenistet und weiterhin ihrem asozialen Verhalten gefrönt. Ganz
so radikal geht es bei Joon-ho Bong jedoch nicht zu, sondern sehr viel subtiler. Immerhin handelt es sich bei dieser
koreanischen Familie um Menschen mit Bildung. Nichtsdestotrotz wird auch hier mit harten Bandagen gekämpft –
Subtilität hin oder her. Denn hat man sich erst einmal an das Luxusleben gewöhnt, will man es nicht mehr missen. Bongs
Film überrascht dabei mit unvorhersehbaren Wendungen, womit der Film über seine gesamte Länge von 135 Minuten
nie langweilig wird – trotz der typisch asiatisch epischen Erzählweise. Am Ende lautet Joon-ho Bongs Botschaft an alle
Schmarotzer da draußen sinngemäß: “Schmiedet einen Plan und macht was aus Eurem Leben! Denn niemand mit etwas
Grips im Kopf muss in einem Loch hausen.”
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Freitag, 23. August 2019 Quentins Märchenstunde Was wäre wenn...Quentin Tarantino hat es mal wieder ausprobiert und durchgespielt ONCE UPON A TIME...IN HOLLYWOOD (1:2.35, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Once Upon A Time...In Hollywood Verleih: Sony Pictures Land/Jahr: USA, Großbritannien 2019 Regie: Quentin Tarantino Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch, Margaret Qualley, Timothy Olyphant, Austin Robert Butler, Dakota Fanning, Bruce Dern, Al Pacino, Kurt Russell, Luke Perry, Damian Lewis, Damon Herriman, Lorenza Izzo, Michael Madsen, Harley Quinn Smith, Rumer Willis, Rebecca Rittenhouse, Dreama Walker, Zoë Bell, Rebecca Gayheart, Lena Dunham Kinostart: 15.08.2019
Hollywood im Jahre 1969. TV-Star Rick Dalton und sein Stunt Double Cliff Booth müssen mit den großen
Veränderungen in der Branche zurechtkommen. Vor allem aber damit, dass Ricks Karriere steil bergab führt. Nebenan
ist mit Roman Polanski und seiner schönen Frau Sharon Tate gerade der Inbegriff einer neuen Generation Hollywoods
eingezogen. Und irgendwo da draußen planen finstere Hippies an Hollywood Rache zu nehmen. Es liegt etwas in der
Luft im Sommer des Jahres 1969... In seiner neunten Regiearbeit präsentiert sich Quentin Tarantino uneingeschränkt als
das, was er primär ist: ein absoluter “Film Buff”, dessen Filmsozialisierung in den 1960er begann und ihn für immer
prägten. Natürlich war das auch in seinen früheren Filmen immer wieder spürbar, doch nicht so, wie er es jetzt
zelebriert. Und zelebrieren ist hier das richtige Wort. Anders kann man die vielen ausladenden Szenen nicht
beschreiben, in denen er Brad Pitt im Straßenkreuzer durch die Straßen Hollywoods schickt – vorbei an stilbildenden
Gebäuden wie beispielsweise den “Cinerama Dome”. Hier feiert Tarantino seine eigene Jugend, die sich zwischen
Autokinos und Filmpalästen abgespielt haben muss, wo er gleichermaßen Trivialfilme konsumiert und Filmkunst
goutiert hat. Und natürlich war auch das Fernsehen als des Kinos größter Konkurrent extrem wichtig. TV-Serien wie
“Mannix” oder “FBI”, deren Vorspänne mit ihren einprägsamen Titelmusiken von Lalo Schifrin und Bronislau Kaper im
Film immer wieder über die 4:3-Monitore rauschen. Er schickt Margot Robbie alias Sharon Tate in ein Kino, in der sie
sich ihren eigenen Film “The Wrecking Crew” anschaut, ersetzt Steve McQueen durch Leonardo DiCaprio im Klassiker
“Gesprengte Ketten” oder hält einen kurzen Exkurs über 35mm-Filme in den typischen Metallcontainern mit der
Aufschrift “Technicolor”. Er lässt seine Protagonisten immer wieder an Filmplakaten vorbeiziehen, die teils echte Filme
zeigen, teils aber auch Phantasieprodukte (mit großer Liebe zum Detail!). Hier feiert ein Regisseur seine größte
Leidenschaft – und zitiert am Ende sogar noch seine eigenen Filme. So ist ONCE UPON A TIME...IN HOLLYWWOOD wie THE HATEFUL EIGHT zuvor zweigeteilt. In beiden Filmen gibt es den Erzähler aus
dem Off erst im zweiten Teil. Und wie einst in INGLORIOUS BASTERDS schreibt er heuer auch wieder die
