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Meine persönliche Auswahl an Spielfilmen MAGGIE (1:2.35, 5.1) USA 2015 / 95 min / englische OmdU REGIE: Henry Hobson DARSTELLER: Arnold Schwarzenegger, Abigail Breslin, Joely Richardson, Douglas M. Griffin, J.D. Evermore, Rachel Whitman Groves DREHBUCH: John Scott 3 PRODUZENT: Matthew Baer, Colin Bates, Joey Tufaro VERLEIH: Splendid Film
Seit eine Zombie-Seuche ausgebrochen ist, befindet sich das gesamte Land in einem apokalyptischen Zustand. Infizierte
müssen in Quarantäne gebracht werden, in deren Anonymität sie irgendwann “entsorgt” werden. Um seiner infizierten
Tochter aus erster Ehe Maggie dieses Schicksal zu ersparen, will sich Farmer Wade auf seiner Farm persönlich um sie
kümmern. Doch Maggies sich stetig verschlechternder Zustand wird mehr und mehr zur Belastungsprobe... Alle
Achtung: das hätte man dem Ex-Gouvernator tatsächlich nicht zugetraut! Nach seinen vielen Action-Filmen darf Arnold
Schwarzenegger nun im fortgeschrittenen Alter endlich mal in einem extrem ruhigen Film mitwirken und dabei sein
schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. Den Vater, der bis zur letzten Minute um seine Tochter kämpft, nimmt
man ihm genauso ab wie die Tränen, die er in einer Szene zeigen darf. Auch “Miss Little Sunshine” Abigail Breslin
zeigt sich wieder in Top-Form. MAGGIE ist ein ergreifendes Drama über das Abschiednehmen, mit tollen Bildern
(Lukas Ettlin) und einem perfekten, sehr einfühlsamen Score (David Wingo).
THERAPIE FÜR EINEN VAMPIR (1:1.85, 5.1) OT: Der Vampir auf der Couch Österreich/Schweiz 2014 / 87 min / deutsche OV REGIE: David Ruehm DARSTELLER: Tobias Moretti, David Bennent, Jeanette Hain, Cornelia Ivancan, Dominic Oley DREHBUCH: David Ruehm PRODUZENT: Franz Novotny, Christof Neracher, Christian Davi VERLEIH: MFA+ FilmDistribution KINOSTART: 10.09.2015 Wien 1932. Auf Sigmund Freuds Couch liegt und schwebt auch manchmal Graf Geza von Közsnöm, ein uralter Vampir. Noch immer trauert er seiner einzig wahren Liebe nach, die ihn vor Hunderten von Jahren bereits verlassen hat. Bei seiner jetzigen Frau steht er leider unter dem Pantoffel. Die will unbedingt wissen, wie sie aussieht, kann sie sich doch schon lange nicht mehr im Spiegel sehen. Freud rät ihm, seine Frau zeichnen zu lassen und empfiehlt ihm einen talentierten jungen Maler. Dumm nur, dass dessen Freundin ausgerechnet so aussieht wie die vor Jahrhunderten verblichene... David Ruehms wundervolle Vampir-Persiflage ist mit so viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt und von Kameramann Martin Gschlacht mit eindrucksvollen expressionistischen Bildern eingefangen, dass der Film durchaus als kleiner Geheimtipp des diesjährigen Fantasy Filmfests gewertet werden darf. Tobias Moretti überzeugt als charismatischer Pantoffelheld, der sich schon mal in Tagträumen verliert, in denen er höchst persönlich seine verhasste Gemahlin pfählt. Mit bestem Wiener Schmäh wird der vom Professor (gemeint ist natürlich Sigmund Freud) therapiert. Karl Fischer spielt diesen Psychoanalytiker, der klar feststellt: “Eine Behandlung, die umsonst ist, ist umsonst” – ein lieber kleiner Kerl mit runder Brille und weißem Bart und etwas weltfremd. Verblüffend die visuellen Effekte, die alles andere als aufgesetzt wirken: da schweben die Blutsauger vollkommen mühelos durch die Räume oder ihre Schatten verwandeln sich blitzschnell in Fledermäuse oder Wölfe. Natürlich ist auch der Blutfaktor recht hoch – aber immer mit Stil inszeniert. Da wird einem armen Kerl außerhalb des Bildes das Herz herausgerissen und landet noch immer pochend auf dem Straßenpflaster. Sein Kumpel blickt hinunter und fragt verunsichert: “Klaus Heinrich?” Untermalt wird der Film mit einem großen Orchesterscore, der absichtlich etwas “over the top” angelegt ist. So machen Vampirkomödien richtig Spaß. Wer also gerne Vampirfilme sieht, in denen Blut in Weinflaschen abgezapft wird und mit Jahrgangsetikett versehen werden, der liegt hier genau richtig! DER BUNKER (1:2.35, 5.1) Deutschland 2015 / 85 min / deutsche OmeU REGIE: Nikias Chryssos DARSTELLER: Pit Bukowski, Daniel Fripan, Oona von Maydell, David Scheller DREHBUCH: Nikias Chryssos PRODUZENT: Nikias Chryssos KONTAKT: Film Republic
Um sich in aller Abgeschiedenheit auf seine Forschungsarbeit konzentrieren zu können, mietet ein Student ein Zimmer
im Bunker einer dreiköpfigen Familie. Um seine Schulden bezahlen zu können, willigt er ein, den 8jährigen Sohn Klaus
zu unterrichten. Der allerdings sieht schon aus wie 30. Und das ist nur eine der Absonderlichkeiten, denen der Student
im Familienbunker begegnet... Nikias Chryssos‘ DER BUNKER ist eine der wenigen deutschen Produktionen, die auf
dem Fantasy Filmfest 2015 zu sehen sind – und mit Sicherheit auch eine der skurrilsten. Losgelöst von Raum und Zeit
spielt sich der gesamte Film im titelgebenden Bunker ab, einem Ort im tief verschneiten Wald. Das Interieur könnte
spartanischer kaum sein und ruft Erinnerungen an die Sechziger und Siebziger Jahre hervor. Das CinemaScope-Format
unterstreicht das klaustrophobische Element extrem perfekt. Zweifelsfrei: der Film ist wunderbar durchgestylt. Und der
Inhalt? Nun, hier werden sich die Geister scheiden. Was sich für die Einen wie vollkommener Blödsinn anfühlt, werden
die Anderen als symbolbeladenes Drama für sich entdecken.
