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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Hollywood made in Heilbronn Wenn in einem Thriller plötzlich Schwäbisch gesprochen wird, macht das neugierig RAUB IHREN ATEM (1:1.85, 5.1 + 7.1) Verleih: Camino Land/Jahr: Deutschland 2024 Regie: Andreas Kröneck Darsteller: Christina Lopes, Luisa Binger, Katy Karrenbauer Kinostart: 26.12.2024
Polizistin Maxine und ihr Partner Joggl wollen in der letzten Nacht vor Silvester eine Liste sicherstellen, die
die wahre Identität Hunderter von V-Leuten enthält. Auch Diebin Laura ist an der Liste interessiert. Die Spur
führt in ein Luxus-Hotel, wo sich ihre Wege kreuzen. Und dann verliebt sich die Polizistin plötzlich in die
Diebin – und alle Karten werden neu gemischt... Ungewöhnlich an Andreas Krönecks Thriller ist nicht nur der
schwäbische und sächsische Dialekt, in dem viele der Dialoge gesprochen werden, sondern auch die
Tatsache, dass der Film komplett privat und ohne Fördermittel produziert wurde. Krönecks Produktionsfirma
”Hnywood” (ausgesprochen: Heilbronnywood!) ist im schwäbischen Heilbronn (oder besser noh: in der
Heilbronx) ansässig und so wundert auch nicht, dass der Film genau dort in der schwäbischen Provinz
angesiedelt ist. Die Kameraarbeit (Roman Woerlein) ist sehr ambitioniert und souverän, bietet ungewöhnliche
Perspektiven und scheut keine satten Farben. Die Filmmusik von Co-Produzent Antonio Fernandes Lopes
sorgt stets für die richtige Stimmung. Trotz der guten technischen Umsetzung nimmt der Film fast nie richtig
Fahrt auf. Es mangelt an einem guten Drehbuch und dem richtigen Timing. Hier haben offensichtlich Fans
versucht, eine Art Coen- bzw. Wachowski-Brothers Film zu stemmen, ohne freilich je deren Qualität zu
erreichen. Ein Klischee jagt hier das nächste und macht den Film damit zu Hochglanz-Trash. Die übertrieben
lange lesbische Liebesszene dürfte dabei die Film gewordene Erotikphantasie der Macher sein. Hier stören
die im Dialekt gesprochenen Dialoge ziemlich und machen jedwede Erotik zunichte. Mit der Tatsache, dass
bereits im Vorspann der ”Intimitäts-Koordinator” genannt wird, dürfte der Film wohl Filmgeschichte schreiben.
Auch wenn man den Film nicht sonderlich ernst nehmen kann, so zeugt er doch vom Enthusiasmus und
Talent seiner Macher. Man darf auf das nächste Projekt gespannt sein.
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Dienstag, 17. Dezember 2024 La Callas Eine schillernde Frauenfigur perfekt auf die Leinwand gebannt MARIA (1:1.85, 5.1 + Atmos) OT: Maria Verleih: Studiocanal Land/Jahr: Italien, Deutschland, Chile, USA 2024 Regie: Pablo Larraín Darsteller: Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher, Haluk Bilginer, Kodi Smit-McPhee, Valeria Golino Kinostart: 06.02.2025
Einsam und unter Wahnvorstellungen leidend lebt die einstige Opernsängerin Maria Callas zurückgezogen in
einer riesigen Wohnung in Paris, nur umgeben von Butler und Haushälterin. In genau einer Woche wird sie
tot sein... Nach JACKIE: DIE FIRST LADY und SPENCER widmet sich Regisseur Pablo Larrain erneut einer
schillernden Frauenfigur: Maria Callas - oder besser: ”La Callas”, wie die Operndiva zu Lebzeiten genannt
wurde. Larrain beschränkt sich in seiner Erzählung auf die letzte Woche im Leben der Callas, die im
September 1977 in Paris verstarb. Die zu diesem Zeitpunkt durch Einnahme starker Medikamente bereits in
ihrer ganz eigenen Welt lebende Diva vermischt Realität und Wahnvorstellungen, was Larrain immer wieder
Gelegenheit gibt, in ihre Vergangenheit rückzublenden. So entsteht nach und nach ein Gesamtbild jener Frau
die es genoss, stets im Rampenlicht zu stehen. Sie wollte immer bewundert werden. Doch als ihre Stimme
zunehmend versagte, griff sie zu Medikamenten und wurde letztlich in einen tödlichen Strudel gerissen. Sie
träumte zwar stets von einerm Comeback, doch ihre Tage waren längst gezählt. Am Ende blieben ihr nur
noch ihr Butler und ihr Dienstmädchen, die sie in ihrer divenhaften Art den ganzen Tag herumkommandierte.