Geschichte um – und bringt damit den Titel seines neuen Films auf den Punkt: denn “Es war einmal...” ist der Beginn
eines jeden Märchens. Tarantino-typisch natürlich auch wieder die Gewaltexzesse am Ende des Films, die vom
Publikum mit Applaus bedacht werden. Bis es soweit ist, liefert der Meisterregisseur wieder jede Menge Dialoge, denen
man gespannt lauscht. Langweilig ist der Film zu keiner Sekunde – zumindest nicht, wenn man – wie eingangs erwähnt
– selbst ein “Film Buff” ist. Allein schon die Vermischung aus authentischen und erdachten Personen macht riesigen
Spaß. Faszinierendes Zeitkolorit in Bild (man beachte die vielen Oldtimer!) und Ton (eine geniale Playlist ist zu hören!),
eine gelungene Kameraarbeit (Robert Richardson), das spielfreudige Team Pitt/DiCaprio nebst allen anderen Akteuren,
die ihr Bestes geben – das alles ist fast schon zuviel für einen Kinoabend und lädt daher zu einer weiteren Sichtung ein.
Wer weder weiß, wer Sharon Tate ist bzw. war, noch die alten TV-Serien kennt und mit Sechziger-Jahre Style sowieso
nichts anfangen kann, der wird sich beim neuen Tarantino allerdings etwas schwer tun und mit Längen zu kämpfen
haben.
Noch eine kleine Nebenbemerkung zur Auswertung des Films in Deutschland: es ist dem Filmverleih Sony zwar hoch anzurechnen, dass der Film auf Wunsch von Tarantino auch in Deutschland mit ein oder zwei 35mm-Kopien veröffentlicht wurde, jedoch ist es vollkommen unverständlich, warum Sony bei der Auswertung der digitalen Version sowohl auf eine Dolby Atmos Mischung wie auch auf eine 7.1 Mischung verzichtet hat. Diese Tonformate sind den Amerikanern vorbehalten. |
Donnerstag, 22. August 2019 Highspeed Ladies Acht Jahre nach ihrem großen Erfolg erfährt Markus Gollers Komödie EINE GANZ HEISSE NUMMER eine Fortsetzung EINE GANZ HEISSE NUMMER 2.0 (1:2.35, 5.1) Verleih: Constantin Land/Jahr: Deutschland 2019 Regie: Rainer Kaufmann Darsteller: Gisela Schneeberger, Rosalie Thomass, Bettina Mittendorfer Kinostart: 03.10.2019
Marienzell steht vor dem Aus: die kleine bayerische Gemeinde verliert immer mehr Einwohner durch Wegzug. Schuld
daran, so glauben alle, sei das fehlende Highspeed Internetkabel, das den Marienzellern verwehrt wird, weil angeblich
zu teuer. Was tun? Während das ganze Dorf jetzt selbst Hand anlegt, um einen Graben hin zum nächsten Verteilerkasten
zu graben, haben Lena, Waltraud und Maria eine ganz andere Idee. Denn wenn sie den Tanzwettbewerb im Nachbardorf
gewinnen würden, hätten sie Startkapital, um den Glasfaseranschluss zu finanzieren. Gesagt – getan. Und schon sind die
sehr unterschiedlichen Freundinnen mitten in den Proben für ihre Nummer: “Voulez-vous coucher avec moi?”... Eine
köstliche kleine Szene bringt das Verhältnis von Waltraud und ihrem Gatten auf den Punkt: in der geht das Ehepaar zu
Bett. Ganz nebenbei sagt Sie plötzlich “Morgen könnte ich Rouladen machen”. Antwortet Er: “Hatten wir schon länger
nicht mehr” und drückt seinen elektronischen Autoschlüssel noch ein paarmal, was ihm mit dem typischen Signalton von
draußen quittiert wird. Ihren beiden Freundinnen geht es mit ihren Männern nicht viel besser: Lena beklagt sich über zu
wenig bis gar keinen Sex und Marias Ex heiratet gerade eine Andere. Leider macht das Drehbuch nicht viel daraus – da
bleibt oft nur ein hysterisches Gekreische! Dabei bemühen sich Gisela Schneeberger, Rosalie Thomass und Bettina
Mittendorfer wirklich, ihre Rollen auszuleben. Aber von den Anzüglichkeiten des ersten Films, der 2011 ins Kino kam,
bleibt hier (fast) nichts mehr übrig. Einzig der alte Doktor, bei dem Waltraud als Zugehfrau arbeitet, will noch einmal
ein heisses Gespräch – das überraschenderweise mit seinem Ableben endet. Das ist dann allerdings nicht mehr witzig,
sondern eigentlich nur noch traurig und wirkt daher im Film wie ein Fremdkörper. Alles in allem liefert der Film leider
nur aufgewärmte Zutaten, die dann auch noch lauwarm serviert werden.