THE HALLOW (1:2.35, 5.1) Großbritannien 2015 / 97 min / englische OmdU REGIE: Corin Hardy DARSTELLER: Joseph Mawle, Bojana Novakovic, Michael McElhatton, Steven Cromwell DREHBUCH: Corin Hardy, Felipe Marino PRODUZENT: Felipe Marino, Joe Neurauter VERLEIH: MFA+ FilmDistribution
Wissenschaftler Adam bezieht mit seiner Frau Clare und dem kleinen Baby ein abgelegenes Haus mitten im irischen
Wald, wo er seinen Forschungen nachgehen will. Dem Nachbarn allerdings gefällt das gar nicht, sieht er in ihm einen
Eindringling, der den Groll der Waldgeister auf sich ziehen wird. Und tatsächlich: seltsame Laute aus dem Babyphone
und ein merkwürdiger Pilz, den Adam bei einem Hirschkadaver findet, sind erste Anzeichen dafür, dass hier etwas nicht
stimmt. Als die junge Familie realisiert, dass sie offenbar in großer Gefahr schwebt, ist es längst schon zu spät... Corin
Hardy setzt in seinem Regiedebüt auf Atmosphäre: ein dichter, dunkler Wald mit knorrigen, bemoosten Bäumen und
allerlei seltsamen Pflanzen bildet das Fundament, auf dem er seine Geschichte ziemlich schnell in Gang kommen lässt.
Ein darauf abgestimmter Score sowie ein liebevolles Sounddesign sorgen dafür, dass man als Zuschauer gepackt wird.
Die Geschichte selbst ist dabei alles andere als neu. In der Tat erinnert das Ganze doch auffallend an Sam Raimis TANZ
DER TEUFEL, allerdings ohne dessen sarkastische Splatter-Orgien. Das hält sich in Hardys Film alles in Grenzen.
Was die Effekte angeht, so setzt der Film verstärkt auf gute alte “Hand Made”-Schule und setzte VFX nur bedingt ein.
Ärgern werden sich Backwood-Horror-Fans ganz bestimmt über die üblichen Logik- und Psychologie-Fehler, die man
längst schon hätte ausrotten müssen. Wenn zu guter Letzt die irischen Trolle Gurgelgeräusche von sich geben, so wird
schnell klar, dass hier noch ein anderer Film Pate stand: THE DESCENT von Neil Marshall. Handwerklich gut
gemacht, aber für Fans eher enttäuschend.
KILL YOUR FRIENDS (1:2.35, 5.1) Grossbritannien 2015 / 100 min / englische OV REGIE: Owen Harris DARSTELLER: Nicholas Hoult, Craig Roberts, James Corden, Tom Riley, Ed Skrein, Joseph Mawle, Georgia King, Edward Hogg, Moritz Bleibtreu DREHBUCH: John Niven (und Buchvorlage) PRODUZENT: Gregor Cameron, Will Clarke, Len Blavatnik VERLEIH: Ascot Elite
Ein ehrgeiziger A&R Manager möchte endlich die Karriereleiter ganz nach oben erklimmen und scheut dabei auch vor
einem Mord nicht zurück, um sein Ziel schneller zu erreichen. - KILL YOUR FRIENDS ist eine kompromisslose,
extrem sarkastische Abrechnung mit der Musikindustrie, hier insbesondere der englischen. Deren einziger Motor ist
nicht etwa die Musik, sondern ganz alleine Koks. Der von Owen Harris nach dem Bestseller von John Niven (der auch
selber das Drehbuch verfasst hat) inszenierte Film lässt seine Hauptfigur an vielen Stellen direkt mit dem Zuschauer
kommunizieren. Verschmitzt äugt er in die Kamera und erzählt die ungeschminkte Wahrheit über die Typen, die den
Musikgeschmack einer ganzen Nation bestimmen. Natürlich ist er selbst geradezu der Prototyp dieses eiskalten,
überheblichen Karrierehengsts. Nicholas Hoult spielt ihn so gut, dass man ihn schon nach kurzer Zeit mit Inbrunst zu
hassen beginnt. Überhaupt ist der Film schauspielerisch gut ausgestattet. Besonders erwähnenswert ist hier Edward
Hogg als ermittelnder Kripomann mit einem Hauch Columbo und Songschreibeambitionen. Köstlich! Und nicht zu
vergessen der Kurzauftritt von Moritz Bleibtreu als Rudi, einem Musiker ohne Talent und mit großer Klappe. Leider
versprüht Harris‘ Film sein gutes Pulver ziemlich schnell und entwickelt sich nach der Hälfte nicht mehr richtig weiter,
sondern tritt etwas auf der Stelle. Der guten und ziemlich schwarzhumorigen Unterhaltung tut das aber keinen Abbruch.
BITE (1:2.35, 5.1) Kanada 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Chad Archibald DARSTELLER: Elma Begovic, Annette Wozniak, Jordan Gray DREHBUCH: Jayme Laforest PRODUZENT: Chad Archibald, Cody Calahan, Christopher Giroux KONTAKT: Breakthrough Entertainment
Während eines Kurzurlaubs wird eine junge Frau in einem abgelegenen See von etwas Unbekanntem gebissen. Wieder
Zuhause entwickelt sich die Bisswunde zu einem großen Problem: die junge Frau beginnt sich in ein schleimendes
Monster zu verwandeln. Schon klopft ihr erstes Opfer an die Tür... Wenn bereits im Vorfeld darüber berichtet wird, dass
es während der Premiere des Films mehrere Ohnmachtsanfälle gab und sich etliche Zuschauer übergeben mussten, dann
geht man selbst als hartgesottener Horrorfan mit gemischten Gefühlen ins Kino. Bei Chad Archibalds Film geriet das
Filmeschauen damit mal wieder zu einer Art Mutprobe. Gewiss – ekelig ist das schon, wenn die Hauptdarstellerin
anfängt zu mutieren. Besonders ekelhaft wird es dann, wenn sie laicht (gebären kann man das wohl kaum mehr nennen!)
und ihren ätzenden Speichel ihren Opfern ins Gesicht schleudert. Dennoch hält sich das alles noch im Rahmen. Kein
Grund also ohnmächtig zu werden. Vielleicht lag es ja auch am Drehbuch, dass der Film seine Wirkung etwas verfehlte.