Eine gereifte Angelina Jolie brilliert in der Titelrolle, die ihr vermutlich eine Oscar-Nominierung einbringen
dürfte. Musikalisch bietet der Film eine Art ”Best of” bekannter Arien, die geradezu nach Dolby Atmos
schreien. Immer wieder integriert Larrain Archivmaterial in sein Biopic, das unter Federführung von Ed
Lachmann auf Filmmaterial gedreht wurde. Wer ruhig erzähltes und gut gespieltes Kino mag, ist bei MARIA
gut aufgehoben.
NO DOGS ALLOWED (1:2.35, 5.1) Verleih: ohne Land/Jahr: Deutschland 2024 Regie: Steve Bache Darsteller: Carlo Krammling, Finlay Deavin, Sean Douglas, Ole Eisfeld Kinostart: 18.11.2024
Der 15jährige Gabo hütet ein großes Geheimnis: er hat eine pädophile Neigung. In einem Chat vertraut er
sich einem erwachsenen Mann, Dave, mit gleicher Neigung an und trifft sich schließlich mit ihm. Es kommt
zu sexuellen Handlungen. Als die Polizei gegen Dave wegen des Verdachts auf Missbrauch in einem
anderen Fall ermittelt, gerät auch Gabo ins Visier der Polizei... Regisseur Steve Bache hat sich für sein
Langfilmdebüt kein einfaches Thema vorgenommen. Immerhin geht es nicht weniger als die pädophile
Neigung eines Teenagers. Doch Bache meistert das Thema mit Bravour, macht klar, dass sich diese
Neigung bereits in ganz jungen Jahren bildet. Baches Film gibt sich dabei alles andere als sensationslüstern.
Vielmehr geht es um die Frage wie man damit umgeht. Prävention heisst das Zauberwort, mit dem sich
Betroffene und auch deren Eltern befassen müssen. Mit Carlo Krammling in der Rolle des Gabo hat Bache
die Idealbesetzung gefunden. Krammling spielt extrem natürlich und sorgt dadurch dafür, dass man als
Zuschauer seine Gefühle versteht und sogar mit ihm leidet. Visuell besticht der Film durch eine
ausgezeichnete Kamera (Manuel Meinhardt), die eine große Nähe zum Protagonisten aufbaut. Unterstützt
wird die Bildsprache in perfekter Weise durch die Filmmusik von Andreas Pfeiffer. Der Film wurde zurecht
auf der 30. Filmschau Baden-Württemberg den Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie
”Spielfilm” gewonnen.
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Montag, 09. Dezember 2024 Ein Neuanfang Heute mal wieder ein Nachsitztermin THE OUTRUN (1:2.35, 5.1) OT: The Outrun Verleih: Studiocanal Land/Jahr: Großbritannien, Deutschland 2024 Regie: Nora Fingscheidt Darsteller: Saoirse Ronan, Paapa Essiedu, Stephen Dillane, Saskia Reeves Kinostart: 05.12.2024
Nach einem Jahrzehnt kehrt Rona von London wieder in ihre Heimat auf den Orkney-Inseln zurück in der
Hoffnung, dort ihr aus den Fugen geratenes Leben zu heilen... THE OUTRUN ist die Geschichte einer jungen
Frau, die bedingt durch ihr Elternhaus – der Vater mit bipolarer Störung, die Mutter in den Glauben geflüchtet
– ihren Halt im Leben verliert, nach London flieht und sich dort schließlich dem Alkohol hingibt. Nach einer
Entziehungskur kehrt sie wieder in ihre Heimat zurück, wo sie letztlich in der Einsamkeit der Natur wieder zu
sich selbst findet. Die Geschichte eines Neuanfangs. Als Drehbuchvorlage diente Regisseurin Nora
Fingscheidt der autobiographische Roman von Amy Liptrot. Fingscheidt erzählt in ihrem Film die Geschichte
von Rona nicht linear, sondern auf mehreren kunstvoll miteinander verwobenen Zeitebenen, was den Film
äußerst interessant macht. So ergeben viele kleine Puzzle-Teile erst nach und nach das gesamte Bild.