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Mittwoch, 21. August 2019 Mike Banning zum Dritten Heute habe ich mir mal wieder ein Triple gegönnt ANGEL HAS FALLEN (1:2.35, DD 5.1 + 7.1) OT: Angel Has Fallen Verleih: Universum Film (Walt Disney) Land/Jahr: USA 2019 Regie: Ric Roman Waugh Darsteller: Gerard Butler, Morgan Freeman, Danny Huston, Jada Pinkett Smith, Nick Nolte Kinostart: 29.08.2019
Der harmlose Angelurlaub des amerikanischen Präsidenten gerät zu einem Fiasko, als er und seine Bewacher mittels
explosiver Drohnen angegriffen werden. Die einzig Überlebenden des Massakers sind Leibwächter Mike Banning sowie
der Präsident, der im Koma ins Krankenhaus eingeliefert wird. Als sich Banning plötzlich schwerwiegenden
Verdächtigungen durch das FBI ausgesetzt sieht und alle Indizien auf ihn als Drahtzieher des Attentats verweisen,
beschließt er, auf eigene Faust zu handeln... 2013 brachte er einen nordkoreanischen Superterroristen zu Fall, 2015 dann
einen pakistanischen Waffenhändler. Jetzt wird er selbst zum Opfer einer Verschwörung. Bereits zum dritten Mal
schlüpft Mime Gerard Butler in die Rolle des Mike Banning, dem unkaputtbaren Leibwächter des amerikanischen
Präsidenten (der sehr souverän von Morgan Freeman verkörpert wird). Was Bruce Willis in den STIRB
LANGSAM Filmen für die Polizei darstellt, das ist Butler in der FALLEN Reihe für den Secret Service. Viel Neues
gibt es leider im dritten Teil nicht zu entdecken. Es wird wieder viel geballert, Menschen fliegen in die Luft und die
Fäuste rauchen – aber das ist eben “Business as Usual” in Ric Roman Waughs recht uninspiriertem Actioner. Immerhin:
grausame Szenen halten sich in Grenzen und werden meist nur aus der Distanz gezeigt. Der einzige Lichtblick im sonst
farbentsättigten Kriegsschauplatz ist Nick Nolte als Mike Bannings Dad. Mit dem Aussehen des späten Lee Marvin
bringt Nolte eine gewisse Ironie ins ansonsten todernste Spektakel. Unübersehbar indes ist das Alter des Protagonisten:
Gerard Butler hat als Mike Banning längst schon den vorgezogenen Ruhestand verdient! Etwas altbacken wirken die
visuellen Effekte, die zwar viel Feuerzauber verbreiten, diesen aber ziemlich unecht wirken lassen. Will man dem Film
unbedingt noch eine Metaebene unterstellen, dann könnte es ein recht bissiger Kommentar auf die derzeitige
Führungsriege im Weißen Haus sein. Denn in dem Vizepräsidenten aus dem Film kann man durchaus Parallelen zum
US-Präsidenten sehen, wenn auch nicht optisch, so aber gesinnungstechnisch.