Denn die vielen Logikfehler machten aus der Horrormär mitunter eine unfreiwillig komische Geschichte.
BACKTRACK (1:2.35, 5.1) Australien 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Michael Petroni DARSTELLER: Adrien Brody, Sam Neill, Bruce Spence, Robin McLeavy, Anna Lise Phillips, Jenni Baird, George Shevtsov, Robin McLeavy, Chloe Bayliss DREHBUCH: Michael Petroni PRODUZENT: Antonia Barnard, Jamie Hilton, Michael Petroni KONTAKT: Bankside Films
Ein Psychologe beginnt selbst an seinem Verstand zu zweifeln, als er allem Anschein nach von Toten heimgesucht wird.
Zunehmend vermischen sich Realität und Traum und er muss schließlich seiner verdrängten Vergangenheit stellen, um
wieder Ruhe zu finden... Souverän wandelt Regisseur und Drehbuchautor Michael Petroni in seinem Film auf den
Spuren von THE SIXTH SENSE. Sounddesign, Schnitt, Kameraführung und Musik verschmelzen in diesem
spannenden Mystery-Thriller zu einer perfekten Symbiose. Auch wenn der Film für Vielgucker einige verräterische
Momente enthält, so gelingt es ihm, seine Spannung vom Anfang bis zum Ende konsequent zu halten. Man kann sich nur
wünschen, dass der Film eine Kinoauswertung erfahren und nicht nur ein tristes Dasein auf DVD und Blu-ray führen
wird.
TALES OF HALLOWEEN (1:2.35, 5.1) USA 2015 / 90 min / englische OV REGIE & DREHBUCH: Darren Lynn Bousman, Axelle Carolyn, Adam Gierasch, Andrew Kasch, Neil Marshall, Lucky McKee, Mike Mendez, Dave Parker, Ryan Schifrin, John Skipp, Paul Solet DARSTELLER: Barbara Crampton, Joe Dante, John Landis, Stuart Gordon, Adam Green, Pollyanna McIntosh, u.v.m. PRODUZENT: Shaked Berenson, Axelle Carolyn, Patrick Ewald VERLEIH: Splendid Film
Im Stil von George A. Romeros CREEPSHOW werden hier gleich zehn Kurzgeschichten zum Thema Halloween in
einen 90-Minuten-Film gepackt. Inszeniert und geskriptet wurden die Episödchen allesamt von renommierten
Regisseuren, die sich bereits um das Horrorfilmgenre verdient gemacht haben. Doch wie heisst es so schön: viele Köche
verderben den Brei. So geraten leider nicht alle Episoden zum (Schlacht)Fest für Fans. Es gibt ein paar wenige
Geschichten, die höchst amüsant anzuschauen sind – zumindest wenn man schwarzhumorigen Splatter goutieren kann.
So beispielsweise jene Kurzgeschichte, in der das Duell zwischen einem wahnsinnigen Massenmörder und seinem
weiblichen Opfer durch ein kleines außerirdisches Männchen gestört wird, das immer nur “Trick or Treat” verlangt.
Einfach zu köstlich! Gelungen auch jene Episode, in der ein ständig an Halloween Gemobbter gemeinsam mit einem
verkleideten Jungen allen zeigt, wie brutal Halloween tatsächlich sein kann. Bei den TALES OF HALLOWEEN bleibt
auf jeden Fall kein Arm am Körper und auch kein Augapfel im Schädel – von Gedärmen ganz zu schweigen. BOUND TO VENGEANCE (1:2.35, 5.1) USA 2015 / 80 min / englische OV REGIE: José Manuel Cravioto DARSTELLER: Tina Ivlev, Richard Tyson, Bianca Malinowski DREHBUCH: Rock Shaink Jr., Keith Kjornes PRODUZENT: Alex Garcia, Rodolfo Marquez, Daniel Posada VERLEIH: Tiberius Film
Eine junge Frau befreit sich aus den Krallen ihres Peinigers und zwingt diesen, mit ihr zusammen weitere Frauen zu
befreien, die in Häusern in der ganzen Stadt verteilt gefangengehalten werden... Rape & Revenge Thriller gab es bereits
zur Genüge in der Filmgeschichte. I SPIT ON YOUR GRAVE dürfte da das Maß aller Dinge sein. Dagegen hat José
Manuel Craviotos Film keine Chance. Ganz im Gegenteil: seine Protagonistin handelt leider nicht gemäß gesundem
Menschenverstand, was dem blutigen Thriller nicht gut bekommt. Fazit: muss man wirklich nicht sehen.
DEATHGASM (1:2.35, 5.1) Neuseeland 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Jason Lei Howden DARSTELLER: Milo Cawthorne, James Blake, Kimberley Crossman, Stephen Ure DREHBUCH: Jason Lei Howden PRODUZENT: Andrew Beattie, Sarah Howden, Morgan Leigh Stewart VERLEIH: Tiberius Film
Als ein paar Heavy Metal Freaks einige geheimnisvolle Noten in Töne umsetzen, mutieren die Einwohner ihres
Örtchens plötzlich zu blutdürstenden Freaks. Das Schlachtfest kann beginnen... Was könnte besser passen als zu harten
Heavy Metal Klängen Hände, Ärme, Beine und Köpfe vom Rumpf abzutrennen? Jason Lei Howden bringt es in seiner
überzogenen schwarzen Komödie auf den Punkt. Hier wird meterhoch durch Blutlachen gestapft, mit einem Grinsen im
Gesicht. In einem Film, in dem sogar Dildos als Waffe herhalten müssen, ist alles möglich. Wer auf diese Art von
Humor steht, der wird sich vor Freude auf die Schenkel klatschen!
SHREW’S NEST (1:2.35, 5.1) OT: Musaranas Spanien, Frankreich 2014 / 95 min / spanische OmeU REGIE: Juanfer Andrés, Esteban Roel DARSTELLER: Macarena Gómez, Nadia de Santiago, Hugo Silva, Carolina Bang, Luis Tosar DREHBUCH: Juanfer Andrés, Sofía Cuenca PRODUZENT: Álex de la Iglesia, Enrique Martinez, Kiko Martínez VERLEIH: OFDB
Die 1950er Jahre: Montse bewohnt mit ihrer jüngeren Schwester ein großes Apartment in der Stadt. Sie selbst kann
wegen ihrer Platzangst die Wohnung nicht verlassen und wacht ständig über die kleine Schwester. Eines Tages liegt der
Nachbar von oben ohnmächtig vor ihrer Tür. Sie nimmt ihn bei sich auf und sorgt auf höchst schmerzhafte Weise dafür,
dass er nicht mehr weglaufen kann. Als ihre Schwester schließlich merkt, dass etwa nicht stimmt, ist es bereits zu spät...