Saoirse Ronan überzeugt in der Rolle der Rona und trägt damit den ganzen Film. Bei vielen der anderen
Darsteller:innen handelt es sich um Laiendarsteller, was insbesondere der Originalfassung des Films einen
Hauch Authentizität verleiht. Die karge, unwirtliche aber zugleich grandiose Landschaft der Orkney-Inseln
werden von Kameramann Yustus Roy Imer optimal mit CinemaScope eingefangen.Fingscheidt ist eine der
wenigen deutschen Regisseurinnen, die es hervorragend versteht, Ton und Musik dramaturgisch optimal
einzusetzen. Das hat sie bereits mit SYSTEMSPRENGER bewiesen. Auch in THE OUTRUN spielt das
Sounddesign eine tragende Rolle. Höhepunkt in dieser Hinsicht ist eine Szene fast am Ende des Films, in der
Rona an der tobenden Brandung steht und diese wie eine Dirigentin führt. Hier gehen die Geräusche der
wuchtigen Brandung und die große Filmmusik (John Gürtler, Jan Miserre) eine wundervolle Symbiose ein
und erfüllen den Kinosaal mit einer faszinierenden Klangwelt. Das ist Kino.
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Samstag, 07. Dezember 2024 Weihnachten wird grün Family Entertainment der spektakulären Art hat mich heute in den Bann gezogen WICKED: TEIL 1 (1:2.35, 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Wicked: Part 1 Verleih: Universal Land/Jahr: USA 2024 Regie: Jon M. Chu Darsteller: Ariana Grande, Cynthia Erivo, Jonathan Bailey, Ethan Slater, Michelle Yeoh, Jeff Goldblum Kinostart: 12.12.2024
Elphaba und ihre Schwester Nessarose kommen an die Universität Glizz im zauberhaften Land von Oz.
Wegen ihrer grünen Hautfarbe wird Elphaba unter Federführung von Barbie-Püppchen Galinda ausgegrenzt
und gemobbt. Doch in Elphaba schlummert ein Talent, das Madame Akaber sofort erkennt: sie hat die
Fähigkeit zu zaubern. Kurzerhand nimmt die Professorin Elphaba unter ihre Fittiche, was Galinda jedoch gar
nicht passt. Mehr noch: Galinda und Elphaba müssen sich ein Zimmer teilen. Als dann auch noch der fesche
Fiyero auftaucht und beiden Frauen schöne Augen macht, ist Intrigantin Galinda nicht mehr zu stoppen.
Doch alles kommt anders, als im Land plötzlich gegen die sprechenden Tiere vorgegangen wird... Pünktlich
zu Weihnachten kommt die fulminante Verfilmung des gleichnamigen erfolgreichen Broadway-Musicals
WICKED in die Kinos. Die Vermarktungstechnik, die bereits bei HARRY POTTER, DER HOBBIT und jüngst
beim neuesten MISSION: IMPOSSIBLE angewandt wurde, greift auch hier: man hat einen Zweiteiler daraus
gemacht. So etwas ist nicht schön und ganz sicher nicht im Sinne des Erfinders, aber vom Kommerz diktiert.