SO WIE DU MICH WILLST (1:2.35, 5.1) OT: Celle Que Vous Croyez Verleih: Alamode (Filmagentinnen) Land/Jahr: Frankreich, Belgien 2019 Regie: Safy Nebbou Darsteller: Juliette Binoche, François Civil, Nicole Garcia Kinostart: 08.08.2019
Eine geschiedene Literaturprofessorin Mitte 50 lässt sich mittels gefälschtem Profil auf Facebook, in dem sie sich jünger
macht, mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Schnell wird aus dem virtuellen Flirt eine große Liebe. Problematisch
wird es allerdings, als ihr Lover auf ein Date von Angesicht zu Angesicht drängt... Mit seinem Drama wendet sich Safy
Nebbou insbesondere an die weibliche Generation 50+, die sich oftmals geplatzten Träumen und irreparablen
psychischen Verletzungen gegenübersieht. Juliette Binoche verkörpert eine solche Frau auf faszinierende Weise. Durch
ihr einzigartiges Mienenspiel kehrt sie ihr Inneres nach außen und lässt den Zuschauer dadurch ebenso an ihrem Glück
wie an ihrer Trauer teilhaben. Das Spiel mit virtuellen Identitäten und den daraus erwachsenden Problemen schildert
Nebbou sehr realistisch. Der Dialog (oder eher Monolog!) der Protagonistin mit ihrer Psychotherapeutin dient dabei als
Roter Faden, der immer wieder von Rückblenden unterbrochen wird. Die großorchestrale Filmmusik sorgt dafür, dass
man auch emotional in den Film hineingezogen wird.
A TOY STORY: ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO (1:2.35, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Toy Story 4 Verleih: Walt Disney Land/Jahr: USA 2019 Regie: Josh Cooley Kinostart: 15.08.2019
Cowboy Woody hat alle Hände voll damit zu tun, das verloren gegangene Lieblingsspielzeug seines kleinen
Menschleins diesem wieder zuzuführen... Woody, Buzz und alle ihre Spielkameraden geben sich zum vierten Mal die
Ehre! Der von Josh Cooley inszenierte Computeranimationsspaß ist deutlich besser als sein Vorgänger, weiß er doch vor
allem durch seine emotionale Ebene zu überzeugen. Aber auch an der notwendigen Action mangelt es keinesfalls. Mit
viel Witz, großartigen Einfällen und einer brillanten Filmmusik von Randy Newman wird etwas erzählt, was wir schon
lange vermutet haben: jeder braucht Liebe – sogar Spielzeuge! Perfekte Kinounterhaltung für die ganze Familie.
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Dienstag, 20. August 2019 Wenn die Schwester mit dem Bruder... Mangels einer Pressevorführung musste ich heute mal wieder einen für die große Leinwand konzipierten Film auf dem PC-Monitor anschauen A GSCHICHT ÜBER D’LIEB (1:2.35, 5.1) Verleih: Salzgeber Land/Jahr: Deutschland 2018 Regie: Peter Evers Darsteller: Svenja Jung, Merlin Rose, Thomas Sarbacher Kinostart: 29.08.2019
Ein Dorf in Baden-Württemberg in den 1950er Jahren. Die Geschwister Gregor und Maria arbeiten hart auf dem
Bauernhof ihres Vaters. Eigentlich möchte Gregor viel lieber eine Tankstelle an der schon bald am Dorfe
vorbeiführenden Bundestrasse errichten. Dafür aber braucht er das Geld seines Vaters. Der stellt schließlich eine
Bedingung: er will seinen Sohn finanziell unterstützen, wenn Maria bald heiratet und so die Fortführung des
Bauernhofes sichert. Die Bedingung jedoch stellt die beiden Geschwister vor eine harte Probe, verbindet sie doch weit
mehr als nur geschwisterliche Liebe... Mit stimmungsvollen Bildern in ausladendem CinemaScope zeichnet
Kameramann Pascal Schmit die (vermeintliche) Idylle in einem schwäbischen Dorf in den frühen 1950er Jahren. Das
perfekte Zeitkolorit dazu liefert die liebevolle, bis in kleinste Details stimmige Ausstattung, die Filmmusik von Bob
Gutdeutsch setzt dramturgische Akzente. Dass diese Geschichte einer inzestuösen Liebe glaubhaft wirkt, liegt aber vor
allem an den grandiosen Darstellern, die nicht nur ihre Rollen überzeugend anlegen, sondern zudem auch noch den
schwäbischen Dialekt beherrschen müssen. Insbesondere die 1993 in Rheinland-Pfalz geborene Svenja Jung begeistert
mit ihrem Talent und den leuchtenden Augen. Ein kleiner, aber feiner Film, von Regisseur Peter Evers ambitioniert in
Szene gesetzt, mit einem sicheren Gespür für richtiges Timing und Schauspielerführung.