Irgendwie verstehen sich die Spanier sehr gut darauf, ihre Genrefilme stets in hochherrschaftlichen, riesigen, alten
Stadtwohnungen zu inszenieren. So auch Juanfer Andrés und Esteban Roel in ihrem Thriller, der seinen Horror
kammerspielartig fast ausschließlich in einer einzigen Wohnung entfaltet. Stück für Stück wird ein altes
Familiengeheimnis ans Tageslicht gebracht. Natürlich nicht ohne die absolut notwendigen Liter an Blutkonserven, die so
ein Film von der Produktion abverlangt. Ein Umstand allerdings, mit dem man anfangs gar nicht rechnet, der aber
zunehmend Spaß macht. Sehenswert auch wegen der guten Darsteller, darunter Luis Tosar in einer Nebenrolle als
dominanter Vater.
EXTINCTION (1:2.35, 5.1) Spanien, Ungarn 2015 / 110 min / englische OV REGIE: Miguel Ángel Vivas DARSTELLER: Matthew Fox, Jeffrey Donovan, Quinn McColgan, Valeria Vereau DREHBUCH: Alberto Marini, Miguel Ángel Vivas, Juan de Dios Garduño (Buchvorlage) PRODUZENT: Jaume Collet-Serra, Ignacio Fernández-Veiga Feijóo, Brad Luff VERLEIH: Sony Picture Releasing
Es herrscht Eiszeit auf der Erde. Fast die gesamte Menschheit ist einer Seuche zum Opfer gefallen, die aus harmlosen
Zeitgenossen rasende Bestien macht. In dieser Welt wächst die kleine Lou auf, die zusammen mit ihrem Vater ein Haus
in dem kleinen Örtchen Harmony bewohnt. Der kauzige Nachbar ist der einzige andere Mensch, den sie kennt. Doch
zwischen ihrem Vater und dem Nachbarn schwelt ein unausgesprochener Konflikt... Und wieder ein Endzeitthriller! Als
ob es davon nicht schon genügend geben würde. Auch die Zombies, die hier in Erscheinung treten, sind alles andere als
neu: sie könnten direkt aus Neil Marshalls THE DESCENT stammen. Was diesen Film allerdings von seinen
Konkurrenten unterscheidet, ist das menschliche Drama, das hier Stück für Stück vor dem Zuschauer entfaltet wird.
Interessant: es handelt sich um eine spanisch-ungarische Gemeinschaftsproduktion, die in Englisch gedreht wurde.
THE CONNECTION (1:2.35, DD 5.1) OT: La French Frankreich/Belgien 2014 / 135 min / französische OmeU REGIE: Cédric Jimenez DARSTELLER: Jean Dujardin, Benoît Magimel, Céline Sallette, Gilles Lellouche, Guillaume Gouix, Pauline Burlet, Eric Godon, Féodor Atkine, Bruno Todeschini DREHBUCH: Audrey Diwan, Cédric Jimenez PRODUZENT: Ilan Goldman VERLEIH: Koch Media
Der rechtschaffene Untersuchungsrichter Pierre Michel wird Chef der Drogenfahndung in Marseille und will den
unangreifbaren Drogenboss Zampa zu Fall bringen. Die sich über Jahre erstreckenden Ermittlungen haben für beide
Männer auch private Konsequenzen... Als wie für die große Kinoleinwand geschaffen erweist sich Cédric Jimenez‘
exzellenter Krimi. Wie nicht anders gewohnt vom französischem Gangsterkino wird vor exquisiten Schauplätzen (hier:
das Marseille der später siebziger Jahre) inszeniert. Hochkarätig mit Jean Dujardin als eifriger und unbestechlicher
Untersuchungsrichter sowie Gilles Lellouche als dessen Gegenspieler, einer mit allen Wassern gewaschener
Drogenboss. Wären sie nicht Feinde, so wären sie vermutlich die besten Freunde! Interessantes Detail: die beiden
Darsteller ähneln sich optisch in vielen Szenen, was manchmal für etwas Verwirrung sorgt. Trotz der vielen Toten, die
es in dem Film zu beklagen gibt, lässt sich Jimenez in seiner Inszenierung nie zu bestialischen Gewaltorgien verführen,
wie man sie aus so manch anderem franzöischen Gangsterfilm kennt. Sein Film konzentriert sich voll und ganz auf die
Charaktere und bleibt dennoch über die gesamte Laufzeit von 135 Minuten extrem spannend.
RABID DOGS (1:2.35, 5.1) OT: Enrages Frankreich, Kanada 2015 / 100 min / französische OmeU REGIE: Éric Hannezo DARSTELLER: Lambert Wilson, Guillaume Gouix, Virginie Ledoyen, Franck Gastambide, François Arnaud, Laurent Lucas DREHBUCH: Yannick Daham, Benjamin Ratand, Éric Hannezo PRODUZENT: Vincent Labrune, Guillaume Lacroix, Marc Dujardin VERLEIH: Tiberius Film
Ein Banküberfall läuft aus dem Ruder und die Räuber nehmen eine Frau sowie einen Vater und sein Kind als Geiseln.
Im Fluchtfahrzeug erklärt ihnen der Vater, dass seine kleine Tochter dringend eine lebenswichtige Organtransplantation
braucht und er nur fünf Stunden Zeit habe, sie ins Krankenhaus zu bringen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Nicht alle
werden ihr Ziel erreichen... Es ist recht verwunderlich, dass ausgerechnet dieser Film als sogenanntes “Centerpiece” für
das Fantasy Filmfest ausgewählt wurde. Denn zweifelsohne hätte es da bessere Kandidaten dafür gegeben. Um
Missverständnissen vorzubeugen: sieht man einmal vom nervtötenden Synthesizer-Score ab, ist der Film handwerklich
hervorragend in Szene gesetzt. Schnitt und Kameraarbeit überzeugen. Doch wie so oft krankt es auch hier wieder einmal
am Drehbuch. Kein Mensch würde in Wirklichkeit so reagieren, wie es manche der Protagonisten hier tun. Das ist
teilweise so absurd, dass einem die anfangs aufkeimende Freude am Schauen ziemlich schnell wieder genommen wird.