So erleben wir nun also nur den ersten Teil der Geschichte der bösen Hexe von Oz und müssen uns bis
nächtes Jahr gedulden, um das Ende zu erleben. Trotz diesem etwas fahlen Beigeschmack liefert Regisseur
Jon M. Chu mit seiner Kinoadaptation absolut spektakuläres Kino. Bildgewaltig und pompös gibt sich das
Musical, das sich über 2 Stunden und 40 Minuten erstreckt. Es ist die Vorgeschichte zum berühmten Film
DER ZAUBERER VON OZ. Und wer genau hinsieht, entdeckt ziemlich zu Anfang des Films die vier kleinen
Helden aus genau diesem Film, die fröhlich entlang der ”Yellow Brick Road” wandern. Im neuen Musical geht
es darum, wie Elphaba zur ”bösen Hexe” von Oz wurde. Der Subtext thematisiert Ausgrenzung, Mobbing und
dem Erschaffen von Feindbildern, um ein Volk im Zaun zu halten. Die Musiknummern sind atemberaubend in
Szene gesetzt, unterstützt durch ein faszinierendes Set Design. Der Dolby Atmos Mix lässt keine Wünsche
offen, das Dolby Vision Bild begeistert mit Farbenvielfalt, Schärfe und tollem Kontrast. Wer die Möglichkeit
hat, den Film in einem Dolby Cinema anzuschauen, sollte sich das nicht entgehen lassen. Auch wenn die
Geschichte durch ihre Zweiteilung sowie Überlänge etwas gestreckt wirkt, vermag der Film prächtig zu
unterhalten. Prädikat: sollte man gesehen haben. Noch eine kleine Anmerkung zur deutschen Untertitelung
der Songs: wie bereits bei der Neuverfilmung von WEST SIDE STORY wurde offenbar auch hier das
Libretto der deutschen Bühnenfassung herangezogen. Das führt leider dazu, dass der englische Gesang und
die deutschen Texte oft nicht zusammenpassen.
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Mittwoch, 04. Dezember 2024 Die sexuell frustrierte Chefin Erotik-Dramen sind im Kino eher selten geworden. Heute gab es ma wieder eines. BABYGIRL (1:2.00, 5.1 + Atmos) OT: Babygirl Verleih: Constantin Land/Jahr: USA, Niederlande 2024 Regie: Halina Reijn Darsteller: Nicole Kidman, Harris Dickinson, Antonio Banderas, Sophie Wilde, Esther McGregor Kinostart: 30.01.2025
Was Kim Basinger bereits 1986 im Klassiker 9 ½ WOCHEN getan hat, wiederholt nun Nicole Kidman in
Variationen. Die Gute lässt sich von einem Jüngling dominieren. Das mit knapp zwei Stunden zu lang
geratene Erotik-Thriller/Drama zeigt Frau Kidman mit ihren knapp 60 Jahren in einer sehr freizügigen Rolle.
Sie mimt eine mächtige Frau, eine CEO eines angesagten Unternehmens, die jedoch in ihrer Ehe sexuell
frustriert ist und in dem unkonventionellen und ziemlich direkten, aber sehr viel jüngeren Praktikanten
Samuel das Objekt ihrer Begierde findet. Einen Partner, mit dem sie ihre perversen Phantasien ausleben
kann. Das allerdings stürzt ihr zumindest nach außen scheinbares Familienidyll in eine existentielle Krise.
Wer Kidman gerne stöhnen hört und sich für die perversen Spielchen interessiert, könnte Gefallen an dem
Film finden.
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Dienstag, 03. Dezember 2024 Alle Macht den Bildern Was KI inzwischen alles kann durften wir heute erleben PUTIN (1:2.35, 5.1) OT: Putin Verleih: Kinostar Filmverleih GmbH Land/Jahr: Polen, Deutschland 2024 Regie: Patryk Vega Darsteller: Tomasz Dedek, Justyna Karlowska, Thomas Kretschmann Kinostart: 09.01.2025
Das von Patryk Vega inszenierte Biopic über Russlands Staatsoberhaupt Vladimir Putin ist weit weniger ein
Biopic als vielemehr ein hemmungsloses Stimmungsmachervehikel. Ob die im Film als Fakten dargestellten
Ereignisse wirklich so geschehen sind kann nicht beurteilt werden. Wackelkamera, schnelle Schnitte, noxch
schnellere Zeitsprünge vor und zurück und das mittels KI auf andere Körper gesetzte Gesicht von Herrn
Putin generieren nicht nur einen hohen Stresspegel (unterstützt durch die nicht enden wollende
Untermalungsmusik), sondern lassen den blanken Hass beim Zuschauer aufflammen. Ich möchte hier
keinesfalls Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg herunterspielen oder gar rechtfertigen, doch die Darstellung im
Film ist ziemlich grenzwertig. Vega versucht zu erklären, warum aus Putin ein brutaler Intrigant geworden ist.