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Dienstag, 06. August 2019 Ein Gotteshaus mit vielen Wohnungen Ein kleines Filmjuwel aus Albanien gab sich heute die Ehre EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN (1:2.35, 5.1) OT: Streha Mes Reve Verleih: Neue Visionen Land/Jahr: Albanien, Rumänien 2018 Regie: Robert Budina Darsteller: Arben Bajraktaraj, Esela Pysqyli, Irena Cahani Kinostart: 19.09.2019
Der Ziegenhirte Besnik führt ein beschauliches und friedliches Leben in einem Bergdorf in Albanien. Seine Mutter war
Katholikin, der kranke Vater Kommunist, die Schwiegerfamilien orthodox und muslimisch. Das bringt schon den ein
oder anderen Ärger mit sich, doch Besnik ist an Kompromisse gewöhnt. Als in der dörflichen Moschee unter dem
bröckelnden Putz allerdings ein christliches Wandgemälde auftaucht, gerät das Dorfleben in Aufruhr: dass die Moschee
einmal einen Kirche war, geht ja gar nicht! Der Streit entzündet sich erst recht, als Besnik vorschlägt, dass sich die
Katholiken und Muslime das Gotteshaus teilen könnten... Multi-Kulti bzw. multi-religiös – in diesem Bergdorf wird
vorgelebt, wie friedliche Koexistenz funktioniert! In grandiosen Bildern (Kamera: Marius Panduru) und mit wenig
Dialogen inszeniert Robert Budina sein Drama. “Die Menschen lieben Gott über alles, aber nicht einander”, stellt
Besnik einmal fest und bringt es damit auf den Punkt. Wenn nicht einmal seine unterschiedlichen Glaubensrichtungen
angehörenden Schwiegerfamilien am selben Tisch zu Mittag essen können, wie soll das dann erst in einer
Dorfgemeinschaft funktionieren? Budinas Film liefert die Antworten dazu – vollkommen unaufdringlich, aber
treffsicher.
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Freitag, 02. August 2019 Ein deutsches Schicksal Deprimierendes zum Wochenausklang UND DER ZUKUNFT ZUGEWANDT (1:1.85, 5.1) Verleih: Neue Visionen Land/Jahr: Deutschland 2018 Regie: Bernd Böhlich Darsteller: Alexandra Maria Lara, Robert Stadlober, Stefan Kurt Kinostart: 05.09.2019
Jahrelang saß Antonia zusammen mit ihrer kleinen Tochter unschuldig in Gefangenschaft in einem sowjetischen Gulag.
1952 wird sie entlassen und in Fürstenberg in der jungen DDR eingebürgert. Allerdings unter der Auflage, dass sie über
ihre Vergangenheit nicht reden darf. Denn nichts wäre für die junge Republik gefährlicher als die Wahrheit zu erfahren.
Sie lernt den jungen Arzt Konrad kennen, der sich in sie verliebt. Aber ihre Vergangenheit lässt sie nicht los. Speziell
dann nicht, wenn sie sich mit ihren beiden Leidensgenossinnen trifft, die dasselbe Schicksal erlitten haben. Wie lange
wird sie ihr Geheimnis noch hüten können? - Mit stimmigem Zeitkolorit (zumindest überwiegend, sieht man einmal ab
von der viel zu guten Tonqualität der ersten ostdeutschen TV-Übertragung!) inszeniert Regisseur Bernd Böhlich seine
tragische Geschichte um Antonia Berger, die nach Jahren in einem sowjetischen Gulag wieder in ein Gefängnis kommt,
nämlich dem ostdeutschen Unrechtsstaat namens DDR. Basierend auf Erzählungen von Zeitzeugen entspinnt sich ein
dunkles, depressives, kammerspielartiges Drama, das vor allem auf die Darsteller setzt. Aber nicht alle funktionieren
gut. Robert Stadlober beispielsweise nimmt man den fürsorglichen Arzt einfach nicht ab. Der optisch mehr auf
Fernsehen getrimmte Film ist wieder einer dieser typisch deutschen Filme, die man eigentlich nicht anschauen möchte,
aber vielleicht muss.
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