Sieht man dann den Schluss des Films, so wird schnell klar, dass die Macher nur auf dieses eine Ziel hingearbeitet
haben. Vermutlich so sehr, dass die restlichen 95 Minuten irgendwie mit Handlung gefüllt werden mussten – egal wie.
Schade, aber nicht jeder Film kann ein Meisterwerk sein. SOME KIND OF HATE (1:2.35, 5.1) USA 2015 / 82 min / englische OV REGIE: Adam Egypt Mortimer DARSTELLER: Ronen Rubinstein, Grace Phipps, Maestro Harrell, Lexi Atkins, Sierra McCormick, Spencer Breslin, Noah Segan DREHBUCH: Brian DeLeeuw, Adam Egypt Mortimer PRODUZENT: Jack Heller, Gabriela Revilla Lugo, Amanda Mortimer KONTAKT: Devilworks
Seit er denken kann war Lincoln schon von seinen Mitschülern gemobbt. Selbst in dem abgelegenen Erziehungsinstitut
für Problemkinder, in das man ihn steckt, geht das Mobbing weiter. In seiner Verzweiflung wünscht er sich die
mobbenden Schüler tot. Ein Wunsch, dem Moira gerne nachkommt: das Mädchen wurde vor vielen Jahren im Internat
getötet und sinnt post mortem auf Rache. Es wird blutig... Sei vorsichtig mit dem, was Du Dir wünscht! So könnte die
Botschaft lauten, die Adam Egypt Mortimer in seinem Horrorfilm mit Leben ausfüllt. Sein Film bietet leider wenig
Neues, Überraschungen hält er schon gar nicht parat. Neu jedoch ist, dass was auch immer der wieder auferstandenen
Moira angetan wird oder sie sich sogar selbst antut, passiert ihrem Gegenüber. Etwas verstörend: es gibt in dem Film
tatsächlich eine Szene, in der Moira mit ihren übernatürlichen Kräften einem anderen Mädchen beim “Ritzen” hilft und
das Ganze fast schon zu einem lesbischen Akt gerät!
INFINI (1:2.40, 5.1) Australien 2015 / 110 min / englische OV REGIE: Shane Abbess DARSTELLER: Daniel MacPherson, Grace Huang, Luke Hemsworth, Dwaine Stevenson, Kevin Copeland, Harry Pavlidis, Louisa Mignone, Tess Haubrich DREHBUCH: Shane Abbess, Brian Cachia PRODUZENT: Sidonie Abbene, Matthew Graham, Brett Thornquest VERLEIH: Capelight Pictures
Im 23. Jahrhundert wird eine Eliteeinheit zu einer in den Untiefen des Alls gelegenen Raumstation teleportiert, um dort
den letzten Überlebenden einer tödlichen Seuche zu retten... Ich muss es offen zugeben: der australische Dialekt hat
mich hier etwas überfordert, so dass ich der Handlung leider nicht ganz folgen konnte. Nichtsdestotrotz punktet Shane
Abbess‘ Science-Fiction-Film mit einem atemberaubenden Produktionsdesign und legt großen Wert auf eine ausgefeilte
Tonspur. Erinnerungen an Filme wie ALIEN werden wachgerufen. Zum Ende hin zwar etwas zu lang geraten, aber die
exzellenten “Production Values” machen das wett. THE PACK (1:2.35, DD 5.1) Australien 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Nick Robertson DARSTELLER: Jack Campbell, Anna Lise Phillips, Katie Moore, Hamish Phillips DREHBUCH: Evan Randall Green PRODUZENT: Michael Robertson, Kent Smith KONTAKT: Lightning Entertainment
Eine Farmerfamilie wird auf ihrer abgelegenen Ranch von einem extrem hungrigen Rudel Wildhunden belagert. - Der
australische Tier-Horror-Film von Nick Robertson ist im australischen Wald- und Farmland angesiedelt und bietet mit
dem Schauplatz eines abgelegenen Farmhauses die ideale Voraussetzung, um seine tierische Bedrohung zu entfalten.
Doch leider geht hier so manches in die Hose: das Drehbuch verwehrt sich oft der Logik und macht aus dem Film ein
Ärgernis. Die technischen Qualitäten indes zeugen durchaus von Können.
OBSERVANCE (1:2.35, 5.1) Australien 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Joseph Sims-Dennett DARSTELLER: Lindsay Farris, Stephanie King, Tom O'Sullivan, John Jarratt, Benedict Hardie, Brendan Cowell DREHBUCH: Joseph Sims-Dennett, Josh Zammit PRODUZENT: Joseph Sims-Dennett, Josh Zammit KONTAKT: Shoreline Entertainment
Die Aufgabe, eine junge Frau in ihrer Wohnung zu überwachen, gerät für einen Privatdetektiv zum Alptraum.
Joseph Sims-Dennetts minimalistisches Kammerspiel ist geradezu ein Paradebeispiel par excellence dafür, dass es für
waschechten Psycho-Horror keines großen Aufwandes bedarf. Mit seinen oft rätselhaften Bildern, die sich gerne in
Details verlieren, und einem grandiosen Sound-Design entwickelt der Film geradezu eine hypnotische Sogwirkung, der
man sich nur sehr schwer entziehen kann. Wenn sich Halluzinationen und Realität miteinander vermischen, dann ist der
Zuschauer gefordert mitzudenken. Ein Wahnsinnsfilm – im wahrsten Sinne des Wortes.
BODY (1:2.35, 5.1) USA 2015 / 75 min / englische OV REGIE: Dan Berk, Robert Olsen DARSTELLER: Helen Rogers, Alexandra Turshen, Lauren Molina, Larry Fessenden, Adam Cornelius, Dan Brennan, Kimberly Flynn DREHBUCH: Dan Berk, Robert Olsen PRODUZENT: Dan Berk, Bryan Gaynor, Michael W. Gray KONTAKT: Archstone Distribution
Am vorweihnachtlichen Abend machen sich drei bekiffte Mädels auf den Weg zur riesigen Villa eines verreisten
Onkels, um dort ungestört Party zu feiern. Doch dann taucht plötzlich der Hausmeister auf und liegt nur Sekunden später
tot auf dem Boden. Aber so tot ist er dann doch wieder nicht... Trotz seiner nur 75 Minuten Spielzeit fühlt sich der Film
wesentlich länger an. Das liegt wohl daran, das man den Fortgang der Geschichte immer ziemlich schnell erahnen kann
und einfach zuviel geplappert wird. Wenigstens machen die drei Protagonistinnen ihre Sache sehr ordentlich. Ein kleiner
Thriller für zwischendurch.