Er visualisiert Putins Dämonen, die ihn immer wieder zu machterhaltenden Verbrechen bewegen. Es bleibt
aber ein Machwerk, das sich alles andere als neutral gibt. Ich rate ab.
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Montag, 02. Dezember 2024 Starkes Mädchen und gemobbter Junge Ein Double Feature zur Eröffnung meiner neuen Filmwoche VAIANA 2 (1:2.00, 5.1 + 7.1 + Atmos) OT: Moana 2 Verleih: The Walt Disney Company (Germany) Land/Jahr: USA 2024 Regie: David Derrick Jr., Jason Hand, Dana Ledoux Miller Kinostart: 28.11.2024
Vaiana geht auf eine neue Abenteuerreise, um die weit verstreuten Ozean-Völker wieder
zusammenzuführen. Mit kleiner Mannschaft und starkem Segelboot wagt sie eine Reise ins Unbekannte...
Die klare Botschaft im zweiten Abenteuer von Inselmädchen Vaiana (im Original Moana) lautet: es gibt
immer einen anderen Weg! Diese wertvolle Erkenntnis hilft der starken jungen Dame auch die schwierigsten
Situationen zu meistern. Trotzdem schwimmt der Film zu sehr im Fahrwasser des ersten Teils. Der
Plot-Aufbau, die Integration der neuen Songs und die seit dem ersten Abenteuer liebgwonnen Charaktere
erinnern einfach zu stark an den ersten Film. Immerhin gibt es wunderbare Filmmusik von Mark Mancina, die
speziell in der Dolby Atmos Fassung des Films ihre Wirkung voll entfalten kann. In technicher Hinsicht gibt es
bei der Comptureanimation nichts zu mäkeln, aber das ist man von Disney ja inzwischen gewohnt.
Interessanterweise haben sich die Regisseure für ein 1:2.00 Bildformat und damit gegen volles
CinemaScope (wie im ersten Teil) entschieden, was eigentlich sehr schade ist. Wer VAIANA kennt und mag,
muss den zweiten Teil nicht unbedingt gesehen haben.
ES GEHT UM LUIS (1:2.35, 5.1) Verleih: Across Nations Land/Jahr: Deutschland 2024 Regie: Lucia Chiarla Darsteller: Max Riemelt, Natalia Rudziewicz, Franziska Troegner, Ruben Dietze Kinostart: 23.01.2025
Es ist sein Rucksack mit einem Einhorn, der den kleinen Luis an seiner Schule zum perfekten Mobbing-Opfer
macht. Seine beiden in ihren Jobs gefangenen Eltern Jens und Constanze – Er Taxifahrer mit ständiger
Nachtschicht, Sie Architektin mit unbezahlten Überstunden - können die Zeit nicht aufbringen, sich
ausführlich mit Luis’ Problemen auseinanderzusetzen. In gleicher Weise wie die Mobbing-Aktionen gegen
Luis zunehmen, nimmt auch der Streit zwischen den Eheleuten zu... Ungewöhnlich an Lucia Chiarlas Film ist,
dass wir die Person, um die es eigentlich geht, nämlich den 10jährigen Luis, nie zu Gesicht bekommen. Nur
seine Stimme ist hin und wieder zu hören. Damit reduziert sich der Film quasi auf ein Zwei-Personen-Stück.
An Jens und Constanze wird demonstriert, wie sich die schulischen Probleme ihres Sohnes auf ihre
Beziehung auswirken. Das ist gut gespielt von Max Riemelt und Natalia Rudziewicz, die alle Facetten von
inniger Liebe bis zur gegenseitigen Zerfleischung durchleben. Dass sich das Drehbuxch auf ein Theaterstück
stützt, merkt man dem Film leider an. So bietet er trotz CinemaScope-Format keine echte Kinoqualität,
sondern schwimmt im Fahrwasser typischer TV-Unterhaltung.
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