NOBODY FROM NOWHERE (1:2.35, DD 5.1) OT: Un Illustre Inconnu Frankreich 2014 / 118 min / französische OmeU REGIE: Matthieu Delaporte DARSTELLER: Mathieu Kassovitz, Marie-Josée Croze, Eric Caravaca, Siobahn Finneran, Olivier Rabourdin, Diego le Martret DREHBUCH: Matthieu Delaporte, Alexandre de La Patellière PRODUZENT: Dimitri Rassam, Jérôme Seydoux KONTAKT: The Festival Agency
Das Schneidebrett liegt bereit. Behutsam werden Ringfinger und kleiner Finger auf die Schneidefläche gelegt, die
anderen Finger abgespreizt. Jetzt wird das Küchenbeil langsam angesetzt, der Schmerz bricht sich Bahn. Das Abtrennen
der Finger ist das letzte Detail, das Sébastien noch fehlt, um ein Anderer zu werden. Weil ihm sein eigenes Leben viel
zu trist erscheint, hat sich der vollkommen unscheinbar wirkende Immobilienmakler ein Hobby zugelegt: in seiner
hermetisch abgeriegelten Werkstatt verwandelt er sich mittels der hohen Kunst der Maskenbildnerei in seine Kunden.
Bis ins letzte Detail gleicht er seinen Vorbildern, ahmt ihre Stimmen und ihre Gesten nach und lebt für wenige Stunden
deren Leben vollkommen unerkannt. Als er jedoch in die Rolle eines reichen Violinisten schlüpft, der seit dem Verlust
zweier Finger nicht mehr spielen kann, gibt es plötzlich kein Zurück mehr und sein Leben ändert sich von Grund auf.
“Nobody from Nowhere (Un Illustre Inconnu)” heisst der Film, der als einer der Höhepunkte des diesjährigen “Fantasy
Filmfests” in Erinnerung bleiben wird. Mathieu Kassovitz spielt darin nicht nur den kleinen Angestellten, der sich im
Laufe der Geschichte von der grauen Maus zu einer respektablen Persönlichkeit entwickelt, sondern auch noch die Rolle
des Geigers. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dank computergesteuerter Kameras sogar
interagieren können. Zu wünschen wäre, dass der Film in Deutschland einen Verleiher findet, der ihn auch hierzulande
in die Konso bringt.
NIGHT FARE (1:2.35, 5.1) Frankreich 2015 / 81 min / englische OV REGIE: Julien Seri DARSTELLER: Jonathan Howard, Fanny Valette, Jess Liaudin, Jonathan Demurger DREHBUCH: Cyril Ferment, Julien Seri, Pascal Sid PRODUZENT: Raphaël Cohen, Julien Seri VERLEIH: Tiberius Film
Im nächtlichen Paris legen sich zwei halbseidene Jungs mit einem Taxifahrer an. Der aber schlägt mit voller Härte
zurück... Sehr stylisch gefilmt erinnert der Horrorthriller an Vorbilder wie FREITAG DER 13. und ähnliche
Slasher-Filme. Er ergeht sich in Klischees und präsentiert am Schluss eine genauso unnötige wie lange Exposition, die
des Taxifahrers Beweggründe für seine Taten erklärt und ihn damit zum Gutmenschen werden lässt.
YAKUZA APOCALYPSE (1:2.35, 5.1) OT: Gokudou Daisensou Japan 2015 / 125 min / japanische OmeU REGIE: Takashi Miike DARSTELLER: Hayato Ichihara, Yayan Ruhian, Mio Yûki, Rirî Furankî, Denden, Pierre Taki DREHBUCH: Yoshitaka Yamaguchi PRODUZENT: Yoshinori Chiba, Shin'ichirô Masuda, Shinjiro Nishimura VERLEIH: Koch Media
Ein Yakuza-Boss übergibt sein Erbe mittels eines Vampirbisses an seinen Nachfolger. Schon bald macht eine
blutdürstende Schar die Gegend unsicher... Wäre Herbert Achternbusch als Japaner au die Welt gekommen, so würde er
vermutlich Takashi Miike heissen. Miikes neuester Film ist derart skurril und hanebüchen, dass es schmerzt. Zur
Krönung entsteigt am Ende noich ein Riesenfrosch einem speienden Vulkan und zerstört als Frogzilla ganze Städte.
Blanker Unsinn für Liebhaber.
FRANKENSTEIN (1:1.85, 5.1) USA, Deutschland 2015 / 90 min / englische OV REGIE: Bernard Rose DARSTELLER: Xavier Samuel, Carrie-Anne Moss, Danny Huston, Jerry Ying, Maya Erskine, Mckenna Grace, Tony Todd DREHBUCH: Bernard Rose PRODUZENT: Gabriela Bacher, Heidi Jo Markel, Jennifer Holliday KONTAKT: Summerstorm Entertainment
Der von Dr. Frankenstein in einem privaten Labor in Los Angeles künstlich erzeugte Mensch bricht aus und macht sich
auf die Suche nach seiner Mama... Mehr Fernseh- denn Kinofilm, gelingt es Bernard Rose trotzdem, den Kern der
literarischen Vorlage in die Gegenwart zu transportieren und damit ein ziemlich blutrünstiges Drama zu
inszenieren.
THE WORLD OF KANAKO (1:2.35, 5.1) OT: Kawaki Japan 2014 / 118 min / japanische OmeU REGIE: Tetsuya Nakashima DARSTELLER: Kôji Yakusho, Nana Komatsu, Satoshi Tsumabuki, Joe Odagiri, Fumi Nikaidô, Ai Hashimoto, Miki Nakatani, Jun Kunimura, Asuka Kurosawa DREHBUCH: Tetsuya Nakashima, Miako Tadano, Akio Fukamachi (Buchvorlage) PRODUZENT: Satomi Odake, Yutaka Suzuki VERLEIH: Rapid Eye Movies
Ein abgehalfterter, gewalttätiger Privatdetektiv wird bei der Suche nach seiner verschollenen Teenager-Tochter mit einer
unliebsamen Wahrheit konfrontiert... Schnelle Schnitte, mehrere Zeitebenen, fulminantes Sounddesign, starke Bilder
und jede Menge Blut: Tetsuya Nakashima schöpft hier aus dem Vollen und lässt die heile Welt weit hinter sich. Sein
Thriller-Drama taucht tief ein in die Abgründe der menschlichen Seele. Unbedingt sehenswert.
TURBO KID (1:2.35, 5.1) Neuseeland, Kanada 2015 / 89 min / englische OV REGIE: Anouk Whissell, François Simard, Yoann-Karl Whissell DARSTELLER: Munro Chambers, Michael Ironside, Laurence Leboeuf DREHBUCH: Anouk Whissell, François Simard, Yoann-Karl Whissell PRODUZENT: Benoit Beaulieu, Anne-Marie Gélinas, Ant Timpson VERLEIH: Ledick Filmhandel
In einer postapokalyptischen Welt machen sich ein junger Mann und seine Freundin, ein blondes Robotermädchen, auf,
einem einäugigen Unhold und seinen Schergen das blutige Handwerk zu legen... TURBO KID versteht sich als eine bis
ins kleinste Detail durchdachte Hommage an die Trash-Filme der siebziger und achtziger Jahre. Dass der Film dann
auch noch im postapokalyptischen Jahr 1997 (!) angesiedelt ist, unterstreicht den Detailfanatismus: die actionreiche
Komödie tut tatsächlich so, als wäre sie in den siebziger oder achtziger Jahren entstanden. Verfolgungsjagden auf
BMX-Rädern, Viewmaster-Scheiben als Erinnerung an die Zeit vor der Apokalypse, VHS-Cassetten als Brennstoff fürs
Lagerfeuer – retro kann so geil sein! Splatter-Einlagen witziger Art dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wer wissen will,
wie man einen Sonnenschirm gezielt einsetzen kann, um einen Gegner bluten zu lassen, dem sei TURBO KID ans Herz
gelegt. Zweifelsfrei der beste “Fresh Blood”-Film beim diesjährigen Fantasy Filmfest, was vom Publikum mit
spontanem Applaus honoriert wurde.
88 (1:2.35, 5.1) Kanada 2014 / 88 min / englische OV REGIE: April Mullen DARSTELLER: Katharine Isabelle, Christopher Lloyd, Michael Ironside, Jesse McCartney, Tim Doiron, Kyle Schmid, April Mullen DREHBUCH: Tim Doiron PRODUZENT: April Mullen, Tim Doiron KONTAKT: The Festival Agency
Eine junge Frau kommt in einem Diner zu sich und weiß nicht mehr, wie und warum sie dorthin gekommen ist und
begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit... In April Mullens schwarzhumorig angehauchtem Film werden im
ständigen Wechsel zwei Zeitlinien verfolgt, die gegen Ende des Films zusammenlaufen und so das Bild komplettieren.
Vielguckern wird des Rätsels Lösung schon ziemlich schnell klar sein, für Andere kommt das Ende überraschend. Von
Katherine Isabelle grandios gespielt.
ABCs OF SUPERHEROES (1:1.85, Stereo) Deutschland 2015 / 80 min / englische OV REGIE: Jens Holzheuer, Oliver Tietgen DARSTELLER: Bai Ling, Uwe Boll and a cast of thousands DREHBUCH: Jens Holzheuer, Oliver Tietgen PRODUZENT: René Wiesner, Jens Holzheuer, Oliver Tietgen KONTAKT: Boesewicht Film
Während einer Autofahrt mit ihrer Mutter liest ihr kleines Töchterchen ein Comic-Heftchen: das ABC der
Superhelden... Ganz im Geiste von KENTUCKY FRIED MOVIE oder AMAZONEN AUF DEM MOND
präsentieren Jens Holzheuer und Oliver Tietgen ein Potpourri an kurzen Episoden, die ziemlich bizarre Superhelden
thematisieren – streng alphabetisch geordnet. Ob Menstru-Girl oder Almighty Ape – hier wird mitunter kräftig unter die
Gürtellinie geschlagen. Auch nackte Tatsachen gibt es hier in Hülle und Fülle zu sehen. Die Einfälle sprühen nur so vor
Phantasie, doch die Realisierung wirkt amateurhaft. Insbesondere die Tonspur gibt sich extrem lieblos und mit heisser
Nadel gestrickt.
SCHERZO DIABOLICO (1:2.35, 5.1) Mexiko, USA 2014 / 91 min / spanische OmeU REGIE: Adrián García Bogliano DARSTELLER: Francisco Barreiro, Daniela Soto Vell, Jorge Molina, Milena Pezzi, Vita Vargas DREHBUCH: Adrián García Bogliano PRODUZENT: Andrea Quiroz Hernández, Carlos Meléndez KONTAKT: Salto De Fe Films
Ein kleiner Angestellter schmiedet einen raffinieren Plan, um sich seines Vorgesetzten zu entledigen und damit seine
Karriere zu puschen... Wer Anderen eine Grube gräbt... Dieses alte Sprichwort passt ausgezeichnet zu dieser
Geschichte, mit der Adrián García Bogliano effektvoll demonstriert, dass man sich auch in Mexiko auf blutige Thriller
versteht. Wenn die Rache des kleinen Mannes am Ende auf ihn selbst zurückfällt, dann trägt das auch schwarzhumorige
Züge. Allerdings ist die Inszenierung für unsere Sehgewohnheiten etwas gewöhnungsbedürftig.
HELLIONS (1:1.85, DD 5.1) Kanada 2015 / 80 min / englische OV REGIE: Bruce McDonald DARSTELLER: Chloe Rose, Rossif Sutherland, Rachel Wilson, Peter DaCunha, Luke Bilyk, Robert Patrick DREHBUCH: Pascal Trottier PRODUZENT: Paul Lenart, Frank Siracusa KONTAKT: Jinga Films
Am Halloweenabend sieht sich ein schwangerer Teenager mit einer angriffslustigen Truppe kleiner Trolle konfrontiert,
die es auf das Baby abgesehen haben... Die nicht allzu originelle Geschichte wird durch ein exquisites Sounddesign und
einen nervenaufreibenden Score verfeinert.
STRANGERLAND (1:2.35, 5.1) Australien, Irland 2015 / 112 min / englische OV REGIE: Kim Farrant DARSTELLER: Hugo Weaving, Joseph Fiennes, Nicole Kidman, Lisa Flanagan, Meyene Wyatt, Maddison Brown, Nicholas Hamilton DREHBUCH: Fiona Seres, Michael Kinirons PRODUZENT: Naomi Wenck, Macdara Kelleher KONTAKT: Wild Bunch France
Das spurlose Verschwinden der minderjährigen Kinder einer Familie im australischen Hinterland stellt Eltern und
Polizei vor ein Rätsel und fördert vielschichtige Verdächtigungen hervor... In ihrem Thriller-Drama wandelt Regisseurin
Kim Farrant auf den Spuren von PICKNICK AM VALENTINSTAG. Auch in ihrem Film wird Vieles nur angedeutet,
Fragen bleiben offen und laden zu Interpretationen ein. In großartigem CinemaScope und mit einer Nicole Kidman in
Hochform war STRANGERLAND einer der Höhepunkte des Fantasy Filmfests 2015.
HOWL (1:2.35, 5.1) Grossbritannien 2015 / 95 min / englische OV REGIE: Paul Hyett DARSTELLER: Ed Speleers, Holly Weston, Elliot Cowan, Amit Shah, Rosie Day, Sam Gittins, Sean Pertwee, Shauna Macdonald DREHBUCH: Mark Huckerby, Nick Ostler PRODUZENT: Martin Gentles, Ed King VERLEIH: Capelight Pictures
Als ein Nachtzug bei Vollmond mitten auf der Strecke in einem Waldgebiet stehen bleibt, sehen sich die Passagiere
plötzlich den Angriffen von blutrünstigen Werwölfen ausgesetzt... Paul Hyett, über Jahrzehnte einer der führenden
Spezialisten für Makeup-Effekte, setzt sich nach THE SEASONING HOUSE ein zweites Mal in den Regiestuhl.
Dieses Mal inszeniert er einen Horrorfilm alter Schule. Ohne viele VFX, dafür aber mit umso mehr handgemachten
Effekten. Die Werwolf-Geschichte ist dabei nicht sonderlich originell, sie will es auch gar nicht sein. Vielmehr verbeugt
sich Hyett damit vor seinen unzähligen Vorbildern, spart aber auch nicht an der notwendigen Portion Blut.
POSSESSED (1:1.85, 5.1) OT: Pos Eso Spanien 2014 / 81 min / spanische OmeU REGIE: Sam STIMMEN: Anabel Alonso, Álex Angulo, Mariví Bilbao, Santiago Segura, Josema Yuste DREHBUCH: Sam, Rúben Ontiveros PRODUZENT: Carlos Juárez, Sam KONTAKT: Film Sharks
Als der Sohn einer depressiven Flamenco-Tänzerin vom Teufel heimgesucht wird, muss ein Priester gefunden werden,
der einen Exorzismus vollziehen kann... Kein Exorzismus-Film wie jeder andere. Denn dieser wurde in Claymatian
realisiert, jener Stop-Motion Knet-Technik, die man von WALLACE & GROMIT kennt. Letzterem steht dieser
spanische Beitrag in nichts nach. Mit viel Liebe zum Detail (es wird sogar die berühmte Einstellung aus Friedkins
EXORZIST nachgestellt, in der der Priester unter einer Laterne steht!) und noch mehr Seitenhiebe auf die katholische
Kirche wird hier wahrhaftig aus dem Vollen geschöpft. Höchst amüsante Unterhaltung, die bereits auf dem
Trickfilmfestival zu sehen war.
REALITY (1:1.85, 5.1) OT: Réalité Frankreich, Belgien, USA 2014 / 95 min / englische/französische OmeU REGIE: Quentin Dupieux DARSTELLER: Alain Chabat, Jonathan Lambert, Élodie Bouchez, Kyla Kenedy, Eric Wareheim, John Glover, Lola Delon, Matt Battaglia DREHBUCH: Quentin Dupieux PRODUZENT: Gregory Bernard, Diane Jassem, Josef Lieck VERLEIH: Pierrot Le Fou
Ein Kameraassistent will einen Film realisieren und stellt seine (hanebüchene) Idee einem Produzenten vor. Derweil
findet die kleine Reality in den Eingeweiden eines Wildschweins eine VHS-Cassette. Währenddessen fährt ein Lehrer in
Frauenkleidern in einem Jeep herum. Und alle Geschichten sind auf mysteriöse Weise miteinander verbunden... Wenn
man träumt dass man träumt dass man träumt – genau dann befindet man sich vermutlich in Quentin Dupieuxs neuem
Film. Mit seinen bizarren Einfällen hat er sich hier wohl seine persönlichen Erfahrungen als Filmemacher von der Seele
gefilmt – und das macht richtig Spaß! Nach dem etwas amateurhaft wirkenden WRONG COPS darf man REALITY
durchaus als kleines Meisterwerk feiern.
STUNG(1:2.35, 5.1) Deutschland, USA 2015 / 87 min / englische OV REGIE: Benni Diez DARSTELLER: Matt O´Leary, Jessica Cook, Clifton Collins Jr., Lance Henriksen, Daniele Rizzo, Florentine Lahme, Cecilia Pillado, Eve Slatner DREHBUCH: Adam Aresty PRODUZENT: Christian Becker, Benjamin Munz VERLEIH: WVG Medien / Splendid Film
Als eine Gartenparty auf einem noblen Anwesen von riesigen Wespen aufgemischt wird, müssen Julia und Paul vom
beauftragten Cateringservice ganze Arbeit leisten um am Leben zu bleiben... Genre-Kino made in Germany – vor
wenigen Jahren noch kaum vorstellbar. Benni Diez, der an der Filmakademie Baden-Württemberg studierte, inszeniert
seine Hommage an die klassischen Monster-Filme wie FORMICULA mit sicherer Hand. Er weiß um die Wirkung von
Filmmusik und Sounddesign und setzt insbesondere Letzteres sehr effektvoll ein. Die Subwoofer jedenfalls haben alle
Hände voll zu tun. Tricktechnisch lässt der Film keine Wünsche offen. Die Geschichte selbst folgt dabei bekannten
Mustern und birgt kaum Überraschungen. Kurzweilige Unterhaltung ohne Anspruch – und das ist keinesfalls negativ
gemeint.